Kapitel 1: Sir Henry H. Howorth

Sir Henry H. Howorth war Präsident des Königlichen Archäologischen Institutes in Großbritannien. Er schrieb seine Bücher um die Jahrhundertwende. Er hat auch das Mammut des Hohen Nordens erforscht. Er hat herausgefunden, wie dieser Elefant gelebt hat, wie er gestorben ist. Er berichtet über seine Befunde:

„Vor langer Zeit, als ich noch ein kleiner Junge war, korrespondierte ich mit Darwin. Ich korrespondierte mit ihm über ein Thema, das mich schon immer interessiert hatte. Nämlich, wie man sich die ganzen Kadaver der Mammute und der anderen Tieren erklären kann, die sich im gefrorenen Boden Sibiriens erhalten haben. Wie erklärt man sich die gewaltige Anzahl von begrabenen Skeletten und Knochen seiner Zeitgenossen in anderen Teilen der Welt? Darwin, wie viele andere, hat das Problem klar erkannt und hat versucht, es zu erklären. Aber er gestand mir, dass dies für ihn das riesige Geheimnis der späteren geologischen Geschichte der Welt sei. Und das habe man sich bis jetzt noch nicht vernünftig erklären können.“ (1905:X, IX).

Und in seinem Buch The Mammoth and the Flood (Das Mammut und die Flut) (1887), sagt Henry H. Howorth: „Es gibt vielleicht kein Gebiet im ganzen Bereich der Naturgeschichte, das die Menschen mehr fasziniert, als das Mammut und die Umwelt, in der es gelebt hat. Sogar Kinder und einfache Menschen sind begeistert, wenn sie über die düsteren und unwirtlichen Einöden Nordsibiriens lesen. Dort wächst kein Baum und kein Strauch. Feuchtes Moos bedeckt dort das Land für Hunderte von Meilen. Knapp zwei Monate im Jahr wachsen dort ein paar Blumen auf diesem Moos. Schnee und Eis bedecken es während des Rests des Jahres. Nur die abgehärtetsten Polartiere können dort leben. Nämlich, der Eisfuchs und der Schneehase, der Rabe und die Schnee-Eule. Dort hat man im Boden riesige Mengen von Knochen der Elefanten und anderer großer Tiere gefunden. Ihr Appetit ist so groß, dass sie entsprechend viel fressen mussten. Aber unser Interesse steigert sich zu einem Höhepunkt. Denn man erzählt uns dann, dass dieser gewaltige Friedhof nicht nur von frischen Knochen und schönen Stoßzähnen von Elfenbein wimmelt, sondern auch von den Kadavern und den Mumien dieser großen Tiere. Sie haben sich so gut im ewig gefrorenen Boden erhalten, dass die Bären und die Wölfe davon fressen können.“

Dann fragt Sir Henry H. Howorth: „Ist es möglich, dass diese großen Tiere unter den Zuständen gelebt haben könnten, die jetzt in den Tundren herrschen? Ich glaube, ohne Zögern sagen zu können: Kein Forscher, niemand, der diese Frage untersucht hat, der entweder selbst in Sibirien gewesen ist, oder der das Klima Nordsibiriens kennt, hat diese Frage jemals bejaht. Pallas, Middendorff, Baer, Brandt, Schmidt, Schrenck, &c. alle stimmen darin überein, dass die gewaltigen Herden von Mammuten und den Tieren, mit denen sie zusammenlebten, nicht in Nordsibirien unter den gegenwärtigen Zuständen gelebt haben könnten.“ (1887:57, 58).

„Wir brauchen uns nur kurz eine Landkarte Asiens anzuschauen, um dies zu verstehen. Zeichnen wir eine Isotherme (= eine Linie, wo die Temperatur gleich ist), in Sibirien, entlang der heutigen Südgrenze, wo der Boden das ganze Jahr über zwei oder drei Fuß unter der Oberfläche ständig gefroren ist. Wir werden dann feststellen, dass es das ganze Gebiet einschließt, in dem man die Körper von mehr oder weniger vollständigen Mammuten gefunden hat. Und es umfasst alle großen Ansammlungen ihrer Knochen. Und wenn wir fragen, was für ein Klima in dieser Zone herrscht, brauchen wir nicht sehr lange auf unsere Antwort zu warten. Reisende stimmen alle darin überein, dass der Boden im ganzen Land von zwei bis drei Fuß unter der Oberfläche an ständig gefroren ist. Und man berichtet uns, dass die Jakuten (nordostsibirische Einheimische) einfach Löcher in den ständig gefrorenen Boden graben. Dort bewahren sie ihr Fleisch auf.

„Bei Dudinsk, am unteren Jenissei, sagt Schmidt, erscheinen die Pflanzen erst am 16. Juni. Er ist ein deutsch-russischer Wissenschaftler aus St. Petersburg. Die Weidenkätzchen und einige grüne Blätter schieben sich jetzt durch den Schnee hoch. Auf den Inseln des Jenissei Flusses und der Tundra bemerkte er kein Grün bis zum Juli. Dann erschien die Salix lanata (eine Weide). Ihr folgten Nardosima frigida und Chrysosplenium alternifolium. Auf der Tundra, bei der Jyda, dauerte der Sommer vom 13. Juli bis zum 5. August. Sogar während dieser Zeit, sagt er in noch einer Stelle, gab es dauernd Nordwinde und Nachtfröste. Und der Schnee bedeckte das Land bis zum 28. Juni. Durch diesen Schnee kamen die jungen Keime hoch.

„Am anderen Ende von Sibirien beschreibt Billings das Land der Tschuktschen. Es besteht aus nackten Tälern und nackten Hügeln. Es gibt keine Vegetation, außer einem spärlichen grauen Moos. Es sprießt zwischen den Steinen empor. Und das Rentier lebt davon. Nur in einigen Tälern sah er einige verkümmerte Sandweiden. Das Klima, sagt er, ist das melancholischste, das man sich vorstellen kann. Vor dem 20. Juni bemerkt man noch nichts vom Sommer. Und am 20. August setzt der Winter schon wieder ein.

„Wrangell sagt, wenn er vom Gebiet der unteren Kolyma spricht: ‚Die Pflanzenwelt des Sommers ist kaum mehr als ein Kampf ums Überleben. Ende Mai brachten die verkümmerten Weidenbüsche kleine geknitterte Blätter hervor. Und dort, wo sich das Flussufer nach Süden neigt, breitet sich frisches Grün aus. Im Juni steigt die Temperatur gegen Mittag auf 72° (F = 22°C) an. Die Blumen zeigen sich. Und die Beerensträucher blühen. Manchmal kommt ein eisiger Wind vom Meer herüber. Er verwandelt die grünen Pflanzen in gelbe und zerstört die Blüten... Der Winter ist neun Monate lang. Im Oktober mildern der dichte Nebel und der Dampf, der vom Eismeer aufsteigt, die Kälte ein wenig. Aber im November fängt die große Kälte an. Und im Januar steigt die Kälte dann auf 65° (F =-53,9°C). Das Atmen dann wird schwierig. Das wilde Rentier, dieser Bewohner der Polargebiete, zieht sich dann in das tiefste Dickicht des Waldes zurück. Und es steht dort still, als wäre es leblos. ... Wenn die Sonne zurückkommt, wird es noch kälter. Und besonders kalt wird es im Februar und März, wenn die Sonne wieder steigt.‘“ - Howorth, H. H. (1887:57-59).

Könnten Herden von Elefanten in Nordsibirien

in solch einem Klima, auf solch einer Pflanzendecke leben?

Henry H. Howorth schließt daraus: „Der größte Teil Nordsibiriens ist jetzt nackte Tundra. Dort wächst kein Baum. Schreckliche eisige Winde fegen darüber hinweg. Moos bedeckt es, und ein paar kleine Blumen. Auf solch einem Weidegrund konnten Elefanten und Nashörner nicht leben, wie man das richtig gesagt hat. Sie können nicht dicht am Boden grasen wie Ochsen. Sie ernähren sich vom Laub und den kleinen Zweigen der Bäume. Und sie ernähren sich von saftigen Bambustrieben und langen Gräsern. Diese wachsen schulterhoch in den Dschungeln und den Betten afrikanischer Flüsse. Sie würden auf unseren übergrasten Weiden (in England) verhungern, wo das Gras so kurz ist. So ist das im Sommer. Aber was wäre dann erst im Winter, der zehn Monate dauert?. Tiefer Schnee bedeckt dann die Tundra. Der schreckliche Nordwind fegt dann darüber hinweg. Nur einige Arten abgehärteter Tiere können dort überleben. Nämlich, der Rabe und die Schnee-Eule, der Eisfuchs und der Eisbär.

„Wenn wir uns von den Tundren den Flüssen zuwenden, die sie durchqueren, was finden wir dort? Die Baumgrenze geht in den Flusstälern weiter nach Norden. Aber nur ein kurzes Stück. Und an der Mündung der Lena, des Ob und des Jenissei gibt es keine Bäume und keine Sträucher. Es gibt dort nur nackten Boden. Der Schnee bedeckt ihn während des größten Teils des Jahres. Die Flüsse selbst sind viele Monate lang gefroren, mehrere Fuß tief. Und tiefer Schnee bedeckt dann alles. Dort hat man so viele Überreste des Mammuts gefunden.

„Wenn wir uns diesen Tatsachen offen stellen, müssen wir mit Lyell zugeben, ‚dass es für Herden von Mammuten und Nashörnern unmöglich wäre, dort jetzt das ganze Jahr über zu leben. Sie könnten jetzt nicht einmal in Südsibirien leben. Weil es auch im Winter mit Schnee bedeckt ist.‘

„Dann gibt es noch eine seltsame Tatsache über die Mammut-Kadaver und die Skelette in Sibirien: Sie standen in mehreren Fällen aufrecht im Boden. Es sieht so aus, als ob sie im weichem Boden eingesunken seien, und zwar dort, wo sie lebten. Und in dieser Stellung müssen sie dann eingefroren sein. Solch eine Position ist bei einem treibenden Kadaver anscheinend unvorstellbar.“ (1887:59, 60).

 

Mammut-Wanderung

Könnte das Mammut nicht im Herbst nach Süden gewandert sein, wie heute das Rentier in Sibiriens arktischer Tundra, und das Karibu in Kanadas Barren Grounds (Tundra)?

Sir Henry H. Howorth: „Diese Theorie missachtet ganz gewiss völlig einige elementare Tatsachen, die wir heute kennen. Zuerst müssen wir bedenken, dass es hier nicht vor allem um das Klima geht, sondern um das Futter. Diese großen Tiere finden dort im Sommer nichts zu fressen. Und sie können nicht die Tundra-Moose und die Gräser abweiden wie das Rentier. Im Sommer und im Winter ist das Gebiet, wo man die meisten Überreste des Mammuts gefunden hat, für diese Art des Grasens ungeeignet. Und dort hätten sie weder genug Futter gefunden, noch Futter von genügender Qualität. Sie wären dort unweigerlich verhungert.

„Käme das Mammut dort im Sommer hin, würde es praktisch in eine Wüste einwandern. Denn es geht hier nicht einfach nur darum, ob dort ein oder zwei Dickhäuter genug zu fressen fänden. Dort musste genug Futter für große Herden vorhanden sein, deren Überreste dort begraben sind. Betrachten wir die Form Sibiriens und die gewaltigen Entfernungen, die sie durchwandern müssten. Da werden wir nur zu diesem einen Schluss kommen. Wohin konnten die Mammute von Kamtschatka wandern, oder vom Ufer der Kolyma, oder von den Inseln Neusibiriens? Die Mammute, die am Ufer des Eismeeres lebten: wo hätten sie überwintern können? ... Diese Tatsachen führen uns nur zu diesem einen Schluss, nämlich, wie schon Brandt bestätigt hat: Das Mammut und seine Begleiter haben in Nord- und Südsibirien gelebt, wo man ihre Überreste gefunden hat. Und dort haben sie in einem Klima gelebt, in dem dies möglich war. Und das taten sie, ungeachtet der ernsten Bedenken der Propheten der Uniformität, die erkennen, was dieser Schluss wirklich für sie bedeutet. (= Uniformität: Ihre Vertreter sagen, es habe früher keine großen Katastrophen gegeben. Alles sei auch damals schon ebenso ruhig abgelaufen wie heute.)

„Einer dieser Schlüsse muss zweifellos gewesen sein, dass das Klima so gemäßigt war, dass dort Bäume wachsen konnten. Sie konnten dann viel weiter im Norden wachsen als heute. Und das Klima muss dann so mild gewesen sein, dass das Land nicht während des größten Teils des Jahres von Eis und Schnee bedeckt war. Wie ich schon erwähnte, können wir direkt beweisen, dass die Wälder in der Zeit des Mammuts viel weiter im Norden wuchsen als heute. Solche Überreste bilden ein ausgezeichnetes Thermometer. Dadurch können wir feststellen, wo damals die Isothermal-Linien (Linien mit der gleichen Temperatur) verliefen. Ich werde jetzt einige Beispiele anführen, und zwar von Überresten von Bäumen, die man auf den Tundren im Boden gefunden hat. Sie bestehen aus zwei Sorten. Aus solchen, die dort angetrieben wurden, und solchen, die dort eindeutig gewachsen sind. Die erfahrenen Beobachter, die vor langer Zeit in Sibirien lebten, unterschieden zwei verschiedene Sorten. Das Treibholz nannten sie Noahshina. Und die Bäume, die dort gewachsen sind, nannten sie Adamshina.“ - Howorth, H. H. (1887:62-64).

„Sannikof, so berichtet man, fand auf der Insel Kotolnoi (= eine der Neusibirischen Inseln) viele Schädel und Knochen von Pferden, Büffeln, Ochsen und Schafen. Es gab dort so viele, dass diese Tiere dort in großen Herden gelebt haben müssen. Heute würden sie in der eisigen Wildnis verhungern. Sie könnten dort jetzt auch nicht das Klima ertragen. Sannikof schließt daraus, dass das Klima dort damals milder gewesen sein muss. Und dass diese Tiere dort vielleicht mit dem Mammut zusammen gelebt haben. Die Überreste des Mammuts findet man dort überall auf der Insel. Auch etwas anderes überzeugt ihn davon, dass sich das Klima verändert haben muss. Es gibt dort große Bäume, die teilweise versteinert sind. Man hat sie hier und auf der Insel von Neusibirien gefunden.

„Erman sagt: ‚Man kann folgendes nicht übersehen: Je näher wir zur Küste kommen, um so größer werden die Ansammlungen von Holz unter der Erde, und auch die Ansammlungen von Knochen, die man dort findet. Und um so öfters findet man sie. Hier, unter der Erde von Jakutsk, liegen die Stämme der Birkenbäume nur vereinzelt. Aber unter den Tundren zwischen der Jana und der Indigirka bilden sie große und gut gelagerte Schichten. Die Jakugiren denken deshalb überhaupt nicht daran, irgendeinen anderen Brennstoff zu verwenden, als fossiles Holz. Sie finden es an den Ufern der Seen. Die Seen werfen ständig Baumstämme vom Boden hoch. Je mehr man dort nach Elfenbein sucht, um so mehr findet man. Man findet dieses Elfenbein am Ufer der Seen im Inneren bis zu den Hügeln an der Küste des Eismeeres. Beide von ihnen, das Elfenbein und das Holz, findet man am häufigsten auf der äußersten Inselkette, wie schon oben erwähnt, Neusibirien &c. Ein Meeresarm, ungefähr 150 km weit, trennt sie von der Küste des Festlandes. Er ist aber recht flach.’

„Nordenskiold, der von der Jenissei Tundra spricht, sagt, dass sie im Sommer von Schnee vollkommen frei ist. Aber schon dicht unter der Oberfläche ist der Boden ständig gefroren. Und fügt hinzu, dass man dort die Überreste des Mammuts findet. Und dort findet man auch viel altes Treibholz. Es stammt aus der Zeit des Mammuts. Die russischen Einheimischen Sibiriens bezeichnen es als Noahs Holz.“ - Howorth, H. H. (1887:66, 67).

 

In was für einem Klima hat das Mammut in Nordsibirien gelebt?

Sir Henry H. Howorth: „Die Überreste der Vegetation, die Frischwasser- und Landschnecken, die man zusammen mit den Überresten des Mammuts gefunden hat, beweisen eindeutig: Das Klima Nordsibiriens war in der Zeit, als das Mammut dort lebte, gemäßigter als heute. Dessen Pflanzendecke scheint der geähnelt zu haben, die wir heute in Südsibirien finden. Hauptsächlich die Lärche, die Weide und Alnaster (Erlen)-Bäume scheinen dort gewachsen zu sein. Die Wälder wuchsen damals viel weiter im Norden als heute. Sie wuchsen dann zweifellos bis an die Eismeerküste. Die mittlere Jahrestemperatur der Luft war damals viel höher. Der Winter war wahrscheinlich gemäßigt und nicht arktisch.“ (1887:71).

 

Das Wollhaar-Mammut (Mammuthus primigenius). Nach: Z. Burian, J.J. Sacharov und I.T. Sanderson (1966). Dieser Elefant hat in Nordsibirien bis zum Strand des Eismeeres hoch gelebt, bis zu 80° Nord. In was für einem Klima und auf was für einer Pflanzendecke hat er dort oben gegrast? Hätte dieser Riese im Hohen Norden in einem arktischen Klima leben können, in Eis und Schnee, wie das Rentier und der Moschusochse heute?

 

Adams Mammut

Adams Mammut hat man im Lena Delta gefunden. Hat man es im Eis gefunden oder im gefrorenen Boden? Wenn im Boden: Wie ist dieser behaarte Elefant dann in den gefrorenen Boden hineingekommen?

Sir Henry H. Howorth: „Wie schon spätere Forscher gezeigt haben: Adams Mammut hat man nicht im Eis gefunden, wie man behauptet hat. Wie die anderen Exemplare, die man beschrieben hat, hat man es in Kiesschichten gefunden, die mit Ton durchsetzt waren. Diese Schichten, sind ununterbrochen und ungestört. Nun, kein physischer Vorgang, den wir kennen, kann uns erklären, wie weiches Fleisch so im Boden begraben werden könnte. Nämlich, während er so hart wie Feuerstein gefroren ist, ohne zu zerfallen. Wir können den Körper eines Elefanten nicht in festes Eis hinein schieben oder in tief gefrorenen Boden, ohne seine empfindlichen Teile völlig zu zerstören und ohne diese ganze Masse zu Sülze zu zerdrücken. Und wir würden dabei bestimmt auch den Boden aufwühlen. Aber ihre empfindlichsten Gewebe, die Augen, Rüssel, und Füße sind gut erhalten. Und sie liegen mehrere Fuß tief unter der Oberfläche in hartem, gefrorenem, ungestörtem Kies und Ton. Wenn wir solche großen Mammut-Kadaver antreffen, müssen wir annehmen, dass der Boden weich und nachgiebig war, als diese Kadaver begraben wurden.

„Hier haben wir nun eine sehr wichtige und unvermeidliche Schwierigkeit, der man nicht entfliehen kann. Und die Befürworter der Uniformität wären gut beraten, dies einzusehen. Die Tatsachen zwingen uns dazu, dies zuzugeben: Als das Mammut in Sibirien begraben wurde, war der Boden weich. Das Klima war deshalb recht mild und freundlich. Und gleich danach ist dieser Boden gefroren. Und das Klima wurde dort arktisch. Und so ist das bis heute geblieben. Dies geschah nicht allmählich und gemäß einigen langsamen, ununterbrochenen astronomischen oder kosmischen Änderungen. Das geschah plötzlich, auf einmal, ohne irgendwelche Unterbrechungen.

„Wie ich schon sagte, die Beispiele, wo die Weichteile der großen Dickhäuter bewahrt wurden, ist kein bloßer Einzelfall. Und dies geschah nicht nur vereinzelt. Sie bilden eine Kette von Beispielen, die wir aus ganz Sibirien anführen können, vom Ural bis zum Land der Tschuktschen. Es geht hier also um Zustände, die sich über einen ganzen Kontinent erstrecken.

„Es geht hier um Funde, die wir an vielen verschiedenen Stellen antreffen. Und sie sind in der gleichen perfekten Weise erhalten. All dies beweist, dass sich das Klima plötzlich verändert hat. Zuerst war es recht mild und dann sehr kalt. Daraus müssen wir also schließen, dass sie alle von demselben Vorgang stammen. Wir können keine getrennte klimatische Katastrophe für jeden individuellen Fall und jede individuelle Gegend postulieren. Die jetzige Permafrostzone Asiens ist zur gleichen Zeit und durch die gleichen Ursachen entstanden. ... So schrieb Dr. Buckland schon vor siebzig Jahren: ‚Eines ist fast sicher. Wenn sich das Klima verändert hat, hat es sich plötzlich verändert. Denn wie wäre sonst der Kadaver des Elefanten, den man im Eis an der Mündung der Lena ganz gefunden hat, vor der Verwesung bewahrt worden, bis er mit dem Wasser des damaligen Ozeans gefror?‘.“ (1887:95-97).

 

Das Mammut starb plötzlich in einer globalen Flut

Warum lebt das Mammut jetzt nicht mehr in Nordsibirien und Nordamerika? Warum ist es ausgestorben?

Sir Henry H. Howorth: „Als das Mammut und seine Begleiter in Sibirien gestorben waren, ging die Temperatur auch herunter. Dann konnte das Mammut dort nicht mehr leben. Dies geschah dort auch. Aber es verursachte die große Zerstörung nicht direkt. Weil das nur über einem sehr kleinen Teil des Gebietes geschah, aus dem das Mammut und seine Begleiter verschwanden.

„Man findet die Knochen in großen Ablagerungen. In ihnen sind die verschiedenen Arten miteinander vermengt. Das ist sehr wichtig. Wenn Tiere gelegentlich aus natürlichen Ursachen sterben, werden sie zahnlos und alt. Die verschiedenen Arten kommen deswegen dann nicht zusammen. Noch kommt der Löwe dann zum Lamm, zu seinem letzten Schlaf. Die vielen tierischen Überreste der verschiedenen Arten sind hier bunt durcheinander gemischt. Und sie sind alle gleich gut erhalten. Das beweist, dass sie alle etwa zur gleichen Zeit gestorben sind. Und das ist für die Theorie, dass sie ihre Tage friedlich durch rein normale Ursachen beendeten, tödlich.

„Knochen verwittern und zerfallen sehr schnell, wenn sie der Luft ausgesetzt sind. Wir finden Knochen, deren feine und delikate Kanten und Muskelansätze völlig erhalten sind. Oft liegen sie so zusammen, als wenn sie zusammen gehörten. Man findet sie auf dem großen Gebiet eines ganzen Kontinentes. Und größtenteils, soweit wir dies beurteilen können, sind sie im gleichen mineralischen Zustand und Stadium des Zerfalls. Diese Tatsachen beweisen deshalb, dass diese Tiere zusammen gestorben sind, und dass sie vor dem Verfall geschützt worden sind.

„In arktischen Breiten ist der Unterschied zwischen dem Höhepunkt des Winters und dem Höhepunkt des Sommers sehr groß. Wenn sie der Luft und dem strengen Übergang vom Winter zum Sommer ausgesetzt gewesen wären, wären sie schnell verfallen. Aber ihr Erhaltungsstadium beweist, dass sie bedeckt geschützt wurden, sobald sie niedergelegt wurden. Und es beweist, dass sie seitdem bedeckt und geschützt worden sind. Und das ist an vielen Längengraden geschehen. Und wir finden dies in ununterbrochenen, ungestörten Ton- und Kiesschichten. Man hat sie auch weit weg von den großen Flüssen gefunden, und in den mehr oder weniger hohen Hügeln und Anhöhen der Tundra. Jeder Versuch, eine Ursache zu finden, die heute noch wirksam ist, welche die Knochen schützen und mit Ton, Kies oder Schlamm zudecken könnte, ist völlig gescheitert.“ (1887:179-181).

„Die Wirkungen sind auf so einem großen Gebiet so vollkommen gleich. Wir sollten deshalb nach einer Ursache suchen und nicht nach mehreren. Sie stammen von derselben Ursache. Hier liegt wiederum die Beweislast bei denjenigen, die dies bestreiten. Die Beweislast liegt auf denjenigen, die die Überreste nicht als das Ergebnis einer großen Katastrophe betrachten, sondern als Beweis von ebenso vielen Katastrophen, wie es Skelette gibt. ... Diese Überreste einer ehemaligen Welt beweisen eindeutig, dass sie Teile einer Tierwelt sind, die zur gleichen Zeit gelebt hat und die zur gleichen Zeit vernichtet worden ist. Diese Überreste sind nicht die Trümmer von Jahrhunderten des Todes.

„Ganz gleich, wie genial und scharfsinnig wir auch mit diesen Beweisen umgehen mögen, die Tatsachen zwingen uns zu diesem Schluss: Das Mammut und seine Begleiter starben durch eine weit verbreitete Katastrophe. Und sie ereignete sich auf einem großen Gebiet und nicht durch die langsamen Vorgänge im Kampf ums Überleben. Und der größere Teil der Überreste, die wir in Sibirien und Europa finden, hat sich nicht unter normalen Umständen in unzähligen Zeitaltern angesammelt. Er entstand, als eine große Tierwelt zur gleichen Zeit starb.

"Wir müssen jetzt herausfinden, was diese Katastrophe verursacht hat. Befassen wir uns nun mit den notwendigen Bedingungen. Wir brauchen eine Ursache, die die Tiere tötet, die ihre Körper aber nicht zerbricht und sie nicht einmal verstümmelt. Wir brauchen eine Ursache, die in einigen Fällen die Skelette zerlegt, ohne dass dabei die Knochen verwittern. Wir brauchen eine Ursache, die dies nicht bloß so tun würde, wie eine weitverbreitete Seuche, sondern die die Körper auch begräbt und die Tiere tötet. Wir suchen eine Ursache, die Kies und Ton aufnimmt und sie wieder hinlegt. Und welche Tiere verschiedener Größe und Art zusammenfegt und sie mit Bäumen und anderen Pflanzen vermengt. Nur viel fließendes Wasser könnte dies tun.

"Das Wasser würde die Tiere ertränken, und würde die Körper aber nicht verstümmeln. Es würde sie alle völlig unvoreingenommen, unabhängig von ihrer Stärke, ihrem Alter oder ihrer Größe, töten. Es würde Ton und Erde aufnehmen und die Körper damit bedecken. Genau diese Arbeit sehen wir täglich in kleinerem Maßstab. Sie tut das nicht nur. Dies ist die einzige Ursache, die ich kenne. Es ist die einzige Ursache, die fähig ist, die Arbeit in einem Umfang zu tun, wie wir dies in Sibirien sehen. Welchen direkten Beweis haben wir nun dafür, dass es wirklich eine große Wasserflut war?

„Der erste Beweis, den ich anführen würde, ist sehr direkter Art. Wir verdanken es der erfahrenen Fähigkeit von Professor Brandt. Der sagte über das berühmte Nashorn vom Wilui Fluss, von Pallas: ‚Wir untersuchten vorsichtig den Kopf des Nashornes Tichorinus (= ein Fellnashorn) vom Wilui. Dabei stellten wir fest, dass die Blutgefäße und sogar die feinen Kapillaren mit braunem geronnenem Blut gefüllt waren. An vielen Stellen bewahrte es noch seine rote Farbe.‘ (Vorgänge der Berliner Akademie, 1846, 223). Genau solch einen Beweis suchen wir hier, wenn wir wissen wollen, ob ein Tier ertrunken ist oder ob es erstickt ist. Wenn jemand erstickt oder ertrinkt, füllen sich die Kapillaren immer mit Blut. Und diese Tatsachen beweisen jedenfalls, dass dieses Nashorn ertrunken ist.

„Brandt erzählt dann, wie er zusammen mit Hedenstrom dann vorsichtig mit seinem Mikroskop die Erde untersuchte, die am Kopf dieses Nashorns haftete. Er fand heraus, dass sie aus zwei Sorten besteht. Die wichtigste bestand aus Schimmel. Sie enthielt Pflanzenreste. Seiner Meinung nach waren das die Reste von Frischwasserpflanzen und der Erde einer Frischwasser-Ablagerung.

„Schrenck untersuchte den Kopf eines anderen Rhinoceros Merckii (Fellnashorns), schon beschrieben, in ähnlicher Weise. Ein Absatz in seinen Memoiren ist besonders interessant, wenn man ihn zusammen mit Brandts Bemerkungen betrachtet, den ich gerade angeführt habe. Er berichtet über die Nasenlöcher dieses Nashorns: ‚Sie waren weit geöffnet. Das Nasenloch auf der rechten Seite war unverletzt. Bei diesem Nasenloch sah man waagerechte Falten, in Reihen angeordnet: Das Maul war auch teilweise geöffnet. Daraus kann man schließen, dass das Tier erstickt ist. Es wollte nicht ersticken (= nicht ertrinken). Deshalb hielt es die Nasenlöcher weit offen.‘ (Vorgänge der Berliner Akademie, 1846, 224). Es wäre nicht leicht, überzeugendere Beweise zu finden, als diejenigen, die uns diese beiden Köpfe bieten. Nämlich, die Beispiele, die man untersucht hat. Das eine vom Wilui, das andere von einem Nebenfluß der Jana.

„Professor Brandt hat auf folgende seltsame Tatsache hingewiesen. In mehreren Fällen hat man Körper von Mammuten gefunden, die entweder mit ihrem Fleisch erhalten waren, oder mit ihren Skeletten. Sie standen aufrecht und blickten nach Norden. Prof. Brandt selbst hat drei von ihnen beschrieben, und Herr. O. Fischer einen. Dies deutet anscheinend darauf hin, dass diese großen Dickhäuter Sibiriens in einer Sintflut von Schlamm untergingen, und dass diese sie dann bedeckte. Und fügt den sehr angemessenen Satz hinzu: ‚Es kann aber, wenn dies der Fall ist keine vom hohen Süden her ausgegangene sondern eine von Norden her hereingebrochene Fluth ihren Untergang herbeigeführt haben, wenn man überhaupt einer Meeresfluth bedarf, was vielleicht noch nicht ganz feststeht.‘ (Proceedings of the Berlin Academy, 1846, 225).” - Howorth, H. H. (1887:183-185)

“Dies vervollständigt meine Untersuchung von Beweisen, die das Mammut selbst geliefert hat. Und ich glaube, dass dies mit dem Schluss übereinstimmt, dass dieses Tier und seine Begleiter in einer plötzlichen Katastrophe getötet wurden. Diese wurde von einer Flut verursacht, die die ganze nördliche Hemisphäre bedeckte, von den Pyrenäen bis zur Bering-Straße. Anders kann man sich das nicht erklären. Die Beweise sind nicht nur reichlich vorhanden. Es sind Beweise, die wir überall finden. Es gibt andererseits buchstäblich nichts, soweit ich das aufgrund meiner gründlichen Lektüre beurteilen kann, außer einem phantastischen Festhalten an der Theorie der Uniformität, die sich gegen alles wehrt, was mit einer Katastrophe zu tun hat. Nein, es geht da um noch mehr. Denn es gibt so viele Tatsachen, die diese Theorie der Uniformität widerlegen, dass man sie nicht mehr verteidigen kann. Diese Katastrophe kam in Form einer großen kontinentalen Flut. Sie kam nicht in Form mehrerer kleineren Katastrophen, bei denen sich der Meeresspiegel und das Klima stark veränderten, und zu denen auch kleinere Überflutungen gehörten.

„Dr. Buckland sagte schon vor vielen Jahren: ‚Die letzte dieser Änderungen (das heißt, von Hitze zu Kälte in den nördlichen Gebieten) geschah, als das Mammut starb. Dies geschah plötzlich. Dies zeigt sich in der Art und Weise, wie sich die Kadaver im Eis erhalten haben. Wäre dies allmählich geschehen, wäre das Mammut in den Polargebieten getötet worden. Aber dies hätte nicht die Tiere in den niedrigeren Breiten getötet. Aber wenn es plötzlich und heftig passierte, und wenn es zusammen mit einer großen Flut käme, ist die Temperatur vor dieser Katastrophe vielleicht warm gewesen, und danach dann äußerst kalt. Und die Ursache, die das Klima verändert hat, hat vielleicht auch eine Überschwemmung verursacht, welche die Tiere die damals die Oberfläche der Erde bewohnten, vernichtete und unter ihren Trümmern begrub.‘“ (1887:189, 190).

Jakutien

Was lernen wir aus den Ablagerungen und den Fossilien, die sich bis jetzt im Dauerfrostboden Jakutiens, in Nordostsibirien erhalten haben? Was haben andere Wissenschaftler darüber herausgefunden?

Sir Henry H. Howorth: „Ich möchte zuletzt noch die Meinung von Erman anführen, dessen kritische Fähigkeit und Wissen vielleicht größer waren, als die irgendeines anderen Sibirien-Forschers. Er bemerkt dazu folgendes: ‚Der Boden bei Jakutsk besteht zu einer Tiefe von wenigstens 100 Fuß (30 m) aus Schichten von Lehm, reinem Sand, und magnetischem Sand. Das Wasser hat sie auf einmal abgesetzt. Und man darf annehmen, dass es plötzlich das ganze Land überflutete, bis hinauf zum Eismeer. In diesen tiefsten Schichten findet man Zweige, Steine, und Blätter von Bäumen der Birke und der Weidenarten. Selbst der unbefangenste Beobachter würde diesen Zustand des Erdbodens erklären, indem er ihn mit dem jährlichen Entstehen neuer Ufer und Inseln durch die Fluten der Lena zur gegenwärtigen Zeit vergleicht. Denn diese bestehen aus ähnlichen schlammigen Ablagerungen und den Resten von Weidenufern. Aber sie liegen ungefähr 100 Fuß (30 m) höher, als der Boden, den diese alten Fluten bedeckten. Überall in diesen riesigen angespülten Ablagerungen liegen jetzt die Knochen vorsintflutlicher Vierfüßler zusammen mit pflanzlichen Überresten‘. Nach dem Text über die Überreste vieler Birkenbäume, die im Boden der Tundren und in Neusibirien liegen, sagt Erman dann: ‚Nur in den niedrigeren Schichten der neusibirischen Holzhügel haben die Baumstämme diese Position, die sie einnehmen, wenn sie schwimmen oder wenn sie ungestört untergehen.

„‚Auf dem Gipfel der Hügel liegen sie wüst durcheinander. Sie sind in eine aufrechte Stellung gezwungen worden, trotz der Gravitation. Und ihre Spitzen sind abgebrochen oder zerdrückt worden, so als ob sie mit großer Gewalt vom Süden her auf eine Bank geworfen worden sind. Dort wurden sie dann angehäuft. Ein ruhiges Meer, das die Spitzen dieser Hügel auf den Inseln bedeckt, würde sogar bei der gegenwärtigen Form des Bodens, der dazwischen liegt, bis nach Jakutsk reichen. Es liegt ungefähr 270 Fuß (82.2 m) über dem Meer.

„‚Aber bevor sich die Ablagerungen von Schlamm und Sand abgesetzt hatten, und bevor sie den Boden um mehr als 100 Fuß (30,4 m) angehoben hatten, hätte die Oberfläche dieses Meeres noch viel weiter herauf gereicht, sogar bis zu den Klippen im Tal der Lena. Deshalb ist es klar, dass  zu der Zeit, als die Elefanten und die Stämme der Bäume zusammen aufgehäuft wurden, dass sich damals eine Flut vom Zentrum des Kontinents bis zu dem Hindernis ausbreitete, das jetzt am weitesten draußen im Meer liegt.

„‚Diese Flut hat sich vielleicht von den höchsten Bergen her durch die felsigen Täler ergossen. Die Tiere und die Bäume, die sie von oben her mit sich riss, konnten nur langsam in den schlammigen und schnellen Wellen untergehen. Und sie müssen auf die älteren Teile von Kotelnoi und Neusibirien in größter Zahl und mit größter Wucht geworfen worden sein. Weil diese Inseln das letzte Hindernis bildeten und sich dem Wasser entgegenstellten, das ins Meer floss.‘“ - Howorth, H. H. (1887:190, 191).

Sir Henry H. Howorth: „Beweise jeder Art kommen deshalb zusammen. Sie zeigen uns, dass in der Zeit des Mammuts Alaska und Nordwest-Amerika ein recht mildes Klima hatten. Und genauso wie in Nordsibirien herrschten auch dort Zustände, die es der gleichen Tierwelt ermöglichte, dort zu leben und zu gedeihen, wie sie in der Alten Welt gedieh, von der Bering-Straße bis zum Rhein. Dieses Klima verwandelte sich dann ganz schnell in eisige Kälte.

„Die Tiere sind nicht durch normale Ursachen ausgestorben, sondern durch äußerst unnormale. Davon bin ich überzeugt, je mehr ich die Tatsachen untersuche. In Amerika und in Europa, als das Mammut ausstarb, finden wir dies: Die vielen Überreste, und die Art und Weise, wie sie dort verteilt sind, unterscheiden sich auffallend von der geringen Anzahl und dem örtlichen Charakter der Säugetierreste in den anderen geologischen Schichten. Sie zeigen uns, dort und hier, dass sie in einer Katastrophe umgekommen sind. Die unverwitterten Knochen, die intakten Skelette, die großen Mengen von Tieren verschiedener Arten, die man zusammen findet, die Ähnlichkeit von Zuständen der Überreste, das alles führt mich zu dem Schluss, dass sie in einer großen und plötzlichen Katastrophe getötet worden sind. Das Pferd gedeiht jetzt in den Prärien. Bei der spanischen Eroberung haben die Indianer es nicht gekannt. Aber in der Pleistozän-Zeit war es dort weit verbreitet. Wir können überhaupt nicht verstehen, wie das Pferd aus so einem angenehmen Land verschwunden sein konnte, außer durch eine weitverbreitete Katastrophe.“

„Dr. Warren sagt sehr richtig: ‚Die Ursache für das Verschwinden des Mastodons scheint, mysteriös zu sein. Wir müssen davon ausgehen, dass ein Tier, das so groß und so stark ist und das über große Teile der Erde verbreitet war, von irgendeiner großen und allgemeinen Katastrophe überwältigt und getötet worden ist.‘“ - Howorth, H. H. (1887:268, 311).

Spätpleistozänes Fellnashorn (Coelodonta antiquitatis). Nach: W. von Koenigswald (1983:194). Das Fellnashorn hat meistens gegrast, wie das afrikanische Weiße Nashorn heute. Beide haben die flache (rechteckige) Oberlippe des Grasfressers. Seine beiden Hörner sind flach, wie ein Messer, im Gegensatz zu denen der heute lebenden Nashörner, die rund sind.