Kapitel 2: Berelech Fluss

 

Karte von Nordost Sibirien, nach Vereschchagin und Baryschnikow (1982) Bild 1. Mit Stellen, an denen man die Reste des Wollhaarmammuts, des Fellnashorns und des Wildpferds gefunden hat. Der Berelech Fluss liegt südöstlich der New Sibirischen Inseln, dicht an der Eismeerküste, und westlich der Mündung des Indigirka Flusses.

Nordostsibirien ist ein riesiger Mammut-Friedhof. Viele Knochen und Stoßzähne dieses Elefanten haben sich dort im Dauerfrostboden erhalten. Auch viele Knochen des Fellnashornes, des Bisons und des Wildpferdes hat man dort geborgen. Wie viele Stoßzähne hat man dort gefunden? Von wie vielen Mammuten stammen sie? Warum gibt es dort so viele Stoßzähne und Knochen? Wie sind sie in den gefrorenen Boden hineingekommen? In was für einem Klima hat dieser Elefant in Nordsibirien gelebt?

N. K. Vereschchagin ist Professor beim Zoologischen Institut der russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Er ist einer der führenden Mammutexperten Russlands. Er berichtet in seinem Artikel „Die Mammut ‚Friedhöfe‘ von Nordost Sibirien“ „Der Norden Jakutiens ist ein riesiger Lagerplatz gefrorener Knochen, die nicht mehr zusammen sitzen. Und zwar von vielen Hunderttausenden großer pleistozäner Säugetiere. Das weiß man schon lange. Von Mammuten, Pferden, Fellnashörnern, Bisons, Moschusochsen –‚gehörntes Vieh‘, wie die ersten russischen Reisenden sie nannten. ... In ihrer Qualität sind diese Stoßzähne, die im gefrorenem Boden viele Jahrtausende gelegen haben, genauso gut, wie die des heutigen Afrikanischen und Indischen Elefanten. Und sie sind manchmal zwei- bis dreimal so groß. Für den Naturforscher ist es am interessantesten, wenn er ganze gefrorene Körper oder Schädel und vollständige Skelette findet.“ (1974:3).

„Während der letzten Vereisung, Würm I-II-III in Westeuropa, dehnte sich diese Ebene etwa 500-600 km weiter nach Norden aus. Diese Tatsache wird durch den Dauerfrostboden auf dem Kontinentalschelf bewiesen. Die Ebene hatte ein trockenes kontinentales Klima. Es war kälter als heute. Und die Eiskeile im Bodeneis, die sich dann bildeten, sind mehrere Male so groß, wie die größten Eiskeile der Holozänzeit (nach der Eiszeit). Es gab nur wenig Niederschlag, aber das kühle Klima verhinderte die Verdunstung. Und diese gefrorene Ebene erzeugte im kurzen heißen Sommer eine üppige Ernte von Gräsern. Diese Tatsache wird durch Funde gefrorener Gräser bewiesen und durch die Knochen einer sehr großen Anzahl von Pflanzenfressern. ... Ein großer Teil des heutigen Jana-Kolyma Tieflandes liegt jetzt 25-30 m über dem Meeresspiegel. Es besteht aus angespülten Ablagerungen und aus angehobenen Stränden mit Schichten von Treibholz. Das beweist, dass es während des Pleistozäns vom Meer überschwemmt wurde.

„Das Gebiet ist reich an Seen. Zusammen mit den Flusswindungen nehmen sie 30-40 Prozent der Oberfläche ein. Das Wasser vom getauten Bodeneis bildet die Seen. Diese Seen sind recht kurzlebig. Weil durch Brüche im Bodeneis unter ihnen das Wasser wieder abfließt. Auf den entwässerten Seen (alas in jakutisch), wächst dann eine üppige Grasdecke. Sie verwandelt sich in zwei oder drei Jahrzehnten in eine sumpfige Seggen-und-Moos Decke, die für die Tundra typisch ist. Es gibt dort auch, an einigen Stellen, flache Hügel (jedoma in jakutisch). Sie sind etwa 10-15 m hoch. Und die Seen spülen sie allmählich weg. Die jedoma nennt man auch Mammut-Gräber. Sie sind Teile der ehemaligen Oberfläche der pleistozänen Ebene. Diese Ebene ernährte eine große Anzahl von Pflanzenfressern. Bei einem ersten flüchtigen Blick kann man kaum glauben, dass die ausgewaschenen Seen die pleistozäne Ebene in den wenigen vergangenen Jahrtausenden um 10-15 m gesenkt haben.

„Polygonale (vieleckige) Eiskeile im alten Bodeneis bedecken etwa 60-90 Prozent dieser Gebiete, die davon übrig geblieben sind. Sie sind 30-40 m tief. Sie umgeben Pfeiler gefrorenen Lösses, 2-3 m im Durchmesser. Die senkrechten Teile dieser Säulen bestehen aus Bodeneis und Erde. Besonders an der Südküste von Proliv Dmitrija Lapteva und auf Ostrov Bol’schoj Ljachovskij sind sie beeindruckend. Diese Meeresklippen sind sehr reich an Mammutknochen.

„In den Eiszeiten, und besonders in den Zwischeneiszeiten, überquerten große Flüsse die Ebenen. Aber das Bodeneis, das dann entstand und möglicherweise der Staub, den der Wind herbei wehte, hoben den Boden, den die Flüsse abgesetzt hatten, an. ... Während des späten Pleistozäns war der Arktische Ozean offensichtlich klein und mit Eis bedeckt. Dieser Zustand förderte nicht das Entstehen von Zyklonen. (Ein Zyklon ist ein Sturm oder System von Winden, die sich gegen den Uhrzeigersinn über ein Zentrum niedrigen atmosphärischen Druckes in der nördlichen Hemisphäre drehen.)

„Die Fließerde sorgte auch dafür, dass der hohe Boden, der noch vorhanden war, abgetragen wurde. Diese Hügel (bajdzherach in jakutisch) sehen aus wie riesige Maulwurfshügel auf einem Schachbrett. In diesen Gebieten, in Wasserrinnen und Strombetten, liegen die nicht zusammen hängenden Skelette und die Stoßzähne von Mammuten, Pferden, Fellnashörnern, Rentieren, Moschusochsen, Bisons und Höhlenlöwen. Manchmal sind diese Knochen von Raubtieren angenagt worden. Dies zeigt an, dass sie irgendwann an der Oberfläche gelegen haben. Viele Knochen und sogar Stoßzähne sind gebrochen, offensichtlich durch Eisdruck. Die große Menge von Knochen großer Pflanzenfresser in den jedoma beweist überzeugend, dass es dort im Pleistozän ein reiches Weideland gab. Diese Tatsache wird durch die Pollenanalyse von Sedimentproben bestätigt. Sie zeigt, dass dort Tundrasteppen-Pflanzen wuchsen, einschließlich vieler Getreidegräser. Der Löß diente wahrscheinlich als Dünger und gewährleistete eine große primäre Biomasse.“ - Vereschchagin, N. K. (1974:4-6).

 

Wie erhalten

Professor N. K Vereschchagin fragt dann: „Wie wurden diese Knochen dann bewahrt?“ – Und antwortet: „Im allgemeinen verschwinden Schädel und andere Knochen ganz schnell durch den Einfluss von Nagetieren, Pilzen, Sonne und Regen. Aber in diesem Gebiet, während des Pleistozäns, wurden sie oft mehr oder wenig schnell begraben. Ein wichtiger Faktor war der Löß, der auf den kalten nassen Boden fiel. Aber diese Lößschicht könnte kaum 2-3 cm im Jahr überstiegen haben. Und bei dieser Menge hätte es 20-30 Jahre gedauert, um ein Mammut zu bedecken. Während dieser Zeit wären die Knochen und die Stoßzähne fast ganz von atmosphärischen Prozessen zerstört worden. Aber auf einer offenen windigen Ebene verhält sich der Löß wie trockener Schnee. Er treibt dann in Vertiefungen, bildet Verwehungen an den Hängen, füllt Schluchten aus usw.

„Wir erforschten zuerst einen großen ‚Friedhof‘ am Fluss Berelech, einem westlichen Nebenfluss der Indigirka in lat. 71°N. Man hat dort ungefähr 3.500 Knochen pleistozäner Tiere am Flussufer gesammelt. Und noch einmal so viele hat man dann aus dem Dauerfrostboden geborgen, indem man den Boden mit einem Wasserstrahl wegspülte. Die gesamte Zahl der Skelettreste betrug über 8.500 Knochen. Die meisten von ihnen sind Mammutknochen. 134 andere Knochen (von Wolf, Vielfrass, Höhlenlöwe, Schneehase, Pferd, Fellnashorn, Rentier und Bison) hat man dort auch noch gefunden. Sie machen aber nur 1,5 Prozent der Gesamtsumme aus.

„Bei Berelech durchschnitt der Fluss eine 16-m jedoma. Das obere Drittel dieses Hügels besteht aus leichtem grauem aeolischem Löß von Würm III Alter. Und das untere Zweidrittel besteht aus lößähnlichem Flusslehm der Würm II-III interstadialen Periode. Dann tauten die Eiskeile im oberen Drittel. Und die Knochen von Mammuten, Bisons und Pferden fielen heraus. Und die meisten von ihnen wurden in einem ehemaligen Strombett begraben. Es liegt jetzt 7-8 m über dem Niveau des heutigen Flusses und an der Ostseite der yedoma.

“Wir fanden ungefähr 140 Mammute im Berelech Friedhof. Sie starben wahrscheinlich auf dem oberen Proto-Berelech. Das Hochwasser hat sie im Frühjahr, wenn das Eis aufbricht, flussabwärts an diese Stelle gebracht. Dort blieben sie liegen und verfielen. Und die Ablagerungen des alten Flusses bedeckten sie. Es ist sehr zweifelhaft, dass sie alle zur gleichen Zeit gestorben sind. Wahrscheinlich starben kleine Gruppen jedes Jahr während des Winters in Schneestürmen oder im Frühling oder Herbst, wenn sie das Eis überquerten.

„Es gibt dort viele dünne Stoßzähne, 70-80 mm im Durchmesser beim Alveolus (wo sie in der Zahnhöhle sitzen), und kleine Zähne und Schädel. Das Berelech Strombett enthielt hauptsächlich Kühe und halb erwachsene Bullen. Man fand humerale Knochen (Armknochen von der Schulter bis zum Ellbogen) und tibiale Knochen (Beinknochen vom Knie bis zum Knöchel, der größere der beiden an der Innenseite), 13-15 cm lang. Das deutet auf einen einheimischen, nicht auf einen besuchenden Bestand. Aber sie haben vielleicht saisonbedingte Wanderungen entlang den Tälern unternommen.

„Einige Stoßzähne und hohle Knochen waren gebrochen. Und einige waren mit Vivianit bedeckt. Das bedeutet, dass diese Knochen eine Zeit lang in einem ausgetrockneten Gewässer gelegen haben. Knochen und Schädel lagen dort chaotische durcheinander. Einige von ihnen waren von bräunlichen Haarsträhnen und Wolle mit Hautstücken umschlungen. ... Das Hinterbein eines großen Mammuts enthält eine mumifizierte Muskelstruktur unter seiner dicken Haut und kurze braungoldene Wolle auf dem Fußwurzelknochen und Huf.“ - Vereschchagin, N. K. (1974:6, 7).

Große Ljachow Insel

Groß Ljachow ist eine der Neusibirischen Inseln. Auch dort, nördlich der heutigen Eismeerküste, hat man die gefrorenen Knochen und ganze Körper von Tieren der spätpleistozänen Mammutfauna geborgen. – Professor N. K. Vereschchagin berichtet darüber:

„Im August 1972 beabsichtigte ich, den Novosibirskije Ostrova zu studieren, aber schweres Eis hinderte mich daran, die Inseln zu erreichen. Ich konzentrierte mich deshalb auf das Südufer von Proliv Dmitrija Lapteva, östlich von Mys Svjatoj Nos. Wir fanden hier das klassische 40 m hohe Steilufer. Es enthielt Eiskeile und bajdzherach. Aus dem Steilufer, etwa 20 m tiefer, ragten riesige Stoßzähne heraus. Sie wogen 70-80 kg und waren 350 cm lang. Wasserrinnen durchschnitten diese Schicht. Dort fanden wir viele Knochen von Pferden und Rentieren und Schädel von großen Moschusochsen und kleinen Bisons. An einigen Stellen waren senkrechte, 35 m hohe Klippen. Sie bestanden aus strukturlosem sandigem Lehm. Auf der Höhe von 30 Metern gab es manchmal eine Schicht mit den Resten von Lärchenbäumen.

„Die weichen Gewebe und inneren Organe konnten sich nur gut erhalten, wenn Sedimente sie schnell bedeckten. Und dies gefror dann. Die Jahreszeit, in der das Tier starb, war sehr wichtig. Wenn das Tier am Anfang des Sommers stürbe, würde der Körper im warmen Wetter verwesen. Oder Raubtiere und Larven würden es auffressen. Aber wenn es nach dem Tod im Herbst oder Winter gefror, würde der Körper im Sommer auf die gleiche Weise tauen, wie heute die moosbedeckte Tundra , bis zu einer Tiefe von nur 28-30 cm. Wenn der Körper in einer Wasserrinne läge, oder im Boden eines nach Norden weisenden Hanges, mag er überhaupt nicht tauen. Besonders, wenn er in einem Schneefleck läge. Dort hatte er eine gute Chance, dass herab kommende Fließerde ihn begräbt und ihn Jahrtausende lang bewahrt.“ (1974:8, 9).

Wie viele Stoßzähne gefunden

Wie viele Mammut-Stoßzähne hat man in Nordost Sibirien gefunden? Und wie viele Stoßzähne sind dort noch im Dauerfrostboden begraben?

Professor N. K. Vereschchagin erklärt: „Zenzinov (1915) hat errechnet: In den 250 Jahren, als die Mammut-Elfenbein-Industrie in Nordostsibirien im Jahr 1660 anfing, hat man die Stoßzähne von ungefähr 46.750 Mammuten geborgen.

„Wir wollten herausfinden, wie viele Knochen großer Tiere der obere Teil des Lösses der Würm III Zeit enthält. Deshalb untersuchten wir gründlich die flachen Hänge verschiedener jedomas, die aus Bodeneis bestanden und mit Fließerde bedeckt waren. Das war im Gebiet von Allaicha, Berelech und Ojegosskij Jar. Wir fanden 10-30 Knochen je Hektar, durchschnittlich etwa 20. Die meisten Stücke waren hohle Knochen und Rückenwirbel des Mammuts und Bisons. Wir fanden nur ungefähr einen Stoßzahn je drei Hektar. Und diese Stoßzähne waren oft halb verdorben. An den Mündungen von Wasserrinnen und anderen Lagen aktiver Erosion kann die Anzahl der Knochen und Stoßzähne bedeutend höher sein. Denn dort werden sie aus mehreren Horizonten konzentriert. ...

„Die Seen und das Meer haben die pleistozäne Ebene ausgewaschen. Und sie haben die meisten Stoßzähne in Seebetten und auf dem Kontinentalschelf an andere Stellen gebracht. Sie sind jetzt unter dem Wasser verborgen oder liegen in Horizonten, die jetzt nicht ausgewaschen werden. Deshalb können wir jetzt nicht an sie herankommen. Die Anzahl der Stoßzähne, die man bis jetzt geborgen hat und jemals bergen wird, ist nur ein kleiner Teil derjenigen, die noch in alluvialen Ablagerungen begraben sind. (Alluvium = angeschwemmtes Land = Ton, Silt, Sand, Kies, die fließendes Wasser abgesetzt hat.) Wenn das Meer und der Thermokarst (Hitze) das Südufer von Proliv Dmitrija Lapteva etwa 2 m tief auf einer Länge von 150 km jährlich abtrügen, würden jedes Jahr mehr als 6.000 Knochen in der Meerenge verschwinden. Darunter wären dann 90-100 Stoßzähne.

„Im August 1972, am 10 km langen Ufer bei Ojegosskij Jar, fanden wir sieben Stoßzähne. Sie wogen zusammen 350 kg. Im nächsten Sommer werden diese Stoßzähne in den sandigen Gewässern für weitere Jahrtausende verschwunden sein. Wir wissen, dass sich im Nordosten dieses seichte Gelände ungefähr 550-650 km weit nördlich der (Eismeer)-Küste erstreckt. So können wir davon ausgehen, dass in den 1.000 km zwischen der Jana und der Kolyma der gefrorene Boden etwa 550.000 Tonnen Mammut-Stoßzähne enthält. Der durchschnittliche Stoßzahn wiegt hier 30 kg. Innerhalb der Grenzen der gegenwärtigen Meeresebene (= Kontinentalschelf) sollten die Meeresablagerungen ungefähr 150.000 Tonnen Stoßzähne enthalten.“ - Vereschchagin, N. K. (1974:10, 11). 

Warum sie ausgestorben sind

Wenn das Mammut so gut dem extremen arktischen Klima angepasst war, warum grast es dann jetzt nicht mehr dort? Warum ist dort auch das Fellnashorn und Bison ausgestorben?

Professor N. K. Vereschchagin: „Der Tod eines einzelnen Tieres oder einer Herde von Mammuten erklärt nicht, warum der ganze Bestand in Nordost Sibirien ausgestorben ist. Sie müssen in Sibirien, zusammen mit dem Fellnashorn, Bison und Höhlenlöwen, vor ungefähr 10.000-12.000 Jahren ausgestorben sein. Weil es keine später datierten Funde gibt. Dieses Datum fällt mit dem Ende der letzten Vereisung zusammen. Wichtige Änderungen im Klima, der Vegetation und Landschaft fanden dann in vielen Teilen der Welt statt. Und dies führte zum allmählichen Aussterben vieler großer Tiere oder veränderte stark deren Weidegebiet. ... Die niedrigen Seggen-und-Moos-Gesellschaften der Tundra begannen, die Gräser zu ersetzen. Und diese Pflanzen konnten die Mammute und andere große Pflanzenfresser nicht ernähren. Im Winter wehte der Schnee in die fruchtbareren Teile der Täler und bedeckte sie. Und im Sommer wurden diese Täler während des kurzen Sommers oft überschwemmt.

„Das Studium der Mammut ‚Friedhöfe‘ Nordost Sibiriens zeigt uns, dass dieser reiche Komplex spätpleistozäner Tiere vor ungefähr 10.000 Jahren vernichtet wurde. Weil eine sumpfige, mit Seen bedeckte Tundra die kalte trockene Grassteppe ersetzte. Und diese Tundra erzeugte wenig Futter und wurde im Winter vom Schnee bedeckt. Weder das Mammut noch der Bison könnte in der Art von Tundra, die dort heute existiert, leben.“ - Vereschchagin, N. K. (1974:11, 12).

 

Mammut-Steppe und heutige Tundra

In was für einem Klima hat das Mammut in Nordost Sibirien und auf dem Kontinentalschelf gelebt? Dieser trockene Teil des Kontinentalschelfs reichte dann 500 bis 600 km weiter nach Norden. Könnte dieser behaarte Elefant dort auf einer Tundra gelebt haben, wie sie dort jetzt wächst? Das ist wichtig, weil auch jetzt noch einige Pleistozän-Paläontologen glauben, das Mammut habe damals im Hohen Norden gelebt, wie das Rentier und der Moschusochse heute.

Professor N. K. Vereschchagin und F. Baryschnikov berichten über ihre neueren Ergebnisse im Buch Paleoecology of Beringia (Paläoökologie von Beringien), (1982:267-269): „Eine Analyse der Morphologie und der Ökologie der spätpleistozänen Mammutfauna des arktischen Eurasien zeigt uns, dass sie in einem kalten, trockenen Klima auf Steppe und Steppentundra-Biotopen gelebt haben. Sie bestanden aus hartem, gefrorenem Boden.

„Sehr große Mammute brauchten täglich 200 bis 300 kg saftiges Futter. Und sie müssen an der Vegetation der Überschwemmungsgebiete beträchtlichen Schaden angerichtet haben. ... Wir haben die Überreste von etwa 140 Mammuten im Berelech ‚Mammut-Friedhof‘ ausgegraben. 30% sind Junge, 10 Jahre alt oder weniger, und 2% sind Fötusse. ... Die Mammute bewohnten offene Wiesen und Steppen, mit Strauchdickichten in den Flusstälern. Der Winter war wahrscheinlich äußerst streng und kalt, und es gab wenig Schnee. Und es gab keine Stellen, wo sie trinken konnten.

„Der Boden war gewöhnlich fest und trocken. Denn damals lebten dort vorwiegend schnell laufende Arten wie Pferd, Bison und Saiga Antilope. Die Hufe vieler Huftiere waren recht klein, und viele kleinere Tiere gruben sich tiefe Höhlen. Der Boden unter der Moosdecke der Tiefland-Tundra bei 70°N in Jakutien taut jetzt nur 28 bis 30 cm tief auf. In der Pleistozänzeit könnte er auch nicht tiefer aufgetaut sein. Aber der Boden muss fest und trocken geblieben sein. Sumpfige Gebiete gab es nur wenige.

„Die Vegetation, auf der die Mammutfauna (Tierwelt) lebte, bestand auf der Wasserscheide aus offener Steppe, und in den Tälern aus Galeriewald und Strauchdickichten. Zu dieser Mammutfauna gehörten das Mammut, Pferd, Nashorn, nördliche Saiga, Baikal-Grunzochse (Yak), Bison, Dickhornschaf, Moschusochse, langschwänziges Ziesel, Murmeltier und Höhlenlöwe. Die meisten dieser Arten bewohnten offene Landschaften. Die Mammute und die meisten anderen Huftiere lebten vorwiegend vom Gras.“ (1982:277, 278).

Wie viele Tiere

Die Tiere der Mammut-Tierwelt in Nordost Sibirien sind am Ende des späten Pleistozäns vor ungefähr 10.000 Jahren ausgestorben. Sie starben dort aus, als das kalte, trockene Spätpleistozän sich in das warme, nasse Holozän verwandelte, glaubt Professor N. K. Vereschchagin. Die vielen Knochen und Stoßzähne des Mammuts, die N. K. Vereschchagin dort untersucht hat, gehören zur Würm III Phase, dem letzten Teil des Eisalters. Die Mammut-Knochen gehören zur jüngeren Form des Mammuts. Auch die vielen Knochen der Pferde und Bisons, die man dort oben gefunden hat, gehören zu den jüngeren Formen dieser Tierarten.

Wie viele große Tiere haben auf dieser Mammut-Steppe in Nordost Sibirien zwischen der Jana und Kolyma im letzten Teil des späten Pleistozäns gelebt? Wie viele Tiere haben dort auf dem Quadratkilometer gelebt?

Das Küstentiefland zwischen der Jana und der Kolyma enthält etwa 550.000 Tonnen Stoßzähne. Das heißt, auf dem Kontinentalschelf, der jetzt vom Eismeer bedeckt ist. Und auf dem heutigen Tiefland zwischen der Jana und Kolyma sind 150.000 Tonnen Stoßzähne im gefrorenen Boden begraben. Das sind zusammen 700.000 Tonnen Stoßzähne. Der durchschnittliche Mammut-Stoßzahn wiegt dort 30 kg, wie Prof. N. K. Vereschchagin berichtet. Jedes Mammut hat zwei Stoßzähne. Also stammen diese 700.000 Tonnen Stoßzähne von mindestens 11.666.667 Mammuten.

Die damalige Mammut-Steppe auf dem Kontinentalschelf, jetzt unter Wasser, ist ungefähr 1.000 km lang und 550 km breit. Und die heutige Küstenebene, zwischen der Jana und Kolyma, ist 1.000 km lang und 300 km breit. Das sind insgesamt: 850.000 km² Mammut-Steppe. Demnach lebten dort 13,7 Mammute auf dem Quadratkilometer, oder aufgerundet: 14 Mammute/km². Das schließt auch kleine Mammutkälber ein.

Aber auf der nördlichen Mammut-Steppe grasten nicht nur Herden von Mammuten. In Alaska/Yukon und Nordsibirien waren der Steppenbison und das Pferd normalerweise die zahlreichsten Huftiere. Rentier und Moschusochse bildeten dort gewöhnlich nur einige Prozent der Tiere der Mammutfauna. Deshalb müssen wir uns fragen: Wie viele Tiere haben dann insgesamt während des letzten Teiles des späten Pleistozäns in Nordostsibirien zwischen der Jana und der Kolyma gelebt? Das heißt, auf dieser zonalen Steppe, etwa 1.000 km lang und 850 km breit, auf einer Gesamtfläche von etwa 850.000 km²?

Wir können das nur grob schätzen, weil der genaue Prozentsatz der Individuen der verschiedenen Huftierarten der Mammutfauna von Ort zu Ort etwas schwankte. Normalerweise war der Steppenbison am zahlreichsten, manchmal das Pferd. Rentier und Moschusochse bildeten nur einige Prozent der Gesamtzahl der Individuen der Mammutfauna. Rentier und Moschusochse waren damals noch nicht der arktischen Tundra angepasst, weil es damals noch gar keine arktische Tundra in Nordsibirien gab. Die arktische Tundra, Waldtundra und Taiga, wie wir sie heute kennen, sind erst am Anfang des Holozäns entstanden. Deshalb waren dann auch das Rentier und der Moschusochse der Mammut-Steppe Steppentiere, nicht Tundra-Tiere. Sie waren dann auch den Pflanzen und dem Klima der zonalen Steppe und Waldsteppe angepasst.

Professor R. Dale Guthrie, an der Universität von Alaska bei Fairbanks, hat die Knochen der Mammutfauna von 4 Flüssen in Mittel-Alaska bei Fairbanks untersucht, wo man Gold gewaschen hat. Das ist am Fairbanks Creek, Ingenieur Creek, Cripple Creek und Gold Hill. Der Durchschnitt der Knochen spätpleistozäner Säugetiere von diesen 4 Wasserläufen, wie er sie im Jahr 1968 veröffentlicht hat, ist: Steppenbison 50% Individuen, Wildpferd 32,6%, Mammut 6,4%, Rentier 4,3% und Moschusochse 2,5% Individuen. – Davon können wir jetzt die Gesamtzahl dieser fünf Huftierarten auf der Mammut-Steppe zwischen der Jana und Kolyma in Nordsibirien schätzen:

Die Anzahl der Mammut-Individuen, mit ihren 6,4%, ist 11.666.667 Mammute. Der Steppenbison, mit seinen 50% Individuen, ist dann 91.145.836 Bison. Und das Wildpferd, das 32,6% der Individuen dieser spätpleistozänen Mammutfauna umfasst, ist dann 59.427.085 Pferde. Das Rentier, mit 4,3% Individuen, hat 7.838.542 Rentiere. Und der Moschusochse, mit 2,5% Individuen, hat 4.557.292 Moschusochsen. Insgesamt haben dann dort auf der Mammut-Steppe, zwischen der Jana und Kolyma, 174.635.422 große Säugetiere gelebt (Mammute, Steppenbisons, Wildpferde, Rentiere und Moschusochsen).

 

Wie viele je Quadratkilometer?

Wie viele dieser fünf Huftierarten haben dann auf dieser spätpleistozänen Mammut-Steppe auf dem Quadratkilometer gelebt?

Die Mammut-Steppe zwischen Jana und Kolyma war ungefähr 1.000 km lang und 850 km breit. Das sind 850.000 km². Damals haben dann 205 Tiere (Mammut, Bison, Pferd, Rentier und Moschusochse) dort auf jedem Quadratkilometer gelebt. 250 große Säugetiere/km², das ist viel mehr, als die Anzahl der großen Tieren, die jetzt im Hohen Norden lebt.

Einwand: Jemand könnte jetzt sagen: Aber könnten diese vielen Knochen und Stoßzähne nicht aus vielen Zehntausenden oder Hunderttausenden von Jahren des Pleistozäns stammen? – Das ist ein wichtiges Argument. Ist es stichhaltig? – Nein! – Und warum nicht? Weil Knochen und Stoßzähne sehr schnell verschwinden, auch im Hohen Norden. Die meisten von ihnen werden nicht bewahrt. Sie sind zu Staub zerfallen. Nur sehr wenig wird bewahrt, wegen besonderer Zustände. Deshalb ist es überhaupt nicht normal, dass sich dort viele Millionen dieser Knochen und Stoßzähne, und sogar ganze Körper, bis jetzt erhalten haben. – Warum? –Warum sind sie nicht auch schon nach einigen Jahren zu Staub zerfallen, so wie die Millionen von Knochen der anderen großen Säugetiere, die dort vor ihnen gelebt haben, in Hunderttausenden von Jahren?

Die Antwort: Weil die meisten von diesen Millionen von Mammuten, Steppenbisons, Pferden, Rentieren und Moschusochsen zur gleichen Zeit und durch die gleiche Ursache gestorben sind. Sie sind dort zur selben Zeit gestorben, innerhalb eines oder höchstens innerhalb einiger Tage. Die wenigen Knochen unter ihnen, die aus früheren Zeiten stammen könnten, werden diesen Schluss nicht beeinflussen.

Wir sollten hier bedenken, was Professor N. K. Vereschchagin über die Tiere sagte, die jetzt in Nordostsibirien sterben. Er sagte: „Im allgemeinen verschwinden Schädel und andere Knochen ganz schnell durch den Einfluss von Nagetieren, Pilzen, Sonne und Regen. Und bei einem Lößniederschlag von 2-3 cm im Jahr hätte es 20-30 Jahre gedauert, um ein Mammut zu bedecken. In dieser Zeit hätten die atmosphärischen Prozesse die Knochen und Stoßzähne fast ganz zerstört.“ (1974:6).

Auch in den feuchten Tropen verschwindet der Kadaver eines großen Säugetieres sehr schnell. Auch der Kadaver eines Elefanten. Henry H. Howorth war Präsident des Königlichen Archäologischen Institutes. Er sagt in seinem Buch The Mammoth and the Flood (Das Mammut und die Flut), in London im Jahre 1887 veröffentlicht, auf Seite 174:

„Herrn Emerson Tennents Arbeit auf Ceylon. Man betrachtet ihn überall als den führenden Elefantenfachmann: ‚Leute, die den Urwald kennen, mit denen ich mich unterhalten habe, ob Europäer oder Singhalese, sagten mir übereinstimmend, dass sie die Überreste von einem Elefanten, der eines natürlichen Todes gestorben ist, noch nie gefunden haben‘.“

Und Professor R. Dale Guthrie sagt in seinem Buch Frozen Fauna of the Mammoth Steppe (Gefrorene Fauna der Mammut-Steppe) (1990:70-72): „Sehr wenige Knochen werden als Fossilien bewahrt. Am besten erhalten sie sich in einer basischen oder kalkhaltigen Umgebung. Aus diesem Grund sind Kalksteinhöhlen unsere wichtigste Quelle für fossile Knochen. Ohne Kalksteinhöhlen würden wir nur wenige pleistozäne Reste von Säugetieren finden. Höhlen mildern die saisonbedingten Schwankungen in Temperatur und Feuchtigkeit, und ihre Flut-Bodensätze sind selten sauer. Um die meisten Fossilien zu schaffen, muss ein Knochen bedeckt werden, damit sich aerobe Zersetzer nicht von den organischen Teilen ernähren können. Alkalische Teiche und Flussbiegungen eignen sich dafür, Knochen, die im Schlamm eines Teiches oder eines Seeufers versinken, zu bewahren.“

Und im Text unter den Überresten eines toten Afrikanischen Elefanten (Abb. 2.21 in seinem Buch), sagt er: „Wenige Tiere werden Fossilien. Dieser Elefant starb eines natürlichen Todes, weit weg von Stellen, wo seine Reste sich erhalten könnten, draußen in der offenen afrikanischen Savanne. Aasfresser haben die meisten essbaren Teile entfernt. Nur die dicke getrocknete Haut und die Knochen sind noch da. Die Haut auf den Ohren, Füßen und der Spitze des Rüssels ist dünn. Diese haben sie zuerst gefressen. Was dann noch übrigbleibt, werden die Hyänen verstreuen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass irgendein Teil fossil werden wird. Das trifft auf die meisten großen Säugetiere zu.“

„In den meisten Fällen, wo Fossilien entstehen, erhalten sich meistens nur Knochen. In sehr dürren Gebieten trocknen die Weichteile manchmal so sehr aus, dass die Zersetzer sich nicht davon ernähren und sich nicht darin vermehren können. Zusammengeschrumpfte Mumien entstehen dann. Die Bewahrung von pleistozänen Fossilien in Teilen des nicht vereisten Hohen Nordens, ist exquisit. Aber wir fangen erst an, zu verstehen, warum so viele Fossilien in Beringien bewahrt wurden. Die Karikaturen, die das Mammut so darstellen, als ob es in klarem Gletschereis eingefroren sei, zeigen nicht richtig, wo man diese Mumien gefunden hat. Sie kommen in Silt-Ablagerungen in den nicht vereisten Teilen des Nordens vor. Mumifizieren ist nicht nur eine Sache des Gefrierens. Irgendein schneller Prozess muss die Kadaver begraben. Die Geologie der Ablagerungen von Beringien und die Fossilien selbst können uns erzählen, wie dies gewöhnlich geschehen ist.

„Der meiste Erdboden im Inneren Alaskas, außer dem hochalpinen Geröll und den Flussbänken, ist dicht bewachsen, auch der Fließboden. Die Pflanzen (meistens Moos) überwuchern schnell die Knochen, die in so einer Vegetationsmatte liegen. Die Wurzelsäure laugt sie dann aus und zerstört sie. Fließerde-Flächen bewegen sich nicht schnell genug, um viele Knochen bedecken zu können. Außerdem würde nur ein kleiner Teil des Fließerde-Flächen die Knochen im Jahr bedecken. Man kann sich schlecht vorstellen, wie so ein großer Mammutknochen oder Schädel intakt bedeckt werden könnte. Die Fließerde müsste sich dort mehrere Jahrzehnte lang bewegen, um das Exemplar zu überqueren. Nur ein Ende des Knochens würde dann verwittern. Aber dies ist bei den meisten beringischen Fossilien nicht der Fall. Man braucht hier eine andere, schnelle Umgebung, in der große Säugetier-Mumien abgesetzt werden können. Und es scheint dort ein Kontinuum (einen ununterbrochenen geordneten Zusammenhang) zwischen den Mumien und den kleinsten Knochen zu geben.

„Man findet heute selten etwas, das man mit der Fließerde vergleichen könnte, die im Pleistozän die Hänge herabgeflossen ist. Wir sollten uns einen anderen Erdboden vorstellen. Er unterschied sich von der heutigen Erdoberfläche, mit ihrer dicken Schicht Moos, Flechten, und teilweise zerfallenen Pflanzen. Wenn heute irgendein Silt anfängt, den Abhang herab zu fließen, wird er sofort ausgefiltert. Und das Wasser läuft sauber. Eine Reihe von Studien beweist, dass die Oberfläche des Bodens im Pleistozän nur unvollständig bewachsen war.

„Aber im Pleistozän scheint ungeschützter Silt oft den ganzen Abhang herabgeflossen zu sein (Wu 1984). Wenn es viel regnete oder wenn der Schnee schnell schmolz, konnten sich große Mengen in kurzer Zeit bewegen. Der Silt schwebt leicht im Wasser. Und er schwebt dort dann so lange, wie sich das Wasser bewegt. Wenn sich das Wasser nicht mehr bewegt, sinken die Siltteilchen zum Boden. und setzen sich als Fächer oder Bänke ab. Der Silt, der im Pleistozän die Hänge herabfloss, floss in breiten Flächen und in Strömen herab, die in Kanälen dahin flossen und über ihre Ufer traten.“ Guthrie, R. D. (1990:74, 75).

„Hamilton, Craig und Sellmann (1988) berichteten, wie sie sich den Silt in Zentral-Alaska vorstellen. Ihre Ansicht beruht auf ihrer Arbeit im Fuchs Permafrost-Tunnel (bei Fairbanks). Sie denken, dass zwei Prozesse den Silt abgesetzt haben. Er besteht aus Staub, den der Wind angeweht hat, und aus Löß, der in großen Mengen umgelagert wurde. ...

"Diese Auslegung übersieht, glaube ich, dass der Silt auch in den Eiszeiten überarbeitet worden ist. Und er überbetont den zwischeneiszeitlichen Anteil in den Sedimenten. Es gibt einfach zu viele gut erhaltene Knochen und große Schädel, die gemäß der Radiokarbondatierung aus dem Hochglazial (Duvanny Yar) stammen. Diese könnten nicht durch einige Millimeter Löß, der im Jahr niederfiel, bewahrt werden. Ihre Bewahrung erforderte große Mengen umgelagerten Silts. Der gefrorene Silt, in dem diese eiszeitlichen Knochen liegen, ist wassergesättigt. Er besteht nicht aus trockenem, angewehtem aeolischem Material. ...

„Ich schlage vor, dass wir hier zwei ganz verschiedene pleistozäne Muster von Silt-Umlagerung in Mittel-Alaska vor uns haben. In dem einen erzeugte der Sommerregen eine breite Fläche (sheetwash) von Silt. Sie war nur ein paar Millimeter oder Zentimeter dick (in seltenen Fällen auch viel dicker). Sie bewegte sich oft nur über eine kurze Entfernung. Vielleicht erreichten die meisten von ihnen nicht die Talsohle. In dem anderen Fall bewegte sich im Frühjahr das Schneewasser schnell in engen Kanälen. Es brachte wahrscheinlich große Mengen von Silt die ganze Strecke bis zur Talsohle hinunter. In diesen Talböden sind die pleistozänen Säugetiere begraben.“ - Guthrie, R. D. (1990:78).