Kapitel 7: Asiatischer Wildesel

Wo lebt der Asiatische Wildesel Equus hemionus jetzt? Welchem Klima und welcher Pflanzendecke ist er angepasst?

Professor V. G. Heptner et al. berichten über den Kulan Equus hemionus: „Er lebte in der UdSSR in Mittelasien, hauptsächlich in den Steppen Kasachstans in West Sibirien und in den europäischen Teilen der Sowjet Union. ... Im Osten erstreckte sich ein kleiner Streifen seines Gebietes in der Nähe des Dsungarischen Pforte und des Saissan Sees nach Dsungarien. Dort vereinigte es sich mit seinem Gebiet in Mittelasien.“ (1966:841).

 

Der Kulan (Equus hemionus onager). Nach V. G. Heptner et al. Die Säugetiere der Sowjetunion (1966:837) Bild 248. Der Asiatische Halbesel ist der trockenen Steppe und Wüstensteppe angepasst, wo die Oberfläche des Bodens flach, hart und trocken ist. Er kann nicht auf der sumpfigen arktischen Tundra leben, wie auf Dauerfrostboden wächst.

„Wie weit im Norden der Kulan in Kasachstan und West Sibirien gelebt hat, können wir nicht genau sagen. Weil Berichte aus früheren Zeiten fehlen. Equus hemionus ist außerdem auch im nördlichen Teil seines Gebietes jedes Jahr hin und her gewandert. Er wanderte im Sommer nach Norden, und im Winter dann weit in den Süden. Er wanderte dann 500-600 km und noch weiter. In bestimmten Jahren, oder Folgen von Jahren, ging er weit nach Norden hoch, weit über die Grenzen hinaus, wo er sonst im Sommer lebte.“

„Der Kulan ist ein typisches Tier der Wüsten und Halbwüsten. Normalerweise erreichte er nicht die Nordgrenze der Steppe. Auch in der Waldsteppe hat er nicht gelebt. In Sommer zogen die meisten von ihnen an den Nordrand der Halbwüste hinauf. Das heißt, bis zu etwa 50°N. Nicht selten zog er auch in die Steppenzone, hauptsächlich in die Grassteppe. An der Nordgrenze seines Gebietes, zwischen dem Irtysch und dem Ural, wanderte er oft hin und her. In geschichtlicher Zeit verlief diese Nordgrenze etwas über 52 Grad nördlicher Breite, oder an dieser Breite. An einigen Stellen ging er auch noch weiter hoch, wie, zum Beispiel, bis zu den Koktchetav-Bergen (ca. 54°C). Im Westen lebte er in den Steppen am Fuße der südlichen Ausläufer des Ural Gebirges. Die Tiere gingen offensichtlich nicht über diesen Breitengrad. Dort fließt der Ural Fluss (= ca. 52°N, nördlich vom Kaspischen Meer).“

„Weiter im Osten, jenseits des Irtysch, lebte der Kulan nördlich und nordöstlich vom Saissan See. Man fand ihn bei Semipalatinsk, in den Steppen vor dem Altai und auch in der Kulunda Steppe. ... Kulane zogen sogar in die Baraba Steppe. Das ist über dem 52. Grad nördlicher Breite, wahrscheinlich bis zu 54°N. Im Winter wanderten sie zwischen dem Fluss Ural und dem Altai, nach Süden, bis unter 48°N. Dort bleibt die Schneedecke nicht ständig.

„Im Westen bewohnte diese Tierart auch die Steppen, vielleicht sogar den südlichen Rand der Waldsteppe im europäischen Teil der Sowjet Union. Die Nordgrenze seines Gebietes verlief dort wahrscheinlich eben so weit im Norden, wie in West Kasachstan, das heißt, am Fluss Ural, der dort zwischen 51° und 52° fließt.

„Der europäische Teil der Sowjetunion ist für diese Tierart ungünstig, weil es dort schwieriger ist, nach Süden zu wandern (wegen der Meere), als in Kasachstan. Das Klima ist dort recht rau. Der Kulan ist offensichtlich in den östlichen Teilen des Landes zahlreicher gewesen – zwischen dem Ural und der Wolga und in den Ziskaukasischen und den Kalmykischen Steppen. Diesem Land war er besser angepasst, als ein Tier der Wüsten und Halbwüsten.

Equus hemionus bewohnt die Ebenen und hügeligen Wüsten. Aber er bevorzugt die üppigen Wiesen in der Halbwüste, mit ihren Gras-Beifuß- und Gras-Salzkraut-Weiden. ... In der Mongolei lebt er im Sommer in der Gras-Lauch-Halbwüste, im Gras-Salzkraut und in den Gras-Salzkraut-Beifuss Kies-Wüsten. Im Winter lebt er in den Strauch-Wüsten und in der Federgras-Kraut-Steppe. Er hat dort früher auch in Kasachstan, in Transbaikalien und in der Mongolei gelebt.“ - Heptner, V. G. et al. (1966:842, 848).

Onager-Stute mit Fohlen an der Tränke, Turan (nördlicher Iran). Auffallend die über den ganzen Rücken bis in die Schwanzwurzel verlaufende Mähne des Fohlens im Bereich des späteren Aalstrichs. Aus J. Nissen, Enzyklopädie der Pferderasse, Bd. 1 (1997:36).

Wo kann der Asiatische Wildesel noch leben? Wo kann er noch überleben?

Prof. V. G. Heptner et al.: „Die Gruppe lebt, wo es in ihrem Gebiet offenes Wasser gibt, 15-20 km entfernt. Sie geht dann jeden Tag dorthin, meistens am Abend oder bei Sonnenaufgang. Herden, die Dutzende Kilometer vom Wasser entfernt leben, können 2-3 Tage ohne Wasser auskommen. Aber sie können nur leben, wo sie regelmäßig trinken können. In Wüsten, wo es im Sommer keine offenen Wasserstellen gibt, wird man keine Kulane finden.

„Wenn sie laufen, können sie Geschwindigkeiten bis zu 60-70 km in der Stunde erreichen. Bei dieser Geschwindigkeit kann die Herde 10 km zurücklegen. Bei 40-50 km in der Stunde kann sie sehr lange laufen (Bannikov, 1955). Man hat sie den ganzen Tag über auf Pferden gejagt (und dabei die Pferde gewechselt). Doch man konnte sie nicht einfangen. Und sogar auf den besten Pferden war es nicht möglich, sie nieder zu hetzen.

„Wenn der Schnee bis zu 30-35 cm tief ist, ist es für sie schwierig, umher zu gehen. Im 18. und 19. Jahrhunderts wanderte der Kulan in der Steppe des nördlichen Kasachstan von seinem Sommergebiet im Gebiet von Akmolinsk und der Baraba-Steppe (= SW von Nowosibirsk) im August nach Bet-Pak-Dala (= NE vom Aral See). Die verschiedenen Gruppen vereinigten sich zu größeren Herden. Sie gingen nach Süden und bildeten riesige Herden, bis zu 1.000 stark (Büchner 1905).

„Wenn der Schnee anfing, zu schmelzen, zog der Kulan wieder nach Norden. Im April war er dann wieder auf seiner Sommerweide. Auch vom nördlichen Balchasch-Gebiet und der Ili-Ebene (südlich von Balchasch See), gingen einige Tiere nach Süden, südlich vom Fluss Tchu (= westlich und südwestlich vom Balchasch See) (Nikol'ski 1887). Sie wanderten so weit, wenn viel Schnee in ihrem nördlichen Gebiet gefallen war.

„Genau das Gegenteil finden wir im östlichen Teil ihres Gebietes. In der Mongolei wanderte Equus hemionus im Herbst in die Steppen der Ost Mongolei und der Barga von Transbaikalien (Pallas 1771). Dann war ihre Weide in den Halbwüste zu arm geworden, und es war zu viel Schnee gefallen. Sie wanderten dann nach Norden in die Steppe. Weil die verschiedenen Kräuter, die die Steppe bedeckten, viel saftiger waren, als in den Halbwüsten, und weil die Schneedecke dort nicht so tief war.

„Sehr gefährlich für sie ist rutschiges Eis und Schnee, der tiefer als 40 cm ist. Der Kulan in Kasachstan ist hauptsächlich ausgestorben, wegen der rauen Winter in den Jahren 1879/80 und 1891/2. Die Tiere verschwanden dann von Ustjurt, vom Aral See, und vom unteren Lauf des Flusses Saryssu und von anderen Stellen (Sludski 1953). Aus dem gleichen Grund starben auch viele im Jahre 1934 in Turkmenien (Isunin und Krovin 1945). Ähnliche Fälle kennt man auch aus der Mongolei.“ - Heptner, V. G. et al. (1966:849-856).

Galloppierende Dschiggetai-Herde in the Dsungarischen Gobi (Mongolei). Aus: J. Nissen, Enzyklopädie der Pferderasse, Bd. 1 (1997:87).

 

Asiatischer Wildesel: Klima im nördlichen Gebiet

In was für einem Klima lebt der Asiatische Wildesel Equus hemionus jetzt im nördlichen Teil seines Gebietes? Oder in was für einem Klima hat er dort noch bis vor kurzem gelebt, bevor der Mensch ihn dort ausgerottet hat?

Ost Europa, 52°N, 50°E: 7°C mittlere jährliche Lufttemperatur. Kein Permafrost. 120 Tage über 10°C. 130 Tage mit einer Schneedecke. 35-37 kcal cm² jährliche Nettostrahlung an Erdoberfläche. 700 mm potentielle Evapotranspiration (P.E.), 3.000° 10°C.ts im Jahr. 24°C Julitemperatur.

West- und Mittelsibirien, 52°N, 60-80°E: 4°C mittlere jährliche Lufttemperatur. Kein Permafrost. 30 Tage über 10°C. 140 Tage mit Schneedecke. 35 kcal cm² mittlere jährliche Nettostrahlung an Erdoberfläche. 600 mm P.E. 2.400° 10°C.ts, 22°C Julitemperatur.

Ost Sibirien, 52°N, 120°E: 0°C mittlere jährliche Lufttemperatur. Kein Permafrost. 120 Tage über 10°C. 160 Tage mit Schneedecke. 35 kcal cm² mittlere jährliche Nettostrahlung an Erdoberfläche. 600 mm P.E., 2.000° 10°C.ts. 18°C Julitemperatur.

Ost Sibirien, südlich vom Baikal See, 45°N, 100-110°E: 8°C mittlere jährliche Lufttemperatur. Kein Permafrost. 120 Tage über 10°C. 160 Tage mit Schneedecke. 35 kcal cm² mittlere jährliche Nettostrahlung an Erdoberfläche. 800 mm P.E., 2.000° 10°C.ts., 20°C Julitemperatur.

 

Wo früher gelebt

Wo hat der Kulan zusammen mit dem Mammut gegrast? Wie weit im Norden hat man seine Überreste gefunden? Welchem Klima und welcher Pflanzendecke ist der Asiatische Wildesel angepasst? Was haben Wissenschaftler darüber herausgefunden?

R.-D. Kahlke schreibt: „Auf dem Territorium der Russischen Föderation ist der Kulan seit der Mitte des Pleistozäns nachgewiesen. Bewiesen hat man die Gegenwart des Kulan auch in SE Europa in dem Gebiet, das sich vom Schwarzen Meer und dem nördlichen Prikaski Gebiet, in Zentral Asien, bis zur Barabinsk Steppe (südliches W.-Sibirien), und den Jenissej bis nach S.-Jakutien, und N.- und N.E. China erstreckt. Es bleibt unklar, ob die fossilen Formen stärker an ein Steppenbiotop gebunden waren, als die heutigen Vertreter dieser Art.“ (1994:30, 77).

Professor N. K. Vereschchagin sagt: „Die fossilen Überreste von Equus hemionus Pall. kennt man aus den Schichten des Pleistozäns und des Holozäns von Eurasien, insbesondere in Steppen- und Halbwüsten-Zonen. Gemäß dem, was wir jetzt wissen, ist der Wildesel zweifellos eine südliche Art. Sie entstand in der eurasischen Halbwüste und der Hochlandsteppe.“ (1967:327, 328).

Der amerikanische Paläontologe Richard G. Klein berichtet über die Überreste von Equus hemionus, dem Asiatischen Wildesel, vom späten Pleistozän Sibiriens (1971:141, 144). Man hat sie beim Oberen Ob Fluss gefunden, 50-53°N, am Mittleren Jenisei Fluss, 54-56°N, und beim Oberen Angara Fluss, 52-54°N.

 

Asiatischer Halbesel, ein Dschiggetai-Jährling im Summer im Haarwechsel. Aus G. u. H. Denzau, Wildesel (1999)

Dschiggetais (Asiatische Halbesel) in der südöstlichen Gobi, Mongolei. Stress am Wasserloch. Der Halbesel am Wasserloch versucht mit seinen Hufen zu verhindern, dass der andere zu nahe heran kommt. Aus: G. and H. Denzau, Wildesel (1999).

 

Wo der Halbesel (Equus hemionus) jetzt lebt (schraffiertes Gebiet) und wo er noch vor kurzem gelebt hat, bevor ihn der Mensch dort ausgerottet hat (durchgehende Linie). Schwarze Dreiecke: wo der Halbesel im Pleistozän, in der Zeit des Wollhaar-Mammuts, gelebt hat. Aus I. E. Kuzmina, Horses of North Eurasia from the Pliocene till the Present Time (1997:151) Bild 59, in Russisch. Dies zeigt uns: Früher hat der Halbesel viel weiter im Norden gelebt: auf den Tiefebenen Nordost Sibiriens und auf dem jetzt überfluteten Festlandschelf, noch weiter im Norden. Damals muss dort oben ein Klima geherrscht haben, wie heute in Süd-Sibirien. Die arktische Tundra, Waldtundra, und Taiga (nördlicher Nadelwald), wie wir sie heute kennen, hat es damals noch gar nicht gegeben. Sie haben sich dort erst viel später ausgebreitet: in der Holozän-Zeit, nach der Eiszeit.

Die bekannte russische Wissenschaftlerin I. E. Kuzmina, am Zoologischen Institut, russische Akademie der Wissenschaften, in St. Petersburg, ist auch Mitglied des Mammut Ausschusses. In ihrem neuen Buch, Pferde von Nord-Eurasien vom Pliozän bis heute (1997) berichtet sie über die Bering-Landbrücke oder Beringien. Ihr Buch wurde von Prof. N. K. Vereschchagin ediert. Sie erklärt, wie die Pferde, Halbesel und Zebras von Nordamerika nach Eurasien gingen:

Sie zeigt in Tabelle Abb. 7 S. 18, 19: Pferde, Halbesel, Esel und Zebras gingen etwa vor 3,5 bis 2,5 Million Jahren von Nordamerika (Alaska) über der Bering-Landbrücke nach Ost Sibirien. Von dort breiteten sie sich über den asiatischen Kontinent aus und kamen nach Europa und Afrika. – Vor etwa 1,7 bis 1,3 Millionen Jahren gingen Pferde von Nordamerika (Alaska) über Beringien nach Ost Sibirien. Von dort breiteten sie sich dann über Eurasien aus. Das ist das Steppenpferd, das man gut aus dem Spätpleistozän Eurasiens kennt, nämlich, Equus przewalskii, E. lenensis, E. lapides und E. gallicus.

Ihre Landkarte Abb. 74 S. 185, zeigt Eurasien während des Pliozäns. Sie zeigt auch, wie die Pferde, Halbesel, Esel und Zebras von Alaska (Nordamerika) über Beringien nach Ost Sibirien kamen. Von dort breiteten sie sich dann über Eurasien aus. Sie gingen auch nach Japan. Japan war damals ein Teil des asiatischen Kontinentes. Der Kontinentalschelf war während des Pliozäns trockenes Land, auch nördlich von Sibiriens heutiger Eismeerküste. Nördlich von den Neusibirischen Inseln lag die Nordküste dann bei 78°N. Und weiterer im Westen, nördlich der Taimyr Halbinsel, lag sie bei 83°N.

Deshalb muss der Meeresspiegel dann 100-200 Meter tiefer gelegen haben als jetzt. Aber es gab damals keine kontinentalen Eisdecken, in denen dieses Wasser gespeichert gewesen sein konnte. Das zeigt uns auch: Der Meeresspiegel lag damals nicht 100-200 Meter tiefer als heute, weil das Wasser im Eis gespeichert war. Das kann überhaupt nicht erklären, warum der Meeresspiegel während des Pliozäns und des Pleistozäns niedriger war als heute.

In der englischen Zusammenfassung ihres Buches sagt Professor I. E. Kuzmina: „Esel und Halbesel, Zebras und Allohippus-Pferde, parastilide und wahre Pferde drangen vor etwa 3 Millionen Jahren von Nordamerika aus über Beringien in Asien, Europa und dann in Afrika ein. Die Pferde, die in Nordamerika blieben, gehörten hauptsächlich zur Unterart Hemionus Stehlin et Graziosi, 1935. Sie überlebten dort bis zum Anfang des Holozäns. Die Bering-Landbrücke verschwand etwa vor 1,2 Million Jahren. Und die Pferde in Amerika und Eurasien entwickelten sich parallel zu einander. Trockenes und warmes Klima war damals für Asien charakteristisch. Das pliozäne Klima Asiens war trocken und warm. Große Trockensteppen und Halbwüsten bedeckten es. Das Pferd wurde gut an sie angepasst. Deshalb konnte sich das Pferd damals so schnell über Eurasien auszubreiten.“ (1997:205).

E. Kuzmina (1997:151) Abb. 59 Landkarte zeigt uns, wo man die Überreste des pleistozänen Asiatischen Wildesels Equus hemionus in Eurasien gefunden hat. Seine Überreste man hat im nordöstlichen Sibirien bis zur heutigen Eismeerküste gefunden. Man hat sie im Tiefland im Osten der Taimyr Halbinsel geborgen, an der Mündung des Chatanga Flusses, bei 74°N. Man hat sie im Tiefland vom südlichen Teil von Ost Taimyr ostwärts bis zum unteren Lena Fluss gefunden. Und vom unteren Lena Fluss noch weiter östlich bis zum Kolyma Tiefland, bis etwa 68°N. Das ist von 106°W bis 162°W. Von Westen nach Osten sind das etwa 1.850 km. Die pleistozänen Überreste von Equus hemionus hat man auch weiter im Süden gefunden, am mittleren Teil des Lena Flusses und seinen Nebenflüssen.

Und noch weiter südlich, in Mittelasien. Bis vor 100 bis 200 Jahren hat der Asiatische Wildesel in Osteuropa und West- und Mittel-Sibirien bis etwa 52°N gelebt. Im Pleistozän hat Equus hemionus auf der Mammutsteppe bis mindestens bis 74°N gegrast. Das bedeutet: Dieser Halbesel ist seitdem vom Hohen Norden etwa 22 Breitengrade nach Süden gegangen. Das ist etwa 2.400 km. Mit seinen kleinen Hufen ist der Asiatische Wildesel dem harten, flachen Boden der Trockensteppe und dem Steppenwüste angepasst. - In was für einem Klima wächst die zonale Trockensteppe jetzt in Süd Sibirien?

40 kcal/cm² Nettostrahlung an Erdoberfläche im Jahr. 150-180 Tage über 10°C. 4 bis 8°C mittlere jährliche Lufttemperatur. Es gibt dort entweder überhaupt keinen Permafrost, oder er liegt weit unter der Oberfläche als ein Relikt. 800-1.000 mm potentielle Evapotranspiration. 3.000-4.000° Temperatursumme mit Tagen über 10°C. 24°C Julitemperatur.

Daraus schließe ich: Als der Asiatische Wildesel, Equus hemionus in Nordost Sibirien lebte, bis mindestens 74°N, hat er dort auf einer zonalen Trockensteppe gelebt. Diese zonale Trockensteppe wuchs dort in einem Klima auf, wie die zonale Steppe jetzt in Mittelasien, etwa 2.400 km weiter im Süden. Das beweisen auch die anderen Arten von Tieren und Pflanzen, die der Trockensteppe angepasst sind. Die Eiszeittheorie, wonach das Mammut der strengen arktischen Kälte angepasst war, beruht nicht auf wissenschaftlichen Tatsachen. Sie ist nur Science Fiction.