Kapitel 5: Mittel Alaskas Mammut Tierwelt

Welche Arten großer Tiere haben in Mittelalaska zusammen mit dem Mammut, gelebt? Wann haben sie dort oben gelebt? Waren sie „arktische“ Tiere, die einem arktischen Klima und einer arktischen Pflanzendecke angepasst waren? Wie viele dieser großen Tiere haben dort oben gelebt? Wie groß war ihre Biomasse? Was war das Verhältnis von Fleischfressern zu Pflanzenfressern?

Prof. R. Dale Guthrie hat besonders die Mammut Tierwelt von vier Waschgoldminen bei Fairbanks, Mittelalaska, untersucht. Haben diese grasenden Tiere dort zur gleichen Zeit gelebt? Oder haben sie Zehntausende oder sogar Hunderttausende von Jahren auseinander gelebt? Haben sie dort auch beim Höhepunkt der Letzten Eiszeit am Rand der kontinentalen Eisdecke gelebt? Prof. R. D. Guthrie hat seine Ergebnisse zuerst im Jahr 1968 und dann in gekürzter Form im Jahr 1996 veröffentlicht. Er schreibt:

„Die meisten Fossilien der großen Säugetiere findet man im oberen Teil der Ablagerungen, die man als Wisconsin datiert hat. Ausführliche stratigraphische Informationen sind oft nicht verfügbar. Aber da diese Zeit kurz ist, kann der Paläontologe davon ausgehen, dass es sich bei diesen Fossilien um die Reste eines Bestandes (community) handelt. Sie haben gelebt, wo man ihre Überreste gefunden hat. Und sie haben dort etwa zur gleichen Zeit gelebt.

„Die Alaska-Funde stammen aus dem späten Pleistozän und sind gut erhalten (getrocknetes Blut und andere Gewebe sitzen noch an einigen Knochen). Aber Zweifel existieren noch, die man berücksichtigen muss, wenn man diese Tierwelt näher untersucht. Sie können später umgelagert worden sein. Das ist immer ein Problem, wenn man die Tierwelt rekonstruieren möchte. Aber in diesem Fall ist das nicht so wichtig. Weil die Skeletteile großer Säugetiere sich auch erhalten, wenn sie über lange Entfernungen umher transportiert werden. Die Einzugsgebiete, aus denen die Ablagerungen stammen, sind alle recht klein.“ (1996:120).

„Ich habe aus den vielen Gebieten vier ausgewählt, wo man Exemplare gesammelt hat. Diese Gegenden haben die vier größten Folgen von Exemplaren. Sie liegen alle nahe bei Fairbanks. Die Gegenden sind:

Fairbanks Creek Bergwerk: 65°04´-147°10´. 30 km von Tanana Fluss Überschwemmungsgebiet. Einzugsgebiet ca. 40 km². Hauptsächlich Wisconsin-zeitliche Silt-Ablagerungen, aber vor-Wisconsin Sedimente sind vorhanden.

Engineer Creek Bergwerk: 64°57´-147°38´. 7 km von Tanana Fluss Überschwemmungsgebiet. Einzugsgebiet ca. 12 km². Alter der Ablagerungen wie die vom Fairbanks Creek.

Cripple Creek Bergwerk: 64°49´-148°01´. 5 km von Tanana Fluss Überschwemmungsgebiet. Einzugsgebiet ca. 6 km². Alter der Ablagerungen ähnlich zu die vom Fairbanks Creek.

Gold-Hill Bergwerk: 64°51´-147°59´. 3 km von Tanana Fluss Überschwemmungsgebiet. Einzugsgebiet ca. 40 km²." (1996:121).

 

Die Tierwelt

Welche großen Tiere hat man an diesen vier Waschgold-Stellen bei Fairbanks, Mittelalaska, gefunden? Wie viele haben dort gelebt? Auf was für einer Pflanzendecke haben sie dort gelebt?

Prof. R. D. Guthrie: „Buchstäblich Tausende von Mammutteilen hat man in den pleistozänen Ablagerungen Alaskas gefunden. Die Fossilien des großen ausgestorbenen Bisons in Alaska gehören wahrscheinlich zu einer Art, Bison priscus (B. crassicornis). Diese Art ist dort jedenfalls weit in der Mehrheit. Der Bulle hatte sehr große Hörner, doch nicht so große wie B. latifrons auf den Großen Prärien. Bison Fossilien findet man unter den Wirbeltieren in Alaska am häufigsten. Obwohl diese Tiere große Hörner hatten, waren sie nicht viel größer als B. bison [der heutige Präriebison] in Körpergröße. Pferd: Sie scheinen, eng mit dem recht variablen Eurasischen Equus caballus verwandt zu sein. Diese Tiere, die dort am häufigsten vorkommen, sowie die Arten, von denen dort nur wenige lebten, habe ich in Tabelle 2-5 aufgeführt, mit ihrem geschätzten Gewichten und ihrer Nahrung. Die Gewichte stellen etwa den jährlichen Durchschnitt aller Altersklassen dar. Die Gegenwart der Saiga Antilope, Saiga tatarica, ist beachtenswert. Das nächste Gebiet, in dem die eurasische Saiga heute lebt, liegt über 6.000 km von den fossilen Gegenden in Mittelalaska. Dort hat man ihre Knochen aus den Sedimenten der Wisconsin Zeit geborgen.

„Tabelle 2-5 stellt die verhältnismäßige Zusammensetzung der vier Faunen dar. Und Abb. 2-28, zeigt sie grafisch. Der Bison und das Pferd sind in jedem Fall die beiden häufigsten Arten. Das Mammut nimmt dort den dritten Platz ein. In allen Faunen gibt es mehr Bisons als Pferde, außer am Cripple Creek. Am Fairbanks Creek gab es fast viermal so viele Bisons wie Pferde. Karibu waren dort am dritt Häufigsten. Und am Engineer Creek gab es doppelt so viele Moschusochsen wie Karibu. Der Moschusochse nimmt gewöhnlich den fünften Platz ein. Es gibt da zwei Ausnahmen: den schon vorher erwähnten Engineer Creek und den Fairbanks Creek. Die recht hohe Häufigkeit (4,7%) des Elchs am Fairbanks Creek überrascht. An den anderen drei Stellen umfasst der Elch weniger als 1 Prozent der Fauna, etwa eben soviel wie der Wapiti. Symbos (ein ausgestorbener Moschusochse) und Cervalces (ein ausgestorbener Elch-Hirsch) sind die einzigen anderen Huftiere, die so häufig vorkommen, dass sie noch in dieser Tierwelt wichtig sind. Sie machen dort durchschnittlich etwa 0,2 Prozent aus.

„Die Wölfe sind am häufigsten. Am zweit häufigsten sind die Löwen. Und am dritt häufigsten die Bären. Die Häufigkeit der Wölfe liegt durchschnittlich unter 1 Prozent, Löwen halb soviel, und Bären weniger als halb soviel wie Löwen. Das durchschnittliche Raubtier-Beutetier-Verhältnis in diesen fossilen Gegenden ist etwa ein Wolf je 130 Huftiere, und ein Löwe je 250 oder mehr Huftiere. Diese Verhältnisse entsprechen recht gut den heutigen. Besonders, wenn man bedenkt, dass der Wolf und der Löwe von den gleichen Tierarten leben. Der Säbelzahntiger, Smilodon, und der Kojote, Canis latrans, lebten auch in dieser Tierwelt, mindestens zu gewissen Zeit, als die Sedimente abgesetzt wurden.

„Es ist schwierig, die präzisen Raubtier-Beutetier-Beziehungen zu ermitteln, weil es so etwas nicht gibt, mit dem man sie vergleichen könnte. Aber das Verhältnis weicht nicht sehr vom Verhältnis der Raubtierarten und Huftierarten ab, das man erwartet. Allgemein kann man sagen, dass die Wölfe von den Hirschen leben. Und Löwen erbeuten mehr Pferde und Prärie-Rinder. Man könnte in dieser Tierwelt erwarten, dass der Löwe hauptsächlich den Bison, das Pferd, und möglicherweise das junge Mammut jagte.“ - Guthrie, R. D. (1996:122, 123).

Die vier Stellen (gestricheltes Gebiet) bei Fairbanks, Mittel-Alaska, wo man Gold gewaschen hat: Fairbanks Creek, Engineer Creek, Cripple Creek, und Gold Hill. Man hat dort das Gold aus dem goldhaltigen Kies des alten Bach-Bettes gewonnen, unter der dicken Schicht von Muck (schwarzer Boden) und Silt (feiner Sand). Dieser Muck und Silt enthält viel gefrorenes Wasser. In diesem gefrorenen Muck und Silt, in viel gefrorenem Wasser verteilt, über dem alten Bachbett, haben sie die gefrorenen Reste der spätpleistozänen Mammut-Tierwelt gefunden. Aus R. D. Guthrie, Paleoecology of the Large mammal community in Interior Alaska during the Late Pleistocene, in: The American Midland Naturalist 79(2) (1968) pp. 346-363. Und aus: Four Late Pleistocene Large Mammal Localities in Interior Alaska, in American Beginnings (1996), Chicago, F. H. West (Hrsg.).

Oben: Biomasse und Prozentanteil große Einzeltiere in der Umgebung von Fairbanks heute. Unten: Prozent der großen Einzeltiere der Mammut-Tierwelt in den vier Fundstellen bei Fairbanks, Alaska. Aus: D. Guthrie (1968:351; 1996:129). Helle Flächen stellen Grasfresser und dunkle Flächen Nichtgrasfresser dar. Bison und Pferd waren dort die zahlreichsten großen Tiere. Nur wenige Rentiere und Moschusochsen haben dort gelebt. Auch sie waren einem milden, gemäßigten Klima angepasst, ohne arktischen Winter, ohne Eis und Schnee. Die meisten von ihnen haben dort kurz vor der weltweiten Sintflut der Tage Noahs gelebt, im Jahr 2370 v.u.Z., auf einer Waldsteppe. Diese weltweite Sintflut hat sie dann Anfang November 2370 v.u.Z. getötet und begraben.

 

Alaska Weideland

Auf was für einer Pflanzendecke hat die spätpleistozäne Mammut-Tierwelt in Mittelalaska gelebt, in was für einem Klima?

Prof. R. D. Guthrie: „Die besten Schlüsse, die man aus diesen Tiergemeinschaften ziehen kann, die ich in diesen fossilen Ansammlungen der Säugetiere Alaskas festgestellt habe, ist: Die Pflanzendecke muss dort damals ganz anders gewesen sein als heute. Die Alaska Abteilung für Fisch und Wild hat die großen Säugetiere gezählt, die jetzt im Umkreis von 100 km von den vier pleistozänen Gebieten leben. Ich habe diese Zahlen in Bild 2-30 verwandt. Elch (Alces) und Karibu (Rangifer) sind dort jetzt die gewöhnlichsten großen Säugetiere. Und die Schafe leben nur auf den hohen alpinen Wiesen. An Fleischfressern gibt es dort jetzt Wölfe und zwei Arten von Bären ein, den Schwarzbären (Ursus americanus) und den Grislybären (U. arctos).

„Diese Tierwelt unterscheidet sich völlig von der, die wir durch die Fossilien kennen. Der größte Unterschied besteht im Verhältnissen der Biomasse von Laubfressern und Grasfressern. Die vier fossilen Faunen haben Biomasse-Laubfresser-Grasfresser-Verhältnisse von 5:100, 4:100, 3:100 und 1:100. Das Verhältnis der modernen Fauna in diesem Gebiet ist jetzt 1 Grasfresser zu mehr als 100 Laubfressern. Als Vergleich: Eine Weideland-Fauna in der Bison Range National Reserve in Wyoming hat ein Biomasse-Laubfresser-Grasfresser-Verhältnis von 28:100.

„Eine Verhältnisänderung dieses Ausmaßes bekräftigt die Hypothese, dass dieses Gebiet während der Wisconsin Vereisung ein Weideland (grassland) war. Es hat sich in einen Fichtenwald und in Strauchtundra verwandelt. Man hat dort den Bison eingeführt. Und die einheimischen Bisonherden leben im Gebiet des Großen Sklaven Sees im nördlichen Kanada. Und das verwilderte Pferd hat einmal am Delta Fluss, Alaska, gelebt. Sie waren dort alle auf kleine Weideland-Gebiete beschränkt." (1996:126-128).

 

Wie viele Mammute, Bison, Pferde

und andere große Säugetierehaben früher in Mittelalaska gelebt?

Wie groß ist die Biomasse dieser Mammut-Tierwelt gewesen? In was für einem Klima hat sie dort oben gelebt?

Prof. R. D. Guthrie: „Eines der schwierigsten Probleme, die diese Ansammlung aufwirft, ist deren Dichte. Wie konnte solch eine komplexe und artenreiche in einem Gebiet leben, das jetzt nur so wenige Tiere ernährt? Man hat in mehreren Gegenden die Biomasse der großen Tiere geschätzt.

„Der Mensch der Altsteinzeit hat auf der eurasischen Lößsteppe einen recht hohen Lebensstandard erlangt (Butzer, 1964). Praktisch die gleichen Großtierarten haben auch im Alaska Refugium existiert. Das bedeutet, dass die Dichte der wilden Tiere dort recht hoch gewesen sein muss. Die Huftierproduktion im Alaska Refugium war nicht so niedrig, wie auf der heutigen Tundra. Sie war vielleicht mehrere Male so groß.“ Guthrie, R. D. (1968:355).

Die Herden der großen Huftiere der Mammut-Tierwelt in Mittelalaska ähnelten den Herden wilder Huftiere, die jetzt über Ostafrikas Savannen wandern. Diese Savanne, dieses Weideland oder diese Waldsteppe konnte nicht in einem arktischen Klima während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit wachsen. Dieses Weideland und die Waldsteppe konnten nur in Mittelalaska wachsen, als der Sommer dort ebenso lang und ebenso warm war, wie jetzt im südlichem Kanada, in der Nähe der USA/Kanadagrenze und in Südsibirien. Aber es gab dort dann keinen Winter, wie jetzt.

Prof. R. D. Guthrie hat eine Tabelle über „Verhältnismäßige Prozentsätze und Biomasse der Fauna von Vier Fossilen Gegenden“ veröffentlicht. Er steht in seinem Bericht von 1968 S.352, 353 und 1996 S. 122. Welche Arten von Tieren haben dort gelebt? Wie viele haben dort gelebt? Und wie groß war ihre Biomasse? Ich habe davon deren Biomasse errechnet. I = Individuen, B = Biomasse. Das Körpergewicht. das R. D. Guthrie hier angibt, ist der jährliche Durchschnitt aller Altersgruppen.

Fairbanks Creek

2073 Individuen, 94,5% Grasfresser, Gebiet 40 km², Beute und Raubtier-Biomasse.

Große Pflanzenfresser:

974 Mammute (Mammuthus primigenis), 3.000 kg, 4,7% I; 25,9% B

13,4 Riesen-Bison (Bison-priscus, B. crassicornis), 500 kg, 64,6% I, 59,4% B,

358,6 Pferde (Equus caballus), 290 kg, 17,3% I, 0,9.% B

97,4 Karibu (Rangifer tarandus), 100 kg, 4,7% I 0,9% B

18,6 Moschusochsen (Ovibos moschatus), 180 kg, 0,9% I, 0,5% B,

97,4 Elch (Alces alces), 370 kg, 4,7% I, 3,3% B,

6,2 Wapiti (Cevus elaphus), 220 kg, 0,3% I, 0,1% B,

2,1 Schafe (Ovis dalli), 80 kg. 0,1% I, weniger als 0,05% B,

2,1 Elch-Hirsche (Cervalces sp.), 350 kg, 0,1% I, 0,1% B,

12,4 Wald-Moschusochsen (Symbos sp., Bootherium sp.), 180 kg, 0,6% I, 0,2% B.

Gesamte große Pflanzenfresser-Biomasse: 1.116.182 kg/40 km² = 27.904 kg/km²

Große Fleischfresser:

Wölfe (Canis lupus), 30 kg, 0,9% I, 0,1% B,

4.76 Löwen (Panthera leo, P. leo atrox), 110 kg, 0,8% I, 0,2% B,

Gesamte große Fleischfresser-Biomasse: 684,25 kg/40 km² = 1.631 kg Beute/kg Raubtier (Wolf, Löwe).

Beute und Raubtierbiomasse errechnet von Guthrie, R. D. (1968:352, Tabelle 1). Spätpleistozäne Mammut-Tierwelt. kg: jährliches durchschnittliches Körpergewicht jeglichen Alters. I = Prozent Einzeltiere. B = Prozent Biomasse. Ergebnis: Fairbanks Creek hat eine Huftierbiomasse von 1.116.182 kg auf 40 km² = 27.904 kg /km². Es gibt dort 1.631 kg Beute für 1 kg Raubtier (Wolf, Löwe).

 

Engineer Creek

595 Individuen, 95,3% Grasfresser, Gebiet 12 km². Beute und Raubtier-Biomasse.

Große Pflanzenfresser:

30,8 Mammute (Mammuthus primigenius), 3.000 kg, 6,7% I, 36,0% B,

267,1 Riesen-Bison (Bison priscus, B. crassicornis), 500 kg, 44,9% I, 40,2% B,

219,0 Pferde (Equus caballlus), 290 kg, 36,8% I, 19,1% B,

8,5 Karibu (Rangifer tarandus),100 kg, 2,0% I, 0,5% B,

38,7 Moschusochsen (Ovibos moschatus), 180 kg, 6,5%I, 3,4% B,

1,8 Elch (Alces alces), 370 kg, 0,3% I, 0,2% B,

4,2 Wapiti (Cervus elaphus), 220 kg, 0,7% I, 0,3% B,

1,2 Schaf (Ovis dalli), 80 kg, weniger als 0,05% I, 1,19% B,

1,2 Elch-Hirsche (Cervalces sp.), 350 kg, 2% I, 1,19% B,

1,2 Waldland-Moschusochsen (Symbos sp.; Bootherium sp.), 180 kg, 0,2% I, 0,1% B.

Große Pflanzenfresser Biomasse: 326 790,55 kg/12 km² = 27.232,54 kg/km²

Große Fleischfresser:

3,0 Wölfe (Canis lupus), 30 kg, 0,5% I, weniger als 0,05% B,

1,2 Löwen (Panthera leo, P. leo atrox), 110 kg, 0,2% I, 0,1% B,

Gesamte große Fleischfresser Biomasse: 220,15 kg/12 km² = 123,7 kg Beute/1 kg Raubtier (Wolf, Löwe)

Beute und Raubtier Biomasse errechnet von Guthrie, R D. (1968:352) Tabelle 1. Große Pflanzenfresser Biomasse: 326.790.kg/12 km² = 27.232 kg/km². 123,7 kg Beute/kg Raubtier.

 

Cripple Creek

2.293 Individuen, 97,2% Grasfresser, Gebiet 6 km². Beute und Raubtier-Biomasse.

Große Pflanzenfresser:

250 Mammute (Mammuthus primigenius), 3.000 kg, 10,9% I, 50,8% B,

823,2 Riesen-Bison (Bison priscus, B. crassicornis), 500 kg, 35,9% I, 27,9% B,

940,1 Pferde (Equus caballus), 290 kg, 41,0% I, 18,5 B,

151,3 Karibu (Rangifer tarandus), 100 kg, 6,6%I, 1,0% B,

39 Moschusochsen (Ovibos moschatus), 180 kg, 1,7% I, 0,8% B,

16 Elche (Alces alces), 270 kg, 0,7% I, 0,2% B,

6,9 Elch-Hirsche (Cervalces sp.), 350 kg, 0,3% I, 0,2% B,

2,3 Kamele (Camelops sp.), 180 kg, 0,1% I, 0,1% B,

Gesamte große Pflanzenfresser-Biomasse: 1.468.483 kg/6 km² = 244.747 kg/km²

Große Fleischfresser:

27,5 Wölfe (Canis lupus), 30 kg, 1,2% I, 0,1% B,

2,3 Kojoten (Canis latrans), 15 kg, 0,1%I, weniger als 0,05% B,

11,5 Löwen (Panthera leo, P. leo atrox)

Gesamte große Fleischfresser-Biomasse: 2.12,.0 kg/6 km² = 115,39 kg Beute/kg Raubtier

Beute und Raubtierbiomasse errechnet von Guthrie, R. D. (1968:352) Tabelle 1. Große Pflanzenfresser-Biomasse 1.468.483 kg/km² = 244.747 kg/km². 115 kg Beute/kg Raubtier.

 

Gold Hill

1.004 Individuen, 98,4% Grasfresser, Gebiet 40 km². Beute und Raubtier-Biomasse.

Große Pflanzenfresser:

34,1 Mammute (Mammuthus primigenius), 3.000 kg, 3,4% I, 20,9% B,

551,2 Riesen-Bison (Bison priscus, B. crassicornis), 500 kg, 55,9% I, 56,4% B,

355,4 Pferde (Equus caballus), 290 kg, 35,4% I, 21,1% B,

30,1 Karibu (Rangifer tarandus), 100 kg, 3,0% I, 0,1% B,

12,0 Moschusochsen (Ovibos moschatus), 180 kg, 1,2% I, 0,7% B,

3,0 Elch (Alces alces), 370 kg, 0,3% I., 0,2% B

4,0 Wapiti (Cervus elaphus), 220 kg, 0,4% I, 0,2% B,

2,0 Waldland-Moschusochsen (Symbos sp.; Bootherium sp.), 180 kg, 0,2% I. 1% B,

3,0 Kamele (Camelops sp.), 180 kg, 0,3% I, 0,2% B,

Gesamte große Pflanzenfresser-Biomasse: 488.274 kg/40-km² = 12.207 kg/km²

Große Fleischfresser:

7 Wölfe (Canis lupus), 30 kg, = 0,7% I = 211 kg Wolf-Biomasse/40-km² = 2.341 kg Beute/kg Raubtier (Wolf)

Beute und Raubtier-Biomasse errechnet von: Guthrie, R. D. (1968:352) Tabelle 1. Gold Hill hat eine große Pflanzenfresser-Biomasse von 488.274 kg/40 km² = 12.207 kg/km². Es gibt 2.341 kg Beute/kg (Wolf).

Fragen, Einwände

Jemand könnte jetzt fragen: Wann haben die großen Säugetiere dieser vier fossilen Stellen, nahe Fairbanks, gelebt: das Mammut, der Steppenbison, das Pferd, das Kamel, der Löwe und die anderen Tiere? Haben sie dort alle zur gleichen Zeit gelebt? Oder haben sie dort in verschiedenen Zeiten gelebt, viele Zehntausende oder sogar Hunderttausende von Jahren nacheinander? Warum gibt es von den großen Säugetieren der spätpleistozänen Fauna so viele Knochen? Ist das normal? – Wenn ja: Was sollten wir dann erwarten?

Dieses: Dann sollten sich ebenso viele Knochen großer Säugetiere der Mammut-Fauna auch in den älteren Sedimenten erhalten haben. Vom Steppen-Mammut, und früher noch, vom Süd-Elefanten (oder Süd-Mammut) sollten dann ebenso viele Knochen und ganze gefrorene Körper da sein, wie vom spätpleistozänen Mammut. Wir sollten dann auch erwarten, dass sich ebenso viele Knochen (und ganze gefrorene Körper) von den früheren Formen des Bisons und des Wildpferdes erhalten haben. Wir sollten sie dann auch in den Schichten der mittel- und frühpleistozänen Sedimente finden. – Was haben einige der führenden Experten der Welt darüber herausgefunden?

Prof. N. K. Vereschchagin und I. E. Kuzmina berichten darüber: „Recht rätselhaft in der Geschichte des Mammuts ist die Tatsache, dass man so wenige Überreste aus der Zeit von vor 50.000-60.000 Jahren kennt. Das heißt, aus der Zeit vor der letzten Gletscher Epoche (Würm, Wisconsin), und auch aus der Zeit vor der Reichweite der Kohlenstoffdatierung. Damals müssen die Zustände für das Begräbnis von Mammut-Skeletten im vorausgehenden Riss/Würm in der (Dnepr/Valdai) Zwischeneiszeit ausgezeichnet gewesen sein. Weil dann der Boden stark getaut ist, wegen der Erosion, und weil sich die Einzugsgebiete (der Flüsse) dann veränderten.“ (1984:490).

Wie gut erhalten sich die Überreste der großen Säugetiere jetzt in Nordsibirien und Alaska? Erhalten sie sich dort alle, weil es dort oben so kalt ist?

Prof. N. K. Vereschchagin sagt über die Überreste großer Säugetiere im heutigen Nordsibirien: „Im allgemeinen verschwinden Schädel und andere Knochen ganz schnell durch den Einfluss von Nagetieren, Pilzen, Sonne und Regen... In 20-30 Jahren haben die atmosphärischen Prozesse die Knochen und die Stoßzähne eines Mammuts fast ganz zerstört.“ (1974:6).

Prof. R. Dale Guthrie fand dieses heraus: „Sehr wenige Knochen werden als Fossilien bewahrt. Am besten erhalten sie sich in einer basischen oder kalkigen Umgebung. Damit Fossilien entstehen, muss der Knochen bedeckt werden, damit aerobische Zersetzer [die Sauerstoff brauchen] sich nicht von den organischen Teilen ernähren können. Alkalische Teiche und Flussschleifen schaffen solche Verhältnisse. Knochen, die im Schlamm eines Teiches oder eines Sees versinken, werden sich wahrscheinlich erhalten.“ (1990:70).

Der Text unter den Überresten eines toten Afrikanischen Elefanten (Abb. 2.21 in seinem Buch) sagt: „Wenige Tiere werden zu Fossilien. Dieser Elefant starb eines natürlichen Todes, in der offenen afrikanischen Savanne, weit weg von Stellen, wo seine Überreste eingelagert werden könnten. Aasfresser haben die meisten essbaren Teile entfernt. Nur die dicke, getrocknete Haut und die Knochen bleiben. Die Ohren, Füße, und Spitze des Rüssels sind mit dünner Haut bedeckt, und wurden zuerst gefressen. Was dann noch übrig bleibt, werden die Hyänen verstreuen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass davon irgend ein Teil fossil werden wird. Das trifft auf die meisten großen Säugetiere zu.

„An den meisten Stellen, wo Fossilien entstehen, erhalten sich nur die Knochen. In sehr dürren Gebieten trocknen die Weichteile des Körpers so sehr aus, dass die Zersetzer dort nicht leben und sich nicht vermehren können. Sie werden zu eingeschrumpften Mumien. Die Bewahrung pleistozäner Fossilien im nicht vereisten Hohen Norden ist exquisit. Aber wir fangen erst an, zu verstehen, warum sich so viele Fossilien in Beringien erhalten haben. Mumifizierung ist nicht nur eine Sache des Gefrierens. Die Kadaver müssen irgendwie ganz schnell begraben werden. Die Geologie der Ablagerungen des Beringlandes und die Fossilien selbst können uns erzählen, wie das geschehen ist. Der ganze Boden im Inneren Alaskas ist mit Pflanzen bewachsen, aber nicht das hoch-alpine Geröll und die Sandbänke im Fluss. Auch die Fließerde-Flächen sind dicht mit Pflanzen bewachsen. Die Pflanzen (normalerweise Moos), überwuchern schnell die Knochen, die in solch einer Pflanzenschicht liegen. Die Säure der Wurzeln laugen sie dann aus und zerstören sie.

„Die Fließerde-Fläche bewegt sich nicht so schnell, dass sie viele Knochen bedecken kann. Außerdem würde dann nur ein kleiner äußerer Teil der Fließerde-Fläche die Knochen in irgendeinem einem Jahr zudecken. Man kann sich schlecht vorstellen, wie ein großer Mammutknochen oder ein Schädel ganz bedeckt werden könnte. Die Fließerde müsste sich mehrere Jahrzehnte lang bewegen, um einen Knochen zu überqueren. Und das andere Ende (des Knochens) würde dann verwesen. Das ist bei den meisten Fossilien Beringiens nicht der Fall. Die Mumien dieser großen Säugetiere haben sich in einer anderen Umgebung erhalten. Es scheint ein Kontinuum zu geben zwischen den Mumien und den kleineren Knochen.“ Guthrie, R. D. (1990:70-72).

Ergebnis

Das Mammut und seine Begleiter, deren Überreste man an den vier fossilen Stellen bei Fairbanks gefunden hat, haben dort nicht in einem arktischen Klima gelebt. Sie haben dort auch nicht während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt. Die arktische Pflanzendecke kann diese großen Huftierherden nicht ernähren. Sie wären dort verhungert. Auch der Höhlenlöwe konnte nicht im Hohen Norden in einem arktischen Klima leben. Da gibt es nicht genug zu fressen.

Es ist überhaupt nicht normal, dass sich so viele Knochen großer Säugetiere erhalten. Auch in Yukon/Alaska und Nordsibirien verschwinden die meisten großen Knochen ganz schnell. Sie kehren in ein paar Jahre zum Staub zurück. Wenn es normal wäre, dass die Überreste so vieler großer Säugetiere im Hohen Norden bewahrt werden, dann hätten sie sich dort auch in früheren Zeiten erhalten müssen. Wir sollten dann ebenso viele große Knochen in den Sedimenten im frühen Teil des späten Pleistozäns finden, aus der Zeit von vor 50.000 Jahren, gemäß dem Kohlenstoffalter. Aber es gibt sie nicht.

Und wir sollten dann erwarten, dass wir ebenso viele große Knochen und ganze gefrorene Körper des Steppen-Mammuts und des Kolumbischen Mammuts des Mittleren Pleistozäns finden. Aber wir finden sie nicht. Und wir sollten dann erwarten, dass wir ebenso viele Knochen und ganze gefrorene Körper des Südelefanten aus dem frühen Pleistozän finden. Aber wir finden sie nicht. Warum sind nur so wenige Knochen und Skelette dieser frühen Mammute bewahrt worden? Weil die meisten von ihnen eines natürlichen Todes gestorben sind und zum Staub zurückgekehrt sind.

Es gibt so viele Knochen vom Wollhaar-Mammut und seinen Begleitern in Mittelalaska, dem Yukon und Nordsibirien, weil die meisten von ihnen plötzlich gestorben sind, zur gleichen Zeit, durch die gleiche Ursache. Diese Ursache tötete alle Tiere, große und kleine, starke und schwache, alte und junge, Pflanzenfresser und Fleischfresser ohne Unterschied. Und sie begrub sie auch auf der ganzen Erde. Wir kennen nur eine Ursache, die das tun kann, die sie alle töten, und die Silt, Sand, und Kies aufzunehmen, und sie damit begraben kann: Wasser! Die meisten Tiere dieser spätpleistozänen Mammut-Tierwelt wurden im Jahr 2370 v.u.Z. durch die weltweite Sintflut der Tage Noahs getötet.

Das Wollhaar-Mammut und seine Begleiter haben in Alaska und Nordsibirien vor der weltweiten Sintflut der Tage Noahs im Jahr 2370 B.C.E gelebt, vor etwa 4.400 Jahren. Sie haben dort oben in einem milden, gemäßigten Klima gegrast. Anfang November 2370 v.u.Z. ertranken sie dann im Wasser dieser globalen Sintflut. Im nächsten Jahr, 2369 v.u.Z., trieben dann viele ihrer aufgedunsenen Körper auf der Oberfläche des Wassers. In der Hitze des Sommers zerfielen sie dann immer mehr. Einige dieser aufgedunsenen Körper trieben dann auch in andere Teile Mittelalaskas, in das Gebiet von Fairbanks. Dort sanken sie zu Boden, zusammen mit dem Silt und den Pflanzenresten. Der Silt, Sand und Kies, die das Wasser der Sintflut auch dorthin trug, begruben sie. Dann gefroren diese wässrigen Sedimente, mit ihren einzelnen Knochen, Skeletteilen und ganzen Körpern (im Fleisch) schnell in der tiefen arktischen Kälte, die jetzt den Hohen Norden erfasste. Sie haben dann etwa 4.400 Jahre in ihrem eisigen Grab gelegen. Dann gruben Bergarbeiter, die dort nach Gold suchten, sie aus.

Wir haben die heutige Eiszeittheorie auf der Waage gewogen und sie für zu leicht befunden. Sie ist nicht wissenschaftlich. Man sollte sie durch eine bessere Erklärung ersetzen, die vollständig mit allen wissenschaftlichen Tatsachen übereinstimmt, die wir jetzt kennen!