Kapitel 7: Der Amerikanische Säbelzahntiger

Dr. John Storer ist Yukon Paläontologe in Whitehorse, Yukon Territorium, NW Kanada, östlich von Alaska. Auf der Rückseite seiner Visitenkarte ist ein Bild, das man von einem Gemälde reproduziert hat. Es zeigt das Yukon Territorium während der Zeit des Mammuts während des arktischen Winters: Mammute stampfen dort über Schneeflächen. Es gibt dort Moschusochsen (Ovibos), Wildpferde, Steppenbisons und andere Arten von Huftieren im Hintergrund. Der größte Teil des Bodens im Vordergrund dieses Bildes ist ohne Schnee und ohne Pflanzen. An einigen Stellen, auf dem nackten Gestein, stehen einige braune, vertrocknete Pflanzen. Etwa 1-2 cm hoch sind sie. Es gibt dort überhaupt keine Bäume und Sträucher. Im Hintergrund ist ein größerer Teil des flachen Bodens mit diesen kurzen, vertrockneten Pflanzen bedeckt.

Wollhaar-Mammut und Säbelzahn-Katze im Yukon Territorium, Nordwest Kanada, auf dem Höhepunkt der Letzten Eiszeit. Nach John Storer, Discover Beringia. In solch einem arktischen Klima hätte weder das Mammut noch die Säbelzahn-Katze leben können. Sie wären dort verhungert.

Auf der Vorderseite von Dr. John Storers Faltblatt, betitelt, Entdecken Sie Beringia, sieht man ein Mammut. Die Spitze seines rechten Stoßzahnes ist abgebrochen. Und vor dem Mammut steht ein Säbelzahntiger (so groß wie ein Löwe). Und vor diesem Säbelzahntiger liegt der Schädel eines Steppenbisons. Es ist Winter in Ost Beringien (Yukon/Alaska). Einige trockene, braune Gräser, 1-2 cm hoch, sitzen auf den Steinen und Felsblöcken. Der Hintergrund ist stellenweise mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt. An den freien Stellen steht trocknes, braunes Gras, etwa 10 cm hoch.

Der Text auf der Innenseite seines Faltblattes sagt: „Der ‚vergessene’ Erdteil von Beringia reicht zur letzten großen Eiszeit zurück. In einer Zeit, als der Rest von Kanada unter Massen von Eis gefroren lag, blieb diese Region, die sich von Ostsibirien über Alaska und den Yukon erstreckte, von den Gletschern unberührt. Als der Meeresspiegel sank (bis zu 125 m) blieb eine Gras bewachsene Tundra zurück, die einer erstaunlichen Vielfalt von Tieren und Pflanzen Lebensraum schenkte.

„Eine Vielzahl von Pflanzen- und fleischfressenden Tieren bewohnte die Steppe von Beringien. Das bekannteste unter ihnen bleibt das Wollhaar-Mammut, der Uhrahn des heutigen asiatischen Elefanten. Mit einer Schulterhöhe von 3 Metern zogen diese zotteligen, buckeligen Riesen über Tausende von Jahren durch die Steppe. Sie ernährten sich von den widerstandsfähigen, trockenen Tundragräsern. .... Der Säbelzahntiger, ausgestattet mit sägeförmigen oberen Fängen, war eine tödliche Mordmaschine. Mit ihrer für Geschwindigkeit und Wendigkeit gebauten Statur war diese Katze prädestiniert dafür, ihre Beute aus dem Hinterhalt zu überfallen.“

Mit anderen Worten: Das Mammut soll in NW Sibirien, Alaska und dem Yukon während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt haben, als der Meeresspiegel bis zu 125 Meter niedriger was als jetzt. Dieser Elefant soll dort auf „grasbedeckter Tundra“ gegrast zu haben, auf „Steppe“, „Tundra“. - Hätte dort auf dem Höhepunkt der Letzten Vereisung so viel Futter wachsen können, dass ein Elefant dort leben konnte? Und hätten die Herden von Huftieren den Säbelzahntiger ernähren können, der so groß war wie ein Löwe?

Anmerkung: Das Wollhaar-Mammut ist nicht der Vorgänger des heutigen Asiatischen Elefanten. Der heutige Asiatische Elefant ist ebenso alt wie das Mammut.

Alan Turner und Mauricio Antón haben in ihrem Buch The Big Cats (Die Großen Katzen) (1997) Tafel 10, ein schönes Gemälde von einem Säbelzahntiger Homotherium serum, so groß wie ein Löwe. Er hat gerade einen Dall-Schaf-Widder getötet. Ein großer Teil des Bodens ist nackt. Es gibt nur einige trockene, braune Gräser, 5-10 cm hoch. Dieses tote Gras bedeckt vielleicht 10-20 Prozent des Bodens. Der übrige Teil ist nackt. Der Text unter dem Bild sagt: „Eine breite Auswahl von Beutearten stand Homotherium serum in der Mammutsteppe Alaskas während des oberen Pleistozäns zur Verfügung. Deshalb war es vielleicht für diese Katze von Vorteil, ein weißliches Fell zu haben. Dann fiel es nicht so leicht in einer verschneiten Umgebung auf.“

Nordamerikanische Säbelzahn-Katze Homotherium serum in Yukon-Alaska, mit getötetem Dall-Schaf-Widder. Diese Katze war etwa so groß wie der heutige Löwe. Nach: A. Turner und M. Antón, The Bib Cats (1996) Tafel 10.

C. R. Harington sagt in seinen Animals of Beringia (Tiere von Beringien) (1996) über den Amerikanischen Säbelzahntiger Homotherium serum: „Er war schlank gebaut (mit recht langen Vordergliedmaßen. Sein Schwanz war kurz. Und seine oberen Fänge ähnelten gekrümmten Steakmessern. Er war viel seltener als die Säbelzahnkatze (Smilodon fatalis) und der Amerikanische Löwe (Panthera leo atrox). Doch er scheint das einzige Mitglied der Homotheriini (Säbelzahntiger) und Smilodontini (verwandte Säbelzahntiger-Katzen, einschließlich... Smilodon) gewesen zu sein, das in Ost Beringien (im nicht vereisten Alaska, Yukon und benachbarten Nordwest Territorien) gelebt hat.

„Der Säbelzahntiger, obwohl viel seltener als die Säbelzahn-Katze, war über große Teile Nordamerikas verbreitet (Yukon, Idaho, Kalifornien, Süddakota, Nebraska, Kansas, Oklahoma, Texas, Tennessee und Florida). Ich kann mich noch gut an den kühlen, wolkigen Nachmittag des 28. Juli 1968 erinnern. Wir fanden damals den rechten Unterkiefer mit den Schneide-Backenzähnen dieser Art am Ufer des Old Crow Flusses im nördlichen Yukon. Es war der erste bekannte Fund im Yukon, in Kanada und Ost Beringien.

Nordamerikanische Säbelzahn-Katzen (Homotherium serum) töten ein kleines Mammutkalb, zwei bis vier Jahre alt, als es sich von der Herde entfernt hatte. Seine Mutter versucht noch, die Katzen zu verjagen und das Leben ihres Kindes zu retten. Nach: A. Turner und M. Antón, The Big Cats (1996:166) Bild 5.12.

„Der Säbelzahntiger ist etwa so groß wie ein Löwe, aber leichter gebaut. Es hatte große schlanke obere Eckzähne (‚Fänge’ oder ‚Krummschwerter’) mit gezackten Rändern wie Steakmesser. Der vordere und hintere Rand dieser Fänge ist nicht abgenutzt. Das zeigt uns, dass H. serum diese benutzte, um damit Fleisch zu durchhauen und abzuschneiden, und nicht, um damit zu fressen. ... Unter den lebenden Katzen hat nur der Tiger (Panthera tigris) solche großen Eckzähne. Sie helfen ihm, die Beute aufzuheben und wegzutragen. ... Wenn er ruhig da stand, ähnelte der Säbelzahntiger etwas einer Hyäne, mit ihrem tieferen Hinterteil. Die höchste Geschwindigkeit, die der Säbelzahntiger erreichte, war größer als die des Bären, und lag bei 60 km/Stunde, wie beim Löwen. Die Beziehungen zwischen dem Oberschenkelknochen (Femur) und dem Körpergewicht großer Fleischfresser, zeigen uns, dass H. serum etwa 230 kg gewogen hat, soviel wie ein Löwe.

„In der Friesenhahn Höhle, in Texas, hat man die Überreste von 13 Jungen und 20 Erwachsenen geborgen. Von großem Interesse, weil es Licht auf die Beute von Homotherium wirft, ist, dass man in dieser Höhle die Überreste von 300 bis 400 jugendlichen Mammuten gefunden hat. Die meisten waren 2 Jahre alt. In dieser Zeit fangen heute die Elefantenkälber an, zu spielen und sich von der mütterlichen Herde zu trennen. Diese Kälber konnten die Säbelzahntiger dann leicht erbeuten. In der ganzen Welt hat man verschiedene Arten von Homotherium zusammen mit den Überresten von Rüsseltieren (Elefanten und Mastodons) und Rhinos gefunden. Und zwar hauptsächlich junge. Daraus kann man schließen, dass Homotherium gezielt diese dickhäutigen Tiere gejagt hat. Er hat dort in einem grasbedeckten Park gelebt. Der amerikanische Säbelzahntiger überlebte bei der Friesenhahn Höhle, in Texas, bis zum Ende der letzten Vereisung.“ - C. R. Harington (1996).

Eine Gruppe Smilodon fatalis (Säbelzahn-Katzen, etwa so groß wie ein Löwe) im Westen der Vereinigten Staaten von Amerika, jagt einen Bisonbullen. Der dargestellte Bison ist ein Bison antiquus. In den Ablagerungen von La Brea ist er der häufigste Pflanzenfresser. Von ihm scheint sich Smilodon hauptsächlich ernährt zu haben. Aus: A. Turner und M. Antón, The Big Cats (1996) Tafel 12. So etwa, wie hier dargestellt, muss die Mammut-Waldsteppe ausgesehen haben, auf der das Wollhaar-Mammut, der Löwe, der Tiger und die Säbelzahn-Katze in Nordamerika, Europa und Nordasien gelebt haben. Auf arktischer Tundra und Steppe-Tundra hätten sie nicht leben können. Sie wären dort verhungert.

Wir fanden heraus: Der männliche Amerikanischer Säbelzahntiger, Homotherium serum wog etwa 230 kg. Der männliche Amerikanische Löwe (Panthera leo atrox) wog 235 kg, das Weibchen 175 kg. Deshalb waren sie etwa gleich schwer. Sie waren beide viel schwerer, als der lebende Afrikanische Löwe. Der lebende männliche Afrikanische Löwe wiegt etwa 170 kg, das Weibchen 120 kg. Im folgenden Modell holt sich der sesshafte männliche Säbelzahntiger ein Drittel seines Futters aus ihrem Heimatgebiet. Größe des Heimatgebietes 18 km².

Amerikanischer Säbelzahntiger

Der erwachsene männliche Amerikanische Säbelzahntiger, Homotherium serum wog 230 kg. Der erwachsene männlich Amerikanische Löwe (Panthera leo atrox) wog 235 kg. Das Weibchen 175 kg. Deshalb muss die erwachsene Amerikanische Säbelzahntigerin etwa eben so schwer gewesen sein, wie die erwachsene Amerikanische Löwin: 175 kg. Die Säbelzahntiger Familie brauchte ebenso viel Futter, als der Amerikanische Löwe. Auch, wenn sie Junge aufzog. In diesem Modell holt sich der sesshafte männlich Säbelzahntiger 1/3 seines Futters aus dem Heimatgebiet dieses Weibchens. Größe ihres Heimatgebietes: 18 km².

Amerikanischer Säbelzahntiger mit 2 Jungen im ersten Lebensjahr. Die ganze Amerikanische Säbelzahntiger Familie muss dann mindestens 7.268 kg Huftier-Beutebiomasse im Jahr töten. Das ist eine Biomasse in der mageren Zeit des Jahres von 4.486 kg/km².

Amerikanischer Säbelzahntiger mit 2 Jungen in ihrem zweiten Lebensjahr. Die ganze Amerikanische Säbelzahntiger-Familie muss während der Zeit des Mammuts dann mindestens 12.664 kg Huftiere im Jahr töten. Das ist eine Biomasse in der mageren Zeit des Jahres von 7.817 kg/km² auf ihrem 18-km² Heimatgebiet. Irgendein Überschuss an Beute im übrigen Teil des Jahres ist unwichtig.

 

Eine nordamerikanische weibliche Säbelzahn-Katze (Smilodon) mit ihren Jungen. Nach: A. Turner und M. Antón, The Big Cats (1997) Bild 5.9.

 

Huftier-Biomasse in nördlicher Hemisphäre heute

Die kanadischen Professoren der Biologie R. J. Hudson und F. L. Bunnel (1980) Tabelle 11.2, haben herausgefunden, wie viel Huftier-Biomasse die verschiedenen Ökosysteme in Nordamerika und Nordeurasien ernähren. Sie zeigen uns auch, wie viel die Huftier-Biomasse dort im Jahr zunimmt. Dies ist wichtig, weil der Löwe oder irgendein anderes großes Raubtier, nur so viel ernten kann, wie die Huftierherde im Jahr zunimmt. Wenn das Raubtier mehr nähme, würde es bald verhungern.

·         Der offene boreale Wald (Taiga) in der nördlichen Hemisphäre (in Nordeuropa, Sibirien, Alaska, und Nordkanada), wo Karibu/Rentier und Elch leben, hat eine Huftierbiomasse von 200-500 kg/km², oder durchschnittlich 350 kg/km². Die Huftierbiomasse nimmt dort um 100 kg/km² im Jahr zu.

·         Die Waldtundra, mit ihren Karibu/Rentieren, hat eine Huftierbiomasse von 50-200 kg/km², oder durchschnittlich 125 kg/km². Huftierbiomasse-Zunahme 10 kg/km² im Jahr.

·         Die arktische Tundra (Barren Grounds), mit ihren Karibu und Moschusochsen, hat eine Huftierbiomasse von nur 18-26 kg/km², oder durchschnittlich 22 kg/km². Huftierbiomasse-Zunahme im Jahr, 2 kg/km².

·         Die Polarwüste, mit ihren Moschusochsen und Peary Karibu, hat eine Huftierbiomasse von nur 0,0-10 kg/km², oder durchschnittlich 5 kg/km² im Jahr. Huftierbiomasse-Zunahme im Jahr, 0,0-0,5 kg/km².

Der Höhlenlöwe Nordsibiriens, der Amerikanische Löwe und der Amerikanische Säbelzahntiger konnten nicht während der Letzten Eiszeit im Hohen Norden leben. Sie wären dort oben in ein paar Wochen oder Tagen verhungert. Die behauptete Anpassung des Höhlenlöwen, des Amerikanischen Löwen und des Säbelzahntigers an arktische Kälte ist nicht Wissenschaft, nur Science-Fiction. Man sollte das endlich aufgeben und sich eine bessere Erklärung suchen.

 

Entsprechender Breitengrad: Yukon/Alaska

In Mittelalaska und dem Yukon Territorium wächst azonale Trockensteppe jetzt nur in einigen warmen Becken und auf gut entwässerten Südhängen. Arktische Tundra, Waldtundra und Taiga (nördlicher Nadelwald) bedecken den Rest des Landes. Ich selbst habe 8 Jahre im Yukon Territorium gewohnt. Deshalb kenne ich das aus eigener Erfahrung. Vor mehreren tausend Jahren waren das Klima und die Pflanzendecke dort oben ganz anders. Mittel- und Nordalaska und der Yukon waren dann mit zonaler Steppe und Waldsteppe bewachsen.

Und auf dieser zonalen Steppe und Waldsteppe grasten große Herden von Huftieren, ähnlich den Huftierherden, die jetzt über Ostafrikas Savannen wandern. Große Herden von Pferden, Steppenbison und Mammuten gab es dann „überall“. Sie grasten in den Tälern, auf den Hängen und den Kämmen der Berge und Hügel. Sie zogen dann bis zum Strand des Eismeeres hinauf. Sie waren dann überhaupt nicht auf einige isolierte geeignete Stellen beschränkt, wie das Hauspferd und der eingeführte Bison, die jetzt in Mittelalaska und dem mittleren Yukon leben.

Warum ist das so? Warum konnte damals eine zonale Steppe oder Waldsteppe in Alaska und dem Yukon wachsen? Warum wächst sie dort jetzt nicht? Wann könnte sie dort wieder wachsen? Was müsste dann anders sein? Wann würde sich die azonale Steppe, die dort jetzt nur einige gut entwässerte Südhänge und trockene Becken bedeckt, sich in eine zonale Steppe verwandeln und den größten Teil Alaskas und des Yukons bedecken? Wann würde diese azonale Steppe, die jetzt nur auf einigen gut entwässerten Südhängen wächst, dann auch auf dem flachen Boden als zonale Steppe wachsen und den größten Teil des Landes bedecken? – Das liegt am Klima. Die folgenden Forschungsergebnisse werden uns helfen, die Antwort zu finden.

Roger G. Barry ist Professor für Geographie und Direktor, WDC-A Glaziologie/Nationales Schnee- und Eisdaten-Zentrum, an der Universität von Colorado in Boulder. Er berichtet in dem Buch Paleoecology of Beringia (Paläoökologie von Beringien) (1982:202):

„Wichtiger für die Steppentundra ist der Vorschlag von Young (1976) hinsichtlich der Wichtigkeit von einem Mosaik von verschiedenen Klimaten (topoclimates). In Mittelalaska hat man jetzt festgestellt, dass der Unterschied in der Lufttemperatur an den Nord- und Südhängen der Berge recht gering ist. Aber es gibt bedeutende Unterschiede in der potentiellen Strahlung und Temperatur an der Bodenoberfläche. Die potentielle Strahlung an den Nordhängen von etwa 12° bei 65°N im Yukon-Tanana-Hochland hat einen ‚entsprechenden Breitengrad‘ (equivalent latitude) von 80°N. Und auf dem entsprechenden Südhang ist der ‚entsprechende Breitengrad‘ (equivalent latitude) 50°N (Slaughter und Long, 1975). Oberflächen-Temperaturunterschiede von 4°-7°C hat man im Sommer 1970 beobachtet. Und die mittlere tägliche Oberflächen-Temperatur im Juni 1971 war 20,6°C auf dem Südhang, aber nur 12,1°C auf dem Nordhang.“

Das bedeutet: Azonale Steppe wächst jetzt im Yukon-Tanana-Hochland in Mittel-Alaska bei 65°N nur auf den gut entwässerten Südhängen. Sie wird sich nur dann in eine zonale Steppe verwandeln und auch den flachen Boden bedecken, wenn der wärmste Monat des Jahres eine mittlere Lufttemperatur von 20.6°C hat. Zonale Steppe würde dort nur wachsen, wenn es dort oben ebenso warm wäre, wie es jetzt bei 50°N ist. – Das ist etwa 1.660 km weiter südlich!

Bei 50°N in Mittelasien, bei Karaganda, in Kasachstan, wächst jetzt zonale Trockensteppe. Nördlich vom Kaspischen und Schwarzen Meer, und südlich des Baikal Sees, auch bei 50°N, wächst jetzt zonale Steppe. Und in Nordamerika, nahe Medicine Hat, im Süden Albertas, SW Kanada, in der Nähe von 50°N, wächst auch zonale Steppe (Prärie). Das beweist mir: Die zonale Mammutsteppe konnte nur im Hohen Norden bei 65°N wachsen, als das Klima dort oben eben so warm war, wie es jetzt bei 50°N ist, etwa 1.660 km weiter im Süden! Daran kommt man nicht vorbei!

Wie berechnet. Wie warm hätte es im Sommer im mittleren und nördlichen Alaska sein müssen, damit die zonale Steppe dort oben dann auch auf dem flachen Boden wüchse, und nicht nur auf einigen gut entwässerten Südhängen, wie heute? Und wo finden wir jetzt solch ein Klima? Wie viel weiter im Süden? - Wir können die damalige Julitemperatur Mittelalaskas, als das Mammut dort oben graste, auch so berechnen:

·         Das Fairbanks Gebiet hat jetzt eine mittlere Juli Lufttemperatur von etwa 17°C (Guthrie, 1982:209).

·         Mittelalaska hat jetzt eine mittlere Juli Lufttemperatur von 15°C (Bryson und Hare, 1974).

·         Das Yukon-Tanana Hochland, nördlich von Fairbanks, bei 65°N, hatte im Juni 1971 eine mittlere Temperatur der Bodenoberfläche von 20.6°C auf den Südhängen und 12,1°C auf den Nordhängen (R. G. Barry, 1982:202).

·         Der flache Boden, nördlich von Fairbanks hätte dann eine mittlere Juni Temperatur der Bodenoberfläche von 16,35°C (der Durchschnitt von 20,6°C und 12,1°C).

·         Verhältnis von 20,6° : 16,35° = 1,259938838. Ich benutze jetzt den Juniwert, statt des Juliwertes, weil sich der Boden dort eben so schnell erwärmt, oder noch früher, als im Juli.

·         Das Yukon-Tanana Hochland, nahe 66°N, sollte jetzt eine Juli Lufttemperatur von etwa 16°C haben.

·         16°C x 1,259938838 = 20,6°C.

Das bedeutet: Das Mammut hat in Mittelalaska auf zonaler Steppe und Waldsteppe gelebt. Sie wuchs damals auch auf dem flachen Boden. Die mittlere Juli Lufttemperatur betrug dann 20.6°C. Auf welcher Breite verläuft diese Juli-Isotherme von 20,6°C jetzt? Wie viel weiter im Süden?

Im südwestlichen Kanada, östlich des Felsengebirges (Rocky Mountains), liegt die 20,6°C Juli Isotherme jetzt bei 48-49°N, an der kanadisch-amerikanischen Grenze. Das ist etwa 1.900 km weiter im Süden. In Eurasien, auf der Russischen Tiefebene, finden wir die 20,6°C Juli Isotherme jetzt bei 50-53°N. Das ist etwa 1.600 km weiter im Süden. In Mittelsibirien liegt die 20,6°C Juli Isotherme jetzt bei 50°N, etwa 1.700 km weiter im Süden. Und in Ostsibirien liegt die 20,6°C Juli Isotherme bei 47°N. Das ist etwa 2.000 km weiter im Süden.

In diesen Gebieten, mit ihrer mittleren Juli Lufttemperatur von 20,6°C, bei 48-53°N, gibt es keinen Permafrost und keine arktische Tundra. Aber zonale Steppe oder Waldsteppe wächst dort. Das beweist mir, dass diese zonale Steppe nur in Mittel- und Nordalaska wachsen konnte, als die mittlere Juli Lufttemperatur dort oben 20,6°C betrug.

Das bedeutet: Als das Mammut im Hohen Norden graste, war das Klima dort oben mild und gemäßigt. Es war dann ebenso mild, wie es jetzt in der zonalen Steppe Nordamerikas und Südsibiriens, bei 48-53°N, im Sommer ist. Es hat dann keinen Permafrost, keinen arktischen Winter, keine arktische Tundra, noch irgendeine andere Art arktischer Pflanzendecke in Alaska gegeben. Die arktische Tundra, Waldtundra und Taiga (nördlicher Nadelwald) Nordamerikas und Nord-Eurasiens hat es damals noch gar nicht gegeben. Sie sind erst viel später entstanden: in der Holozän Zeit

Ergebnis

Die offizielle paläontologische Gemeinde lehrt jetzt: Das Mammut und seine Begleiter haben in Nordsibirien und Alaska in einem strengen arktischen Klima gelebt. Das Mammut hat im Hohen Norden, Hunderte von Meilen über dem Polarkreis, gelebt, auch während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit. Sie haben dort oben in Eis und Schnee gelebt, wie das Rentier und der Moschusochse heute. Sie waren einem arktischen Klima angepasst, sagen sie. Dieser Elefant hat dort oben auf einer arktischen Pflanzendecke gegrast. Man bezeichnet sie als arktische Tundra, Tundrasteppe, periglaziale Lößsteppe und Mammutsteppe. Und diese arktische Pflanzendecke konnte die Herden von Mammuten im Sommer und Winter ernähren, das ganze Jahr über. Und während des langen arktischen Winters, wenn Seen, Teiche und Flüsse tief gefroren waren, fraß das Mammut Eis und Schnee, um genug Trinkwasser zu bekommen, sagen sie. Auch der Höhlenlöwe Eurasiens, und der Amerikanische Löwe und Amerikanische Säbelzahntiger konnten im Hohen Norden in einem arktischen Klima leben. Sie haben dort oben sogar während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt, weil die arktische Tundrasteppe große Herden von Huftieren ernähren konnte, sagen sie.

Die angenommene Anpassung des Mammuts an arktischer Kälte ist keine Wissenschaft, nur Science-Fiction. Sie hat nichts mit ernsthafter wissenschaftlicher Forschung zu tun. Sie ist nur eine fromme Mythe. Sie haben nicht einmal einen einzigen stichhaltigen wissenschaftlichen Beweis für ihre Behauptung. Auch wenn das Gras im Hohen Norden in einem arktischen Klima ein bis zwei Meter hoch wüchse: Das Mammut würde dort trotzdem verhungern, mit vollem Magen. Weil dieses Futter während des langen arktischen Winters zu wenig Eiweiß enthält. Es enthält dann zu viele Fasern und zu wenig Protein. Das Mammut kann nicht in einem arktischen Klima leben, weil es dort zu wenig zu fressen gibt. Es würde dort oben im Winter innerhalb einiger Wochen oder Monate, mit vollem Magen, verhungern. Das Mammut kann im Winter nicht genug Trinkwasser bekommen, indem es Eis und Schnee frisst. Es würde dann in etwa zwei Wochen verdursten.

Der Höhlenlöwe Eurasiens und der Amerikanische Löwen und Amerikanische Säbelzahntiger konnten nicht im Hohen Norden in einem arktischen Klima leben, geschweige denn während des Höhepunktes der Letzten Vereisung. Sie wären dort elendig in ein paar Tagen oder Wochen verhungert. Weil auf der arktischen Pflanzendecke die Huftierbiomasse zu gering ist. Sie konnten in einem arktischen Klima keine Jungen aufziehen, weil ihre Jungen dann bald verhungert wären.

Die größte sesshafte Katze, die in einem arktischen Klima leben und Junge aufziehen kann, ist der Luchs. Der Kanadische Luchs in Alaska wiegt durchschnittlich nur 5-16 kg. Der durchschnittliche erwachsene Eurasische männliche Luchs wiegt durchschnittlich 19.6 kg, das Weibchen 17.3 kg. Er ist von Westeuropa bis nach Ostsibirien verbreitet. In Nordsibirien ist der Eurasische Luch viel kleiner und leichter, als weiter im Süden.

Die größeren und schwereren Katzen können auch nicht im Hohen Norden in einem arktischen Klima leben. Der Leopard (Panthera pardus), der Schneeleopard (Panthera uncia), der amerikanische Puma oder Berglöwe (Felis concolor) können nicht in einem arktischen Klima leben. Der Puma ist manchmal vom nördlichen Britisch Kolumbien, W Kanada aus nach Alaska vorgedrungen. Pumas sind auch manchmal ins Mackenzie Flussgebiet, in Kanadas Nordwest Territorien, gewandert. Aber sie haben dort nur als Nomaden gelebt und nicht als Ansässige, die ihre Jungen aufziehen. Außerdem kann man diese Gebiete nicht mit der arktischen, baumlosen Tundrasteppe vergleichen, auf der die Mammut-Tierwelt während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt haben soll!

Und dann ist da noch der Tiger (Panthera tigris). Besonders der Amur Tiger, in Russlands Fernem Osten. Manchmal sind wandernde Tiger von China oder Korea aus ins südliche Sibirien gewandert (Transbaikal, mittlerer Lauf des Lena Flusses). Aber sie werden dort nicht sesshaft. Und sie ziehen dort keine Jungen auf. Auch nicht, wenn sie dort viele Jahre leben (V. G. Heptner et al. 1980:105, 111). Der Grund: die Huftierbiomasse ist zu niedrig. Und Südsibirien ist bestimmt keine arktische Tundra! Über die angenommene Anpassung der Mammut-Tierwelt an arktische Kälte könnte man jetzt auch sagen: Du bist auf der Waage gewogen und für zu leicht befunden worden!

Das Mammut war einem milden, gemäßigten Klima angepasst, ohne arktischen Winter, ohne Eis und Schnee. Nur dann konnte dort genug Futter wachsen. Und nur dann hätte es auch im Winter genug zu trinken gefunden. Die Pflanzendecke, auf der das Mammut und seine Begleiter grasten, bestand aus verschiedenen Teilen. Es gab dort zonale Trockensteppe oder kurzes Grasland. Weil die Saiga Antilope, der Asiatische Wildesel (Hemionous) und das Kamel das brauchten. Dort musste auch viel Wiesensteppe oder hohes Grasland wachsen. Und dort mussten auch viele Waldwiesen wachsen. Das ist hohes Grasland mit Inseln von Bäumen und Sträuchern. Die Mammut-Tierwelt des Hohen Nordens ähnelte den Wildherden Ostafrikas. Herden von Huftieren zogen dort über große savannen-ähnliches Weideland, das mit Baum- und Strauchinseln bedeckt war. Die Pflanzen wuchsen damals dort oben viel länger als jetzt: 8-9 Monate lang, statt nur 1-4 Monate, wie heute. Und es gab dann keinen arktischen Winter, mit Eis und Schnee, wie heute.

Nach Jahrzehnten der Forschung schließe ich jetzt daraus: Das Mammut und seine Begleiter haben bis vor etwa 4.000 Jahren in Nordsibirien, Alaska und Kanadas Yukon Territorium und Nordwest Territorien gelebt. Sie haben sich dort bis zu den Ufern des Eismeeres hin ausgebreitet, und auf den damals frei liegende Kontinentalschelf, in einem milden, gemäßigten Klima, ohne arktischen Winter, ohne Eis und Schnee.

Das Mammut, das im Fleische im gefrorenen Boden Nordsibiriens und Alaskas bewahrt worden ist, ist in einer plötzlichen Katastrophe umgekommen, in der weltweiten Flut der Tage Noahs, im Jahr 2.370 v.u.Z., gemäß der biblischen Zeitrechnung. Über diese weltweite Flut lesen wir in der Bibel, dem inspirierten Wort des wahren Gottes, dessen Name Jehova ist, in 1. Mose, Kapitel 6-9. Es enthält einen Augenzeugenbericht über diese weltweite Flut.

·         Das Mammut, das Fellnashorn und der Höhlenlöwe, und ihre Begleiter haben im Hohen Norden in einem gemäßigten Klima vor der Flut der Tage Noahs gelebt.

·         Die Tiere, deren Körper im Fleisch im gefrorenen Boden bewahrt worden sind, sind in der Flut der Tage Noahs, im Jahr 2.370 v.u.Z. umgekommen.

·         Und die Flut der Tage Noahs hat ihre Körper bedeckt und begraben.

·         Nur diese weltweite Flut passt mit allen wissenschaftlichen Tatsachen, mit allen experimentellen und beobachtbaren Beweisen überein, die man heute kennt.