Kapitel 5: DCP-Fehlbetrag und Tod
Einige der führenden Eiszeitexperten der Welt glauben immer noch, das Wollhaar-Mammut habe im Hohen Norden in Eis und Schnee gelebt, wie das Rentier und der Moschusochse heute. Sie behaupten allen Ernstes, dieser Elefant habe in Nordkanada, Alaska und Nordsibirien während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt, auf arktischer Tundra und Polarwüste.
R. G. White, F. L. Bunnel, E. Gaare, T. Skogland und B. Hubert schreiben zum Beispiel unter „Huftiere in arktischen Gebieten“ in Tundra Systems (1981) S. 397, 398: „Die heutige Vielfalt der Pflanzenfresser-Fauna im nördlichen Nadelwald ist heute bedeutend geringer, als zu irgendeiner früheren Zeit. Nur das Schaf, das Karibu, der Moschusochse und der Elch haben bis heute im arktischem und subarktischem Nordamerika überlebt. Die gleichen Arten und der Wapiti und die Saiga haben bis heute in Nordsibirien überlebt.
„Alle diese oben erwähnten Huftierarten waren entweder Grasfresser oder Laubfresser (Guthrie, 1968). Dies deutet darauf hin, dass es damals ein großes Weideland gegeben hat, das eine zirkumpolare Verbreitung hatte. Die Pollen, die man aus dieser Zeit untersucht hat, zeigen uns, dass die Pflanzen, die heute auf der Tundra bei Point Barrow, in Alaska, wachsen, denen ähneln, die im Weideland während des Pleistozäns (= Eiszeit) in Alaska gewachsen sind (Clonvaux, 1964).“ (1981:398). – Stimmt das?
Wir werden jetzt folgendes annehmen: Die Asiatische Elefantenkuh Jap ist 40 Jahre alt und wiegt 3.672 kg. Sie lebt auf der arktischen Tundra bei Point Barrow. Am 15. September fängt sie an zu grasen. Dann sind die Pflanzen in ihrem Winterschlaf. Und sie schlafen die nächsten neun Monate durch, bis zum 15. Juni. Wie lange könnte diese erwachsene, nicht-laktierende Elefantenkuh dann dort oben leben? Wie viel Protein kann sie dort oben aufnehmen? Wann wird sie verhungern, an Eiweißmangel eingehen? Nach wie vielen Tagen?
Die Asiatische Elefantenkuh Jap nimmt 45,89 kg Trockenmasse am Tag auf. Das ist 97,28 g DM/kg0.75 Tag, um ihr Gewicht zu halten. Sie braucht 3,228 g DCP/kg0.75 Tag für Erhaltung.
Der Afrikanische Elefant kann noch in der Halbwüste leben (Untergrenze), wo 300 mm Regen etwa 255 g DM/m² im Jahr erzeugt hat (Laws). Das heißt, wo die Pflanzen in 8-9 nassen Monaten im Jahr gewachsen sind. Während der großen Trockenheit der Jahre 1970-71 im Tsavo Ost Nationalpark, in Kenya, Ostafrika, sind etwa 5.000 Elefanten und mehrere Hundert Schwarze Nashörner mit vollem Magen verhungert, wo nur 200 gDM/m² von 235 mm Regen im Jahr gewachsen ist. (Phillipson, J. 1975:176). Die arktische Tundra bei Point Barrow enthält im Winter, wenn die Pflanzen schlafen, vom 15. September bis 15. Juni, eine gesamte oberirdische Trockenmasse von nur 11,4 g/m². Das ist 22,368mal weniger, als der Elefant braucht, um sein Gewicht zu halten. Die Pflanzen, die dort über der Erdoberfläche überwintern, enthalten viel Protein: 17,54% CP im Winter, wenn die Pflanzen schlafen. – Wie berechnet:
255 g DM/m² Jahr : 11,4 g DM/m² (gesamte oberirdische Trockenmasse im Winter) = 22,368.
45,89 kg DM (Jap braucht am Tag) : 22,368 = 2,051 kg DM/Tag.
45,89 kg DM minus 2,051 kg DM/Tag = 43,839 kg DM/Tag Defizit.
2,051 kg DM/Tag Futteraufnahme mit 17,54% CP = 0,360 kg CP/Tag.
Jap verdaut 48% des Rohproteins (Trockengewicht).
48% von 360 g CP/Tag 173 g DCP/Tag Futteraufnahme.
Jap braucht 1,523 kg DCP/Tag für Erhaltung : 0,173 kg DCP/Tag Futteraufnahme auf arktischer Tundra = 8.803mal weniger. Defizit am Tag 1,350 kg DCP.
Jap verhungert, wenn ihr kritisches DCP Defizit 145,045 kg oder 3,95% ihres Körpergewichtes erreicht hat.
145,045 kg DCP : 1,350 kg DCP/Tag = 107,4 Tage = Tod.
Dies bedeutet: Die Asiatische Elefantenkuh Jap lebt auf der arktischen Tundra bei Point Barrow. Am 15. September fängt sie an zu grasen, wenn die Pflanzen angefangen haben zu schlafen. Nach 107,4 Tagen wird sie verhungern, an Proteinmangel eingehen. Und zwar etwa am 31. Dezember, nach etwa 3,5 Monaten. Dann hat dieser Elefant sein kritisches Defizit an verdaulichem Rohprotein von 145,045 kg erreicht. Das ist 3,95% ihres Körpergewichtes. Sie können mehr darüber erfahren in Hans Krause, Das Mammut und die Flut, Band 1 (1996).
Dies beweist quantitativ, dass das Wollhaar-Mammut nicht auf der arktischen Tundra leben kann, wie das Rentier und der Moschusochse heute. Es kann überhaupt nicht auf der arktischen Tundra leben, die jetzt bei Point Barrow wächst, nicht einmal im Sommer. Es würde dort nicht genug zu fressen finden. Dieser Riese würde dort verhungern, an Eiweißmangel eingehen, innerhalb von etwa 3,5 Monaten, wenn nicht schon früher. Gegenteilige Behauptungen sind nur reines Wunschdenken. Sie haben nichts mit ernsthafter wissenschaftlicher Forschung zu tun.
Damals und heute
L. C. Bliss und James H. Richard haben die „Heutige arktische Vegetation und die Ökosysteme als prediktives Werkzeug für die arktische-Steppe Mammut-Umwelt“ untersucht. Sie haben ihren Bericht im Buch Paleoecology of Beringia (1982) veröffentlicht. In ihrem ökologischen Modell leben die Tiere der spätpleistozänen Mammut-Fauna in Nordalaska, während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit auf arktischer Tundra. Das heißt, auf arktischer Tundra, wie sie jetzt auf dem Nordabhang Alaskas, an der Eismeerküste wächst. Aber diese eiszeitliche Tundra ist fruchtbarer, als diejenige, die jetzt dort oben wächst, sagen sie.
Auch die Asiatische Elefantenkuh Jap haben wir in unserem Model auf dieser sehr fruchtbaren arktischen Tundra bei Barrow, in Nordalaska, an der Eismeerküste grasen lassen. Das heißt, in einem Klima und auf einer Pflanzendecke, wie wir sie dort jetzt antreffen. Und zwar, wo die nördliche Baumgrenze heute nahe an die arktischen Küste aufgestiegen ist. Gemäß einigen der führenden Eiszeit-Experten der Welt lag die jährliche oberirdische Pflanzenproduktion während des Höhepunktes der Letzten Vereisung etwa 60% niedriger als jetzt! (B. Frenzel et al. 1992:122). Deshalb wäre der arme Elefant dort oben dann noch früher verhungert
Der Beringsche Produktivitäts-Widerspruch
Die wissenschaftlichen Tatsachen beweisen eindeutig, dass die Mammut-Tierwelt des Späten Pleistozäns in Nord Eurasien und Nordamerika vorwiegend aus Tieren bestand, die einem zonalen Grasland angepasst waren. Sie waren der Waldsteppe angepasst (Espen-Parkland), der Wiesensteppe (mit hohem Gras), und der trockenen Steppe (mit kurzem Gras). Große Herden von Mammuten, Bisons und Pferden grasten auf diesem Weideland, bis zu den Ufern des Arktischen Meeres, bis zu etwa 78° Nord (auf der Taimyr Halbinsel), wenn nicht noch weiter. Sie ähnelten den großen Huftierherden, die jetzt auf den Savannen Ostafrikas grasen.
Viele Kohlenstoff-Datierungen, nach den neusten Methoden durchgeführt, zeigen uns, dass die Mammut-Fauna auch während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit im Hohen Norden gelebt hat, sagen sie. Aber während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit konnte gar kein zonales Grasland im Hohen Norden wachsen. Das heißt, ein zonales Weideland, das diese großen Herden von Wollhaar-Mammuten, Steppen-Bisons und Steppen-Pferden ernähren konnte.
Auch die Pflanzendecke auf der Seward Halbinsel in West Alaska, in der Mitte von Beringien, an der Bering Straße, ist auf dem Höhepunkt der Letzten Eiszeit gewachsen. Und vulkanische Asche hat sie dann plötzlich unter sich begraben, gemäß den Kohlenstoff-Datierungen. Aber dies ist überhaupt kein Weideland, auf dem der Elefant und der Bison leben könnten. Nur das Rentier und der Moschusochse hätten dort vielleicht an den fruchtbarsten Stellen leben können. Die Zeit, in der die Pflanzen auf der nördlichen Seward Halbinsel, in West Alaska, während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit, wachsen konnten, war viel kürzer und kühler als jetzt. Und sie war sehr trocken. Deshalb war auch der Niederschlag im Jahr viel niedriger als jetzt.
Der Beringsche Produktivitäts-Widerspruch ist entstanden, weil die Kohlenstoff-Datierungen, auf dem er beruht, falsch sind. Auch die ganze Zeitrechnung des Späten Pleistozäns, die Geologen jetzt benutzen, mit ihren Eiszeiten und Zwischeneiszeiten, ist falsch. Sie beruht auf falschen Kohlenstoff-Daten. Die Tiere der Mammut-Fauna haben vor der weltweiten Sintflut der Tage Noahs gelebt, in einem milden, gemäßigten Klima. Und sie sind plötzlich in der globalen Katastrophe dieser weltweiten Sintflut umgekommen. Damals hat sich das Klima im Hohen Norden dann plötzlich verändert, es wurde arktisch.
Wie passt das jetzt alles zusammen? – So: Das Mammut und seine Begleiter haben im Hohen Norden auf einer fruchtbaren Wiesensteppe und Waldsteppe gelebt. Wie sie etwa heute viel weiter im Süden wächst, im Parkland im Süden Kanadas und der nördlichen Vereinigten Staaten. Das heißt, soweit es um die jährliche Pflanzenproduktion geht, nicht die Länge der Zeit, in der die Pflanzen dort wachsen können. Als das Mammut im Hohen Norden lebte, wuchs dieses Weideland in einem gemäßigten Klima, mit einem langen Sommer. Die Pflanzen konnten dann 8-9 Monate im Jahr wachsen. Und die Zeit, in der die Pflanzen schliefen (im Winter) war dann nur 3-4 Monate lang. Es gab dann kein Eis und keinen Schnee und keinen arktischen Winter. Das Mammut konnte nicht auf einer trockenen Steppe, mit kurzem Gras, leben. Es wäre dort verhungert. Nur eine Mischung aus Wiesensteppe (mit hohem Gras), Waldinseln, mit viel Unterholz, konnte diese großen Herden ernähren. Der Jahresniederschlag musste dann viel größer gewesen sein als jetzt (nicht niedriger). Es gab auch Gebiete mit trockener Steppe (mit kurzem Gras), wo der Wildesel, die Saiga-Antilope und das Kamel grasten.
Diese Tiere der Mammut-Fauna, die in Nordsibirien und Alaska grasten, starben dann plötzlich, vor etwa 4.000 Jahren, in der weltweiten Flut der Tage Noahs. Viel von diesem Wasser der globalen Flut kam in den nördlichen Teilen der Erde als Schnee herunter und bildete die Inland-Eisdecken der Letzten Eiszeit in Nordamerika und Nordeuropa. Das war der Höhepunkt der Letzten Vereisung. Aber dann waren die Tiere der Mammut-Fauna schon tot. Das Wasser und der Schlamm der weltweiten Flut der Tage Noahs haben sie getötet und begraben. Die tiefe arktische Kälte, die plötzlich über den Hohen Norden hereinbrach, hat sie dann schnell gefroren. Damals hat dann kein Mammut mehr in Nordsibirien und Alaska gegrast, auch nicht in einem sogenannten Eiszeit-Refugium, im eisfreien Teil von Yukon-Alaska. Dies erklärt den Beringischen Produktivitäts-Widerspruch.
Nördliche Baumgrenze und Breitengrad-Absinkrate, 1. Beispiel
Der Eiszeitexperte sagt uns: Das Wollhaar-Mammut, der Steppen-Bison und das Steppen-Pferd haben in Yukon/Alaska und Nordsibirien während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelebt. Im Sommer war es so kalt, dass dort keine Bäume wachsen konnten. - Deshalb müssen wir uns fragen: Wie weit im Süden hat dann die nördliche Baumgrenze während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelegen? Was haben einige der führenden Fachleute der Welt jetzt darüber herausgefunden?
Professor R. Dale Guthrie, Universität von Alaska, in Fairbanks, schreibt unter der Überschrift, „Säugetier-Evolution als Reaktion auf den Pleistozän-Holozän-Übergang und der Zusammenbruch der Mammut-Steppe: zwei Beispiele“, in Acta zool. Cracov. 38(1): 139-154, Kraków, 31. Mai 1995 S. 139-154:
„Der Elch lebt im Wald und am Rande des Waldes... Der Elch kann nicht das ganze Jahr über auf der offenen, stürmischen Tundra oder in Gebieten leben, wo nur niedrige Sträucher wachsen, wo es keinen Wald gibt. In Nordsibirien und Alaska ist offensichtlich während der letzten Eiszeit kein Wald gewachsen (Hopkins et al. 1981). Deshalb konnten sich der Mensch und der Elch damals nicht nach Norden hin ausdehnen.“ (1995:143)
„Beringien während oder vor dem Letzten Glazialen Maximum: Die fossilen Beweise, die Pollen und Säugetiere, zeigen uns: Damals wuchs in diesem Gebiet ein baumloses Weideland. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Tier, wie der Elch, der fast völlig auf Strauchnahrung angewiesen ist, dort hätte überleben können.“ - Guthrie, R. D. (1995:144).
Guthrie, R. D. (1995:146) Abb. 1, Landkarte: Landkarte von Mittel-Sibirien bis zum mittleren Teil Nordamerikas, um 18.000 v. h., auf dem Höhepunkt der Letzten Eiszeit: Die Nordgrenze des nördlichen Nadelwaldes und der des Elches (Alces alces) hat damals weit im Süden gelegen, auf der Höhe von Nordkorea und Nordjapan. Sie ist in Mittel- und Ostasien auf 45-52° Nord gesunken. Nordsibirien und Alaska/Yukon waren damals von „baumloser Mammut-Steppe bedeckt.“
In Nordamerika hat der heutige Elch damals noch nicht gelebt, sondern nur der jetzt ausgestorbene Elch-Hirsch (Cervalces scotti). Beim Höhepunkt der Letzten Eiszeit hat Cervalces scotti im mittleren und östlichen Teil Nordamerikas, südlich der kontinentalen Eisdecken gelebt.
Prof. R. Dale Guthrie schließt daraus: "Während der letzten Eiszeit hat die sich ausdehnende kalte trockene Mammut-Steppe in Nordeurasien den nördlichen Nadelwald weit in den Süden verdrängt. Ebenso wie in Nordamerika, zerfielen auch hier die alten Waldgebiete. Es entstanden verschiedene Pflanzengesellschaften, wie wir sie heute nicht kennen. Wir können annehmen: Da der Elch auf dieses Futter der Holzpflanzen angewiesen ist, wurde auch er im Hochglazial weit in den Süden Eurasiens verdrängt. Es gibt zum Beispiel in den Tausenden von Tierdarstellungen in der pleistozänen paläolitischen Kunst in der Franco-Cantabrischen Region keine einzige Darstellung von einem Elch. Man ist jetzt immer mehr davon überzeugt, dass das kalte Klima diese eurasiatischen Menschen weit in den Süden Eurasiens verdrängt hat." (1995:145).
Nördliche Baumgrenze und Breitengrad-Absinkrate, 2. Beispiel
Während dieser ganzen Diskussion sollten wir hier eines nicht vergessen: Während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit wuchsen im nördlichen Teil Nordamerikas und im nördlichen und mittleren Teil Sibiriens keine Bäume. Weil es dort im Sommer so kalt war, dass keine Bäume wachsen konnten. Die nördliche Baumgrenze folgt der 10° bis 12°C Isotherme des wärmsten Monats, gewöhnlich Juli. Wie viel weiter im Süden hat die nördliche Baumgrenze während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit gelegen? Und wie warm (oder wie kalt) wäre es dann im mittleren und nördlichen Teil Alaska gewesen: auf der nördlichen Seward Halbinsel und auf der nassen Seggen-Tundra bei Barrow an der heutigen Eismeerküste von Alaska?
Professor B. Frenzel, Atlas of Paleoclimates (1992) Landkarte 41, und der russische Welt-Klima-Atlas (1972) von I. A. Golzberg, Moskau, Leningrad, mit dem heutigen Weltklima, zeigen uns: Auf dem Höhepunkt der Letzten Eiszeit, vor 20.000-18.000 Jahren, hat die 10°C Juli Isotherme (und nördliche Baumgrenze) in Mittelsibirien gelegen (nahe 105°E bei 52°N): am südlichen Ende des Baikal Sees. Das ist 2.800 km südlich vom Kap Tscheljuskin, an der Nordspitze der Taimyr Halbinsel. Die Breitengrad-Absinkrate auf flachem Boden im nördlichem West Sibirien und Nord Kanada beträgt durchschnittlich 121,5 km/1°C mittlere Juli Lufttemperatur.
Wie hoch war dann die mittlere Juli Temperatur der Luft im mittleren und nördlichen Alaska, auf der nördlichen Seward Halbinsel, und auf der nassen Seggen-Tundra bei Barrow an der arktischen Küste von Alaska? Wie warm wäre es dann in Nord Alaska, auf Alaskas Nordabhang gewesen und auf der arktischen Tundra an der arktischen Küste des Yukon Gebietes und der nordwestlichen Nordwest-Territorien, bei 71°N gewesen? Die durchschnittliche Breitengrad-Absinkrate der mittleren Juli Lufttemperatur im Tiefland Nordamerikas und West Sibiriens (nördlich von 60°N) beträgt etwa 121,5 km/1°C. In Nordamerika hat die 10°C Juli Isotherme (und nördliche Baumgrenze) dann südlich der Inland-Eisdecke, nahe 46°N gelegen. Das ist im Westen der Vereinigten Staaten, südlich der U.S.-kanadischen Grenze. Das ist etwa 2.858 km weiter südlich. Wie hoch lag dann die mittlere Temperatur der Luft im Juli an der Eismeerküste Kanadas und Alaskas?
2.850 km : 121,5 km/1°C = 23,4°C. 10°C minus 23,4°C =-13,4°C.
Dies bedeutet: Während des Höhepunktes der Letzten Eiszeit, lagen die 10°C Juli Isotherme und nördliche Baumgrenze etwa 2.850 km weiter im Süden. An der Eismeerküste des nordwestlichen Nordamerika betrug die mittlere Juli Temperatur der Luft dann etwa –13,4°C.
Aber das stimmt nur, wenn wir von der Breitengrad-Absinkrate von 121,5 km/m² auf trockenem Tiefland ausgehen, wo kein Eis liegt. Wir können davon ausgehen, dass die nordamerikanische Eisdecke ebenso kalt gewesen ist, wie das Antarktische Inlandeis heute. Wenn wir die Absinkrate über der nordamerikanischen Inland-Eisdecke, zwischen 46°N und 71°N, mäßen, wäre die Julitemperatur an der arktischen Küste noch niedriger gewesen, als –13.4°C. In solch einem Klima hätte nicht einmal Polarwüste wachsen können. Es wäre zu kalt.