Kapitel 2: Sklavenfluss-Tiefland

Was haben die Wissenschaftler inzwischen über das Tiefland des Sklavenflusses herausgefunden, über seine Pflanzendecke und die Bisons, die dort grasen?

H. W. Reynolds, Canadian Wildlife Service, Edmonton, Alberta. R. M. Hansen, Abteilung Weideland-Wissenschaft, Colorado Staatliche Universität, Fort-Collins. D. G. Peden, Canadian Wildlife Serivice, Kenia Rangelands, Nairobi, Kenia. Sie berichten darüber, was die Bisonherden im Tiefland des Sklavenflusses fressen, in den Nordwest Territorien, in Kanada, in J. Wildlife Management 42(3):581-59 (1978):

Untersuchtes Gebiet. Das Gebiet, das wir untersucht haben, liegt im Tiefland des Sklavenflusses. Die höchste Stelle in diesem Gebiet liegt 183 m über dem Meeresspiegel. Mittlerer jährlicher Niederschlag von 1943 bis 1972 bei der Klimastation in Fort Smith betrug 33 cm. Davon ist etwa 13 cm (40%) als Schnee gefallen. Der mittlere jährliche Niederschlag von 1973 bis 1975 betrug 47 cm. Die mittlere jährliche Temperatur von 1941 bis 1970 betrug –3,5°C, mit einem Durchschnitt von 134 frostfreien Tagen, wo die tägliche Minimumtemperatur 0°C überstieg. Die mittlere frostfreie Periode betrug 64 Tage, wo der letzte Frost im Frühjahr im Durchschnitt am 15. Juni auftrat und der durchschnittliche erste Frost im Herbst am 19. August auftrat. Die Zeit, in der die Pflanzen dort wachsen, während die mittlere Temperatur der Luft über 5,5°C liegt, dauerte, in den Jahren von 1950-59 im Durchschnitt 141 Tage (Day 1972:14). - Reynolds, H.W. et al. (1978:583)

Die vier großen Wiesen, die wir untersuchten, umfassten ungefähr 7.546 ha. Davon waren 4.803 ha (64%) entweder nass oder trocken. Die nassen Wiesen umfassten 1.083 ha (23%) und die trockenen Wiesen 3.720 ha (77%). - Reynolds, H.W. et al. (1978:585)

 

Pflanzenproduktion

Wie viel oberirdische pflanzliche Trockenmasse wächst auf dem Sklavenfluss-Tiefland im Jahr?

Im Jahr 1974 erzeugten die nassen Wiesen dort etwa 4.480 kg/ha (448 g/m²) oberirdische Trockenmasse, und die trockenen Wiesen 2.680 kg/ha (268 g/m²). Im Jahr 1975 erzeugten die nassen Wiesen 4.320 kg/ha (423 g/m²) und die trockenen Wiesen 1.880 kg/ha (188 g/m²) oberirdische Trockenmasse. Im Jahr 1975 war auf den nassen Wiesen außerdem noch 2.880 kg/ha (288 g/m²) oberirdische tote Pflanzen und Abfall (Trockengewicht). Und auf den trockenen Wiesen 3.120 kg/ha (312 g/m²). - Reynolds, H.W. et al. (1978:585, 586)

In den Jahren 1974 und 1975 haben die Bisons diese Wiesen als Sommergebiet benutzt, am meisten im Frühjahr, wenn das Eis auf den Seen und Flüssen aufbrach. Im Frühherbst waren sie dann wieder auf diesen Wiesen. Im Winter grasten die Bisons auf den Wiesen, aber sie ruhten sich in den bewaldeten Gebieten aus und kauten dort ihr Futter wieder. Nachdem die Flüsse und Seen übergefroren waren, wanderten die Bisons nach Süden, außerhalb von dem Gebiet, das wir untersuchten. Historische Aufzeichnungen berichten darüber, dass der nördliche Präriebison vom nördlichen Teil der Großen Prärie im Winter in den Wald gewandert ist. Im Elk Island National Park geht der Bison dorthin, wo es am meisten Futter gibt und wo er am leichtesten an dieses Futter heran kommt.

Der Bison auf dem Sklavenfluss-Tiefland graste im Winter, wo es kleinere Wiesen gibt, die vor dem Winterwind geschützt sind. Im Januar 1975 trug der Schnee auf den großen offenen Wiesen das Gewicht eines Mannes, aber der Schnee im Wald und auf den geschützten Wiesen trug ihn nicht. Die Schneedichte und -härte behinderten den Bison daher auf den kleineren geschützten Wiesen weniger, wenn er graste. Die Bisonherde auf dem Sklavenfluss-Tiefland folgte gewöhnlich den Bachläufen und Schluchten und graste auf kleinen Wiesen, und zwar vom Spätherbst an bis zur Mitte des Winters. Auf diesen Winterweideplätzen gefroren die Seggen gewöhnlich, bevor sie vertrockneten. Daher behielten sie mehr verdauliche Nährstoffe. Die Bisons nutzten dieses grünere und saftigere Futter. - Reynolds, H.W. et al. (1978:587)

Die mittlere jährliche oberirdische Produktion an pflanzlicher Trockenmasse betrug auf den nassen Wiesen, die wir untersuchten, etwa 4.765.200 kg (1.083 ha x 4.400 kg/ha). Der Bison graste normalerweise nur das obere Drittel der Pflanze auf der nassen Wiese ab. Daher war dort bis zu 1.572.516 kg (33% von 4.765.200) an Bisonfutter vorhanden. Auf der trockenen Wiese kann der Bison 50 Prozent der oberirdischen pflanzlichen Trockenmasse abweiden, ohne dadurch die Pflanzendecke ernstlich zu schädigen. Die 3.720 ha große trockene Wiese erzeugt durchschnittlich 2.280 kg/ha im Jahr. Der Bison kann dann auf den trockenen Wiesen etwa 4.240.800 kg (50% von 3.720 x 2.280 kg/ha) nutzen. Die gesamte Menge an pflanzlicher Trockenmasse, die der Bison dort verzehren kann, betrug im August 1975 daher etwa 5.813.316 kg. - Reynolds, H.W. et al. (1978:588, 589)

Wir gehen davon aus, dass der Bison ebensoviel Futter braucht, wie das Hausrind. Dann braucht 1 ‚Tiereinheit‘ (1 erwachsene Kuh, 454 kg, mit oder ohne entwöhntem Kalb) dann 11,8 kg Trockenmasse am Tag oder 430 kg/Jahr (Smoliak et al. 1976:10). Jetzt teilen wir das brauchbare Futter (5.813.316 kg/Jahr) durch die Menge an Futter, die eine Tiereinheit im Jahr braucht (4.307 kg). Theoretisch können 1.350 Tiereinheiten (AUs) von dem Futter leben, das dort im Jahr auf den 48 km² großen Wiesen wächst. Das sind 28 Bisons/km² Wiese. Die Wiesen, die wir untersucht haben, sind nur ein kleiner Teil vom gesamten Wiesengebiet des Sklaven Fluss Tieflandes. Deshalb ist es offensichtlich, dass dieses ganze geographische Gebiet genügend Futter erzeugt, um mehr als diese 1.350 Tiereinheiten (AUs) zu ernähren. - Reynolds, H.W. et al. (1978:589)

Bison-Biomasse und Löwe

Könnte heute der Löwe im Tiefland des Sklavenflusses leben? Wie viel Huftierbiomasse gibt es dort? Und wie viel Huftierbiomasse braucht der Löwe, damit er dort leben kann?

Das Sklavenfluss-Tiefland hatte im Jahr 1978 eine Bison-Dichte von 28 Bisons/km².

28 Bisons/km² x 400 kg durchschnittlicher Bison = 11.200 kg/km²

28 Bisons/km² x 450 kg durchschnittlicher Bison = 12.600 kg/km²

Im Winter verlassen die Bisonherden diesen Teil ihres Wintergebietes. Die Bison-Biomasse in diesem Teil des Sklavenfluss Tieflande wäre dann nahe Null. Der wandernde (nomadische) Löwe könnte dort dann leben, weil er kein eigenes Heimatgebiet hat und den Bisonherden folgen kann. Der sesshafte Löwe, der Jungen aufzieht, kann sein Heimatgebiet nicht verlassen, um den Bisonherden zu folgen. Die ganze sesshafte Löwenfamilie, der Löwe, die Löwin und ihre Jungen würden dort im Winter verhungern. Sie könnten dort dann nicht leben. Wichtig für diese große Katze ist nur, wie hoch die Beutebiomasse dort in der mageren Jahreszeit ist, in dem Monat, wo am wenigsten Huftiere da sind. Irgendein Überschuss während des Restes des Jahres ist unwichtig. Wir werden jetzt mehr darüber lernen in, Bison-Ökologie in Verbindung zu landwirtschaftlicher Entwicklung im Sklavenfluss-Tiefland, NWT. Bearbeitet von H.W. Reynolds und A.W.L. Hawley. Occasional Paper, Number 63, Canadian Wildlife Service 1987:

Beschreibung des Sklavenfluss-Tieflandes

H. W. Reynolds, Wildtier-Biologe, Canadian Wildlife Service, Edmonton, Alberta, sagt über die Topographie des Sklavenfluss-Tieflandes: "Das Sklaven Fluss Tiefland besteht aus angeschwemmten Flächen, die von niedrigen Flussufern und Terrassen begrenzt sind. Sie gehen dann in hügeliges Hochland über, mit einzelnen Bergrücken und niedrigen Hügeln. ... Das Gebiet liegt tief und ist flach. Dort gibt es viele Seen und verlassene Strombetten. Bei Fort Smith liegt dieses Tiefland 207 m über dem Meeresspiegel. Weiter nördlich, bei Fort Resolution, liegt es nur noch 158 m über dem Meeresspiegel." (1987:13)

 

Bison-Ernährung

Wie viel muss der Bison fressen? Wie gut verdaut er sein Futter?

A.W.L. Hawley, D.G. Peden, H.W. Reynolds und W. R. Stricklin sind Wildtier-Biologen beim Alberta Umwelt Zentrum. Sie berichten in ihrem Artikel, "Wie gut der Bison und das Rind das Futter vom Sklavenfluss-Tiefland, in den Nordwest Territorien, Kanada, verdauen", in: Journal of Range Management Bd. 34, Nr., 2. März 1981, S. 26-130:

"Das Sklavenfluss-Tiefland (etwa. 60° bis 61°N Breite, 112° bis 113°W Länge) = ca. 400 wilde Bisons.

Bison 449 kg, Heu

Weibchen 450 kg, Heu

Männchen 497 kg, Heu plus Ergänzung

Weibchen 455 kg, Heu plus Ergänzung

Zwei Bisons bekamen Hauben-Weizengras-Heu, das 6% Roheiweiß enthielt. Sie verzehrten durchschnittlich 7,4 kg Heu je Tier am Tag. Trockenmasse dieses Heues, verdaut, mit 6% Roheiweiß: Bison 53%, Vieh 46%, Bison hat es 15% besser verdaut.

„Peden et al. (1974) beobachtete, dass der Bison das Futter besser verdaut als das Vieh, aber nur, wenn es weniger als 7% Roheiweiß enthält. Wenn das Futter weniger als etwa 7% Roheiweiß enthält, wird vielleicht die Zellulose-Verdauung im Pansen unterdrückt. Es scheint, dass 5% Roheiweiß nötig ist, um Zellulose zu verdauen (Gilchrist und Clake 1975). Die Faserverdauung sinkt im Schaf, wenn sein Futter weniger als 5 bis 6% Roheiweiß (Trockengewicht) enthält. Der Roheiweißgehalt des Heues war niedrig (6%) und deshalb konnte der Bison dann das Futter besser verdauen als das Rind, wie Peden et al. (1974) das beobachtet haben.“ - Hawley, A.W.L. et al. (1981) S. 129.

450 kg Bison BW = 97,7033 kg.0.75 = 75,739 g Heu/kg0.75 Tag

450 kg Bison 7,4 kg Heu Tag = 6,66 kg DM = 68,2 g DM/kg0.75 Tag = 1,644% von BW

Dies bedeutet: Der 450 kg schwere Bison nimmt 1,644% seines Körpergewichts (BW) am Tag an pflanzlicher Trockenmasse auf.

Wölfe, die den Bison töten

Wie viele Wölfe leben dort jetzt? Und wie viel wiegt dort der durchschnittliche Bison?

Jack Van Camp, Wildtierbiologe, Wildlife Service, Regierung der Nordwest Territorien, Fort Smith, NWT, berichtet: Im Winter 1976-77 lebten 64 bis 76 Wölfe auf dem Bison Gebiet im Sklaven Fluss Tiefland, in einem Gebiet von etwa 4.000 km². (1987:25). Bison (Bison bison), mittleres geschätztes Gewicht als Beutetier 400,0 kg. Wir gehen hier davon aus, dass der erwachsene Bison 650 kg wiegt und das Kalb 150 kg. Dort gibt es ebenso viele erwachsene Bisons wie Kälber. –Van Camp, J. (1987:29) Tabelle 3.

Vegetation, Bisonnahrung und Schneedecke

Wie viel oberirdische pflanzliche Trockenmasse wächst auf dem Sklavenfluss-Tiefland im Jahr, auf der Weide des Bisons?

Hal W. Reynolds und Donald G. Peden: „Wir haben die Pflanzenproduktion und Zusammensetzung der Pflanzenarten im Haken See Gebiet des Sklavenfluss-Tieflandes in den Jahren 1974 und 1975 untersucht. In den Jahren 1974 und 1975 wuchs dort auf den nassen Wiesen durchschnittlich 4.480 kg/ha und 4.320 kg/ha, (448 g/m² und 432 g/m²). Viel mehr als auf den trockenen Wiesen 2.680 kg/ha und 1.880 kg/ha, (268 g/m² und 188 g/m² im Jahr). Am häufigsten wuchsen dort die Teichsegge (Carex atherodes) und Schilfrohr-Gräser (Calamagrostis spp.).

„Der Bison verzehrte zu allen Jahreszeiten vorwiegend die Teichsegge und die Schilfrohrgräser, 42 und 35% des Futters im Winter und 77 und 15% im Frühjahr. Die Bisons grasten am liebsten auf den nassen Wiesen. Es wächst dort soviel Futter, dass der Bison gut davon leben kann.“ - Reynolds und Peden (1987:39).

„Wir haben im Winter 1974-75 die Härte, Tiefe und Dichte des Schnees in Gebieten gemessen, wo der Bison graste und wo er nicht graste. An den Stellen, wo der Bison nicht im Winter graste, war der Schnee 250% härter, als an den Stellen, wo er graste. ... Wo der Bison im Winter graste, hing vor allem davon ab, wie hart dort der Schnee war.“ - Reynolds und Peden (1987:39).

„Das Sklavenfluss-Tiefland ist ein wichtiges Weidegebiet für wilde Bisons (Bison bison) seit mindestens den frühen 1940er Jahren gewesen. Die Herde, die dort im Sklavenfluss-Tiefland lebt, besteht aus Präriebisons, die mit dem Waldbison vermischt sind. Am Anfang der 1970er Jahre lebten dort mehr als 2.000 Tiere. Jetzt (im Jahr 1987), sind es weniger als 400. Wir haben das Gebiet am Haken See, im Sklavenfluss-Tiefland untersucht, um festzustellen, wie viel Futter dort wächst und welche Arten von Pflanzen dort wachsen. Außerdem wollten wir herausfinden, wie sich die Bisons dort im Laufe des Jahres ernähren, und wie hart, tief und dicht der Schnee ist, wo der Bison grast und an den Stellen, wo er nicht grast.“ - Reynolds und Peden (1987:39).

 

Produktion im Weidegebiet und Zusammensetzung der Pflanzenarten

„Die nassen Wiesen erzeugten in den Jahren 1974 und 1975 (4.480 und 4.320 kg/ha, (448 g/m² und 432 g/m²) im Jahr) bedeutend mehr oberirdische Trockenmasse, als die trockenen Wiesen (2.680 und 1.880 kg/ha (268 g/m² und 188 g/m²) im Jahr). Die oberirdische tote pflanzliche Trockenmasse und der Abfall betrugen durchschnittlich 2.880 kg/ha (288 g/m²) m Jahr 1975 auf den nassen Wiesen, und 3.120 kg/ha (312 g/m²) auf den trockenen Wiesen.“

Weidegebiet-Produktion. „Die nasse Wiese erzeugte im Durchschnitt 1,5 bis 2mal soviel oberirdische pflanzliche Trockenmasse, wie die trockenen Wiesen, in den beiden Jahren, in denen wir sie untersuchten. Auf diesen nördlichen Wiesen im Sklavenfluss-Tiefland wächst mehr Futter, als auf den südlichen Weidegebieten.“

Schneedecke, wie beschaffen

„Van Camp hat herausgefunden: Ungestörter Schnee, der tiefer als 50-60 cm ist, kann die Bisonkälber daran hindern, umher zu gehen. Und Schnee, der 65-70 cm tief ist, kann erwachsene Bisons daran hindern, umher zu gehen. Die mittleren Schneetiefen auf dem Sklaven Fluss Tiefland während des Winters 1974-75 schienen die erwachsenen Bisons nicht daran gehindert zu haben, sich ihr Futter zu suchen und umher zu gehen. Im Februar und März war der Schnee 53-60 cm tief, so dass die Kälber nur wenig umher gehen konnten.

„Wenn im Elk Island Nationalpark der Schnee eine Dichte von 0,18-0,21 g/cm³ erreicht hat, hören die Bisonkälber dort damit auf, ihr Futter aus dem Schnee zu buddeln, indem sie den Kopf hin und her schwingen, wie sie das gewöhnlich tun. Die erwachsenen Bisons konnten aber noch den Schnee wegräumen, indem sie den Kopf hin und her schwangen, wenn der Schnee eine Dichte von 0,25 hatte (Van Camp 1975). Die mittleren Schneedichten, die wir im Winter 1974-75 im Sklavenfluss-Tiefland gemessen haben, erschienen die erwachsenen Bisons nicht daran zu hindern, umher zu gehen. Wir haben festgestellt: Nur spät im Winter (im April), wenn der Schnee schmilzt, ist er dort so dicht, dass es für den Bison schwierig wird, an sein Futter heran zu kommen. Auch hier haben es die Kälber am schwersten.

„Die Stellen, wo der Bison im Februar, März und April graste, unterschieden sich nicht sehr von den Stellen, wo er nicht graste. An den Stellen, wo er grast und wo er nicht graste, überstieg die Schneedichte nicht 0,27 g/cm³.“ - Reynolds und Peden (1987:44).

April (1975) Wo der Bison grast: 0,25 g/cm³ mittlere Schneedichte Wo der Bison nicht grast: 0,27 g/cm³ mittlere Schneedichte (1987:42) Tabelle 4.

Ergebnis: Im Sklavenfluss-Tiefland wächst soviel Futter und es ist so nahrhaft, dass der Bison dort gut davon leben kann. Die Teichsegge und das Schilfrohrgras sind im Futter des Bisons am stärksten vertreten. Und diese beiden Pflanzen sind im Sklavenfluss-Tiefland am zahlreichsten." - Reynolds und Peden (1987:44). Anmerkung: Auch der wieder eingeführte Moschusochse auf der arktischen Tundra der Taimyr Halbinsel grast im Winter in Schnee, der eine Dichte von bis zu 0,25 g/cm³ hat.

 

Saisonbedingte Schwankungen in der Qualität des Futters

Hal W. Reynolds und Alexander W. L. Hawley

Für den Pflanzenfresser ist nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Futters wichtig. In Afrika verhungern der Elefant und andere große Grasfresser auf einer Weide, wo die Grashalme 2-3 Meter hoch sind, wenn dieses Gras zu wenig Protein und zu viele Fasern enthält. Wie viel Roheiweiß enthält das Futter des Bisons im Sklaven Fluss Tiefland während des langen subarktischen Winters, bis die Pflanzen wieder anfangen zu wachsen?

„Im Juni war das Gras im Sklavenfluss-Tiefland am nahrhaftesten. Und das Heu von den nassen Wiesen war das ganze Jahr nahrhafter, außer im Juni, als auf der trockenen Wiese. Auf den nassen Wiesen gewinnt man ein besseres Heu. Im Juni enthielt das Heu am meisten Roheiweiß. Das Heu von den trockenen Wiesen enthielt im Juni 13,4% Roheiweiß (Trockengewicht). Und das Heu von den nassen Wiesen 11,8% Roheiweiß (Trockengewicht). Die nassen Wiesen enthielten das ganze Jahr über mehr rohen Protein, als die trockenen Wiesen, außer im Juni. Nach dem Juli sinkt der Roheiweißgehalt dann schnell.“ Reynolds und Hawley (1987:45)

„Wir ließen den Nährwert der Pflanzen auf der Bisonweide chemisch untersuchen, die wir zwischen Juli 1974 und August 1975 zu acht verschiedenen Zeiten auf beiden Stellen gesammelt haben, auf der nassen und der trockenen Wiese. ... Wir haben die Pflanzen an den folgenden Tagen gesammelt: am 20. Juli (Proben gesammelt am 18.-22. Juli 1974, 28. September (28. September1974), 6. Dezember (2.-10. Dezember 1974), 9. Februar (8.-10. Februar 1975), 17. März (14.-19. März 1975), 19. April (18.-20. April 1975), 27. Juni (22. Juni-3. Juli 1975), und 12. August (12. August 1975). Wir nahmen nur die Pflanzen, die in diesem Jahr gewachsen waren. Wir schnitten sie etwa 3 cm über Boden oder der Wasseroberfläche ab.“ - Reynolds und Hawley (1987:46)

Ergebnis

„Der Roheiweißgehalt (CP) von Proben war Ende Juni am höchsten. Die trockenen Wiesen hatten dann einen mittleren Roheiweißgehalt von 13,4% und die nassen Wiesen von 11,8%. Das war die einzige Probe, wo die trockenen Wiesen mehr Roheiweiß enthielten, als die nassen Wiesen. Im Juli sank der Roheiweißgehalt dann schnell ab, und allmählich während des ganzen Winters, bis er im April ein Minimum von ungefähr 3% erreicht hatte, und zwar in den beiden Wiesenarten (Abb. 2). Von Dezember bis April hat sich der Roheiweißgehalt in diesen Wiesen nur wenig geändert.“

 

Roheiweiß in nassen Wiesen und trockenen Wiesen

im Sklavenfluss-Tiefland in den Jahren 1974-75

Monat

Nasse Wiese % Roheiweiß Trockengewicht

Trockene Wiese % Roheiweiß Trockengewicht

Dez

4,666

3,818

Jan

4,525

3,535

Feb

4,383

3,394

März

4,666

4,030

April

3,252

3,252

Mai

7,071

7,918

Juni

11,007

13,433

Juli

9,474

7,494

Aug

6,999

6,080

Sep

6,292

5,656

Okt

5,60

5,00

Nov

5,15

4,40

Nach H. W. Reynolds und A.W.L. Hawley (1987:47) Abb. 2. Prozent Roheiweißgehalt des Heus (im Backofen getrocknet) auf der nassen Wiese und trockenen Wiese im Sklavenfluss-Tiefland in den Jahren 1974-75, von Anfang Dezember bis Ende September. Den Roheiweißgehalt für Oktober und November habe ich auf Millimeter Papier ermittelt.

Waldbisons grasen im Sommer auf einer trockenen Wiese. Nach: Eric Fairclough, Yukon Bison Management Plan 1998 to 2003, S. 14.

 

Elefant grast auf nasser Seggenwiese im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Könnte der Elefant oder das Mammut jetzt im Sklavenfluss-Tiefland wie der Bison leben? Würde dieser Dickhäuter dort genug zu fressen finden? Enthalten die Pflanzen dort oben soviel Roheiweiß, dass der Elefant (oder das Mammut) dort während des langen subarktischen Winters leben kann? Wann wird der 6,4 Tonnen schwere erwachsener Elefant, der 1 Tonnen schwere wachsende Elefanten und das 500 kg schwere Elefantenkalb dort oben verhungern, an Eiweißmangel eingehen Wie lange könnten sie während des langen subarktischen Winters auf den nassen Seggenwiesen und den trockenen Graswiesen des Sklavenfluss-Tieflandes leben?

 

Grasende Wollhaar-Mammute. Nach: E. Probst, Deutschland in der Urzeit (1986:317). Die Unterseite ihrer Stoßzähne sind meistens an der Unterseite, nahe der Spitze, etwas abgescheuert. – Warum? – Nicht, weil sie damit im Winter auf der arktischen Tundra oder Tundra-Steppe den Schnee weggeschaufelt haben, während sie grasten. Wenn das Mammut graste, stützte es wahrscheinlich das Gewicht seines Kopfes mit den Stoßzähnen auf dem Boden auf, wenn diese lang genug waren. Auch wenn sich das Mammut hin legte, ruhte das Gewicht seines Kopfes auf den Stoßzähnen. So kam es dann, das sich die Unterseite der Stoßzähne im Laufe der Jahre etwas abscheuerte. Ich habe viele solcher abgescheuerten Stoßzähne gesehen.

 

6400-kg erwachsener Elefant auf nasser Seggenwiese

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

%CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept

6,293

42

1.839

55.184

69.293

14,109

Okt

5,600

36

1.403

43.502

71.603

28,101

Nov

5,150

32

1.147

34.414

69.293

34,879

Dez

4,666

26

844

26.178

71.603

45,425

Jan

4,252

25

787

24.410

71.603

47,193

Feb

4,383

24

732

20.502

64.673

44,171

März

4,666

26

844

26.178

71.603

45,425

Apr

3,252

13

294

88.280

69.293

60,465

6400-kg männlicher Elefant. Trockenmasse-Aufnahme 97,28 g DM/kg0.75 und 3,228 g DCP/kg0.75 Tag für Erhaltung. Ich nehme hier an, dass der Elefant soviel Futter (Trockenmasse) am Tag aufnehmen kann, wie er braucht, um sein Körpergewicht zu halten. Er wird mit vollem Magen verhungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß (DCP) 220,021 kg oder 3,438% seines Körpergewichtes erreicht hat. Dieser erwachsene Elefant wird auf der nassen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes, N.W.T. etwa am 7. März, nach 6 Monaten und 1 Woche, verhungern, vom 1. September an gerechnet.

Tabelle erklärt

Monat: Der 6,4-Tonnen schwere, erwachsener Elefant fängt am 1. September auf der nassen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes in den Nordwest Territorien, im nördlichem Kanada an zu grasen. Ich nehme hier an, dass der Elefant soviel Trockenmasse aufnehmen kann, wie er braucht, um sein Körpergewicht zu halten.

%CP dry wt. Im September enthält die nasse Wiese (die fruchtbarste Weide des Bisons) im Sklavenfluss-Tiefland, im Südwesten der Nordwest Territorien, 6,292% Roheiweiß (Trockengewicht).

%CP verdaut. Wenn das Futter 6,292% Roheiweiß enthält (Trockengewicht), kann der Elefant etwa 42% davon verdauen.

DCPI g/Tag. Der 6,4 Tonnen schwere erwachsene Elefant nimmt dann 1.839 Gramm verdauliches Roheiweiß (Trockengewicht) am Tag auf.

DCPI g/mth. Im September nimmt der 6,4 Tonnen schwere erwachsener Elefant 55.184 Gramm verdauliches Roheiweiß auf (Trockengewicht).

DCPI g/mth gebraucht. Aber im September braucht der 6,4 Tonnen schwere erwachsene Elefant 69.293 g verdaulicher Roheiweiß (Trockengewicht), um sein Körpergewicht zu halten.

DCPI Defizit & Tod kg/mth. Ende September hat dieser Elefant 14.109 kg verdauliches Roheiweiß (DCP), Trockengewicht, zu wenig aufgenommen, um sein Gewicht zu halten.

In den folgenden Monate wird sein Defizit an verdaulichen Roheiweiß immer größer. Etwa am 7. März, nach 6 Monaten und 1 Woche, wird dieser erwachsene 6,4 Tonnen schwere Elefant mit vollem Magen verhungern. Das heißt, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß etwa 3,438 Prozent seines Körpergewichtes erreicht hat (Lebendgewicht).

Dies beweist quantitativ, dass der erwachsene Elefant (und das erwachsene Mammut) jetzt nicht auf der nassen Seggenwiese des Sklavenfluss-Tieflandes, im Südwesten der Nordwest Territorien Kanadas leben kann. Der Dickhäuter wird dort während des langen subarktischen Winters verhungern, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß eingehen. Diese nassen Seggenwiesen in den südlichen Nordwest Territorien sind die fruchtbarsten Weiden im gesamten Gebiet der Nordwest Territorien. Deshalb grast der Bison dort jetzt.

 

1000-kg wachsender Elefant auf nasser Seggenwiese

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

% CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept

6,292

42

457

13.715

32.830

19,115

Okt

5,600

36

349

10.811

33.925

23,114

Nov

5,150

32

285

85.53

32.830

24,277

Dez

4,666

26

210

65.06

33.925

27,419

Jan

4,525

25

196

60.66

33.925

27,859

Feb

4,383

24

182

50.95

30.642

25,547

März

4,666

26

210

65.06

33.925

27,419

Apr

3,252

13

73

21.94

32.830

30,636

Der 1000-kg schwere wachsende Elefanten fängt am 1. September an, auf der nassen Seggenwiese des Sklavenfluss-Tieflandes zu grasen, in Kanadas südlichen Nordwest Territorien. Ich nehme hier an, dass der Elefant soviel Trockenmasse aufnehmen kann, wie er braucht, um sein Körpergewicht zuhalten und zu wachsen. Dieser junge wachsende Elefant braucht 6,154 gDCP/kg0.75 (12-15% CP = durchschnittlich 13,5% CP) und 97,28 gDM/kg0.75 am Tag.

Dieser 1 Tonne schwere Elefant wird mit vollem Magen verhungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß (DCP) 106,311 kg oder 10,631% seines Körpergewichtes erreicht hat. Er wird am 13. Januar mit vollem Magen verhungern, nach etwa 4,5 Monaten, vom 1. September an gerechnet. Dies beweist quantitativ, dass der wachsende 1.000 kg Elefant nicht einmal auf den fruchtbarsten Weiden vom südlichen Teil der Nordwest Territorien Kanadas leben kann. Er wird dort während des langen subarktischen Winters verhungern, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß eingehen.

 

500-kg Elefantenkalb auf nasser Seggenwiese

des Sklavenfluss-Tieflandes, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

% CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept

6,292

42

272

8.155

19.521

11,366

Okt

5,600

36

207

6.428

20.172

13,744

Nov

5,150

32

169

5.085

19.521

14,436

Dez

4,666

26

125

3.868

20.172

16,304

Jan

4,525

25

116

3.607

20.172

16,565

Feb

4,383

24

107

3.006

18.220

15,214

März

4,666

26

125

3.868

20.172

16,304

Apr

3,252

13

43

1.304

19.521

18,217

Das 500-kg entwöhnte Elefantenkalb grast hier auf der nassen Wiese im Sklavenfluss-Tiefland, in den südlichen Nordwest Territorien. Es braucht 6.154 gDCP/kg0.75 (12-15% CP = durchschnittliche 13,5% CP) und 97,28 gDM/kg0.75 am Tag, um sein Körpergewicht zu halten und zu wachsen. Das 500 kg entwöhnte Elefantenkalb wird mit vollem Magen hungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß 63,215 kg erreicht hat oder 12,643% seines Körpergewichtes. Das 500 kg Elefantenkalb wird dort am 14. Januar mit vollem Magen verhungern, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß eingehen. Das heißt, nach etwa 4,5 Monaten, vom 1. September an gerechnet. Und es würde (wenn dies möglich wäre), Ende April ein zweites Mal verhungern.

Dies beweist quantitativ, dass auch das junge, entwöhnte Elefantenkalb (und Mammutkalb) jetzt nicht in Nord Kanada leben könnte, im südlichen Teil der Nordwest Territorien. Das heißt, an den fruchtbarsten Stellen, in einem subarktischen Klima. Es gibt dort während des langen subarktischen Winters viel zu wenig verdauliches Roheiweiß, um einen Elefanten zu ernähren, geschweige denn ganze Herden von Elefanten. Die Behauptung, das Wollhaar-Mammut sei der strengen Kälte, dem arktischen Klima Kanadas angepasst gewesen, ist nur eine fromme Mythe, eine leere Behauptung.

 

6400-kg erwachsener Elefant auf trockener Wiese

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

% CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept 5,656 42 1.653 49.606 69.293 19,687
Okt 5,000 36 1.253 38.841 71.603 32,762
Nov 4,400 32 980 29.402 69.293 39,891
Dez 3,818 26 691 21.420 71.603 50,183
Jan 3,535 25 615 19.070 71.603 52,533
Feb 3,394 24 567 15.876 64.673 48,797
März 4,030 26 729 22.610 71.603 48,993
Apr 3,252 13 294 8.828 69.293 60,465

6400-kg männlicher Elefant. Trockenmasse-Aufnahme 97,28 gDM/kg0.75 und 3,228 gDCP/kg0.75 Tag für Erhaltung. Ich nehme hier an, dass der Elefant soviel Futter (Trockenmasse) aufnehmen kann, wie er braucht, um sein Körpergewicht zu halten. Er wird mit vollem Magen verhungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß (DCP) 220,021 kg oder 3,438% seines Körpergewichtes erreicht hat. Dieser erwachsene Elefant wird am 16. Februar auf der trockenen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes verhungern, nach 5,5 Monaten, vom 1. September an gerechnet.

 

1000-kg wachsender Elefant auf trockener Wiese

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

% CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept

5,656

42

363

10.898

32.830

21,932

Okt

5,000

36

311

9.653

33.925

24,272

Nov

4,400

32

243

7.307

32.830

25,523

Dez

3,818

26

172

5.323

33.925

28,602

Jan

3,535

25

153

4.739

33.925

29,186

Feb

3,394

24

141

3.945

30.642

26,697

März

4,030

26

181

5.619

33.925

28,306

Apr

3,252

13

73

2.194

32.830

30,636

Der 1000-kg wachsende Elefanten fängt am 1. September an, auf der trockenen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes zu grasen, im Südwesten von Kanadas Nordwest Territorien. Ich nehme hier an, dass der Elefant soviel Trockenmasse aufnehmen kann, wie er braucht, um sein Körpergewicht zuhalten und zu wachsen. Dieser junge wachsende Elefant braucht 6,154 gDCP/kg0.75 (12-15% CP = durchschnittliche 13,5% CP) und 97,28 gDM/kg0.75 am Tag.

Dieser 1 Tonne schwere wachsende Elefant wird mit vollem Magen verhungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß (DCP) 106,311 kg oder 10,631% seines Körpergewichtes erreicht hat. Er wird etwa am 6. Januar mit vollem Magen verhungern, nach etwa 4 Monaten und einer Woche, vom 1. September an gerechnet. Dies beweist quantitativ, dass der wachsende 1.000 kg Elefant nicht einmal auf den fruchtbarsten Weiden im südlichen Teil der kanadischen Nordwest Territorien leben kann. Er wird dort während des langen subarktischen Winters wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß eingehen.

 

500-kg Elefantenkalb auf trockener Wiese

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Monat

%CP dry wt

% CP verdaut

DCPI g/Tag

DCPI g/mth

DCPI g/mth gebraucht

DCPI Defizit & Tod kg/mth

Sept

5,656

42

244

7330

19.521

12,191

Okt

5,000

36

185

5.740

20.172

14,432

Nov

4,400

32

145

4.345

19.521

15,176

Dez

3,818

26

102

3.165

20.172

17,007

Jan

3,535

25

91

2.818

20.172

17,354

Feb

3,394

24

84

2.346

18.220

15,874

März

4,030

26

108

3.341

20.172

16,831

Apr

3,252

13

43

1.305

19.521

18,216

Das 500-kg entwöhnte Elefantenkalb grast hier auf der trockenen Wiese, auf einer der fruchtbarsten Bisonweiden im Sklavenfluss-Tiefland, im südlichen Teil der Nordwest Territorien. Es braucht 6,154 gDCP/kg0.75 (12-15% CP = durchschnittliche 13,5% CP) und 97,28 gDM/kg0.75 am Tag, um sein Körpergewicht zu halten und zu wachsen.

Das 500 kg entwöhnte Elefantenkalb wird mit vollem Magen verhungern, wenn sein Defizit an verdaulichem Roheiweiß 63,215 kg oder 12,643% seines Körpergewichtes erreicht hat. Das 500 kg Elefantenkalb wird dort etwa am 7. Januar mit vollem Magen, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß, verhungern. Das heißt, nach etwa 4 Monaten und 1 Woche, vom 1. September an gerechnet. Und Ende April würde es (wenn dies möglich wäre), dann noch ein zweites Mal sterben.

 

Elefant grast auf den fruchtbarsten Bisonweiden

im Sklavenfluss-Tiefland, N.W.T.

Elefant

Körpergewicht kg

Art der Wiese

Wie lange er dort grasen kann

Wann er dort verhungert

Erwachsen

6.400

Nass

1. 9. - 7. 3.

6 Monate, 1 Woche

Erwachsen

6.400

Trocken

1. 9. - 16. 2.

5,5 Monate

Wachsend

1.000

Nass

1. 9. - 13. 1.

4,5 Monate

Wachsend

1.000

Trocken

1.9 - 6. 1.

4 Monate, 1 Woche

Wachsend

500

Nass

1. 9. - 14. 1.

4,5 Monate

Wachsend

500

Trocken

1. 9. - 7. 1.

4 Monate, 1 Woche

Dies bedeutet: Der 6.400 kg erwachsene Elefant grast hier vom 1. September bis zum 7. März auf der nassen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes, N.W.T. Dann verhungert er mit vollem Magen, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß. Das heißt, nach 6 Monaten und 1 Woche, vom 1. September an gerechnet. Auf der trockenen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes wird der 6,4 Tonnen schwere erwachsene Elefant nur bis zum 16. Februar grasen. Dann verhungert er wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß, nach etwa 5,5 Monaten.

Das 500 kg entwöhnte Elefantenkalb und der 1.000 kg wachsende Elefanten grasen beide vom 1. September bis Mitte Januar auf der nassen Wiese. Auf der nassen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes werden sie nach etwa 4,5 Monaten verhungern, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß eingehen. Auf der trockenen Wiese werden sie nur bis Anfang Januar grasen. Sie verhungern auf der trockenen Wiese des Sklavenfluss-Tieflandes nach etwa 4 Monaten und 1 Woche, wegen Mangels an verdaulichem Roheiweiß.

Das Wollhaar-Mammut hat in Nord Kanada und Alaska bis an den Strand des Arktischen Meeres gegrast. Es hat nicht in Yukon/Alaska in einem "Eiszeit-Refugium" gelebt. Es hat damals auch westlich und östlich der Hudson Bucht gelebt, bis zur Eismeerküste hoch. Und in Sibirien hat das Wollhaar-Mammut mindestens bis zur nördlichen Spitze der Taimyr Halbinsel gegrast, bis zu 77° Nord.

Dies bedeutet: Als das Wollhaar-Mammut im nördlichem Nordamerika und Nordsibirien graste, dauerte die Zeit, in der die Pflanzen ruhen (der Winter oder die trockene Jahreszeit) nur etwa 3-4 Monate. Als das Wollhaar-Mammut im nördlichem Nordamerika und Nordsibirien graste, musste die Zeit, in der die Pflanzen wachsen, dort oben etwa 8-9 Monate lang gewesen sein. Das Klima im Hohen Norden war damals gemäßigt, ohne arktischen Winter, ohne Eis und Schnee.