Sergei Zimow ist Leiter einer wissenschaftlichen Station bei Tscherskii, Nordjakutien: ‚Sicher, sagte er, sind viele Mammut-Überreste im Dauerfrostboden begraben. Nachdem sie 25 Jahre lang die Taiga und Tundra erforscht haben, haben er und seine Kollegen herausgefunden, dass die sogenannten Duwannii-Jar Ablagerungen bei Tscherskii etwa 90.000 Jahre umfassen. Und in diesem Dauerfrostboden liegen etwa 600 Mammutskelette je Quadratkilometer. Zimow geht davon aus, dass es im Späten Pleistozän bestimmte Zeiten gegeben hat, in denen sich die Mammut-Reste sich erhalten konnten. Zimow schätzt, dass die mittlere Dichte der Mammute in der Umgebung von Duvannii Jar in der Großen Eiszeit sechzig Mammute je hundert Quadratkilometer beträgt, eine Dichte, die etwa der Dichte des heutigen Elefanten auf der afrikanischen Savanne entspricht. Aus: Richard Stone, Mammoth, Resurrection of an Ice Age Giant (2001:68, 69), Redakteur von Science.. – Anmerkung: Duvannii-Jar, altrussisch für "windige Klippe", ein berühmter Mammutfundort.
Wie viele Mammute haben dort oben auf einem Quadratkilometer gelebt? Wie viel Elefanten-Lebendmasse ist das dann je Quadratkilometer gewesen? Wie groß ist dort oben dann die gesamte große Säugetierbiomasse gewesen? Wie viel Futter musste dort oben dann wachsen, damit diese Tiere genug zu fressen fanden? Und bei wie viel Niederschlag im Jahr hätte dieses Futter im Hohen Norden wachsen können? Und wo kann diese Pflanzenmasse und Huftierbiomasse heute leben?
(0,6 Mammut/km² = 1,0 Mammut/1.666 km²).
Nach Ansicht des russischen Wissenschaftlers Sergei Zimow auf seiner Forschungsstation in Tscherskii, Nordjakutien, haben 0,6 Wollhaarmammute je Quadratkilometer am Duvannii-Jar gelebt, an der "Windigen Klippe" an der heutigeren Eismeerküste, während der großen Eiszeit. Das ist 1 Wollhaarmammut je 1,666 km².
Nach Ansicht von Professor R. Dale Guthrie (1968:352, 353; 1996:122), hatten die Goldwaschanlagen am Fairbanks Creek, am Ingenieur Creek, am Cripple Creek und am Gold Hill nahe Fairbanks, Mittelalaska, eine durchschnittliche Lebendmasse an Wollhaarmammuten von 33,4%. Er verwendet 3,000 kg als durchschnittliches Gewicht des Wollhaarmammuts: für alle und junge, große und kleine, Bullen und Kühe. Aber das scheint mir ein wenig zu hoch zu sein. David Western (1980:51) benutzt ein durchschnittliches Körpergewicht für den Afrikanischen Savannen-Elefanten von 2575 kg.
Wenn wir 2575 kg für das durchschnittliche Wollhaarmammut Alaskas verwenden, beträgt die durchschnittliche Lebendmasse für Wollhaarmammute in den Goldwaschanlagen nahe Fairbanks, Mittelalaska, dann 28,668% der gesamten Lebendmasse der großen Säugetiere. Die Mammutbiomasse in Mittelalaska beträgt dann, bei 28,668%, 1545 kg/km². Die gesamte Lebendmasse der großen Huftiere an diesen vier Goldwaschanlagen bei Fairbanks, Alaska, beträgt dann 3844,4 kg/km². Das ist angemessen. Bei dieser Lebendmasse an großen Huftieren, hätten dort auch der sesshafte Löwe und Tiger, die Junge aufziehen, leben können
Der Afrikanische Elefant kann noch leben, wo 300 mm Regen ungefähr 250 g DM/m² im Jahr erzeugt. Und zwar bei 8 bis 9 nassen Monaten im Jahr, in denen die Pflanzen wachsen können. Sonst wäre das Gras zu alt und würde zu viele Fasern und zu wenig Protein enthalten. Wir sollten hier bedenken: Der Afrikanische Elefant und andere große Grasfresser verhungern auch auf einer Wiese (Savanne), auf der das Gras 2-3 m hoch ist, wenn sie zu wenig Protein enthält.
Während der letzten großen Eiszeit soll das Klima sehr trocken gewesen sein. In den polaren Regionen ist der Jahresniederschlag damals nur halbes so groß gewesen wie jetzt. Heute fällt in vielen nördlichen Gebieten 200 bis 300 mm Niederschlag im Jahr. Während der letzten großen Eiszeit war es dann nur halb so viel, 100 bis 150 mm. Und zwar, bei 70° Nord und noch weiter nördlich. Die durchschnittliche jährliche Nettostrahlung an der Erdoberfläche liegt dort oben zwischen 10,0 kcal cm² in den südlichen Teilen, und 5,0 kcal cm² weiter im Norden.
Breitengrad |
Solare Nettostrahlung an Erdoberfläche im Jahr, kcal.cm² |
Niederschlag im Jahr (mm) |
Pflanzenproduktion auf normalem Grasland g/m².Jahr (Trockengewicht) |
Pflanzenproduktion auf magerem Grasland g/m².Jahr (Trockengewicht) |
70° Nord |
10.0 |
100 |
5.0 |
3.0 |
70° Nord |
10.0 |
150 |
7.5 |
4.5 |
70° Nord |
10.0 |
200 |
10.0 |
6.0 |
70° Nord |
10.0 |
2381 |
250 |
|
70° Nord |
10.0 |
4167 |
|
250 |
70° Nord |
7.5 |
3333 |
250 |
|
70° Nord |
7.5 |
5555 |
|
250 |
70° Nord |
5.0 |
5000 |
250 |
|
70° Nord |
5.0 |
8333 |
|
250 |
Als Beispiel: Bei 70° Nord, bei 10 kcal.cm² Nettostrahlung an der Erdoberfläche, bei einem Jahresniederschlag von 100 mm, wird 5,0 g/m² oberirdische pflanzliche Trockenmasse im Jahr auf der normalen, durchschnittlichen Wiese wachsen und nur 3,0 g DM/m² auf einer mageren, schlechten Wiese. Nasse Wiesen an Teichen und Seen, die das meiste oder alles Wasser von unten her bekommen, habe ich hier nicht berücksichtigt.
Gemäß Andrei Zimow, in Tsherskii, N.E. Jakutien, haben im Duvannii-Jar-Gebiet (Windige Küste) an der heutigen Eismeerküste in der letzten großen Eiszeit 0,6 Mammuten je Quadratkilometer gelebt. Die ist eine Lebendmasse an großen Säugetieren von 3844,3 kg/km². Das Mammut, der Steppebison und das Wildpferd bilden dort den größten Teil dieser Lebendmasse an großen Säugetieren. Hätte diese Mammuttierwelt dort oben in einem strengen arktischen Klima leben können? Wir sollten hier bedenken: Im Winter soll die Temperatur dort auf –100°. Celsius herunter gegangen sein. Es soll dort oben so kalt und trocken gewesen sein, dass dort keine Bäume und großen Sträucher wachsen konnten. Die nördliche Baumgrenze soll sich damals weit nach Süden verschoben haben. Sie soll damals in Südsibirien und im südöstlichen Europa gelegen haben. Ich habe jetzt dieses darüber herausgefunden:
Die Waldtundra, nahe 65° Nord, hat ungefähr 17,5 (15-20) kcal.cm² Nettostrahlung an der Erdoberfläche. 1 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort oben 500 g/km² Huftierbiomasse.
100 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort 500.000 g oder 500 kg/km² Huftierbiomasse.
150 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort 750.000 g oder 750 kg/km² Huftierbiomasse.
Die arktische Tundra, nahe 70°, Nord hat ungefähr 12,5 (10-15) kcal cm.² Nettostrahlung an der Erdoberfläche. 1 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort oben 110 g/km² Huftierbiomasse.
100 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort 11.000 g oder 11 kg/km² Huftierbiomasse.
150 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort 16,500 g oder 16,5 kg/km² Huftierbiomasse.
Die Polarwüste, bei 70-80° Nord, hat etwa 7,5 (5-10) kcal.cm² Nettostrahlung an der Erdoberfläche. Sie erzeugt oder erhält 50 Gramm Huftierbiomasse je 1 mm Niederschlag je Quadratkilometer im Jahr.
100 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort oben 5000 g, oder 5 kg/km² Huftierbiomasse.
150 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort oben 7500 Gramm, oder 7,5 kg/km² Huftierbiomasse.
Das zeigt mir ganz klar:
(1) Die oberirdische Pflanzenbiomasse, die man braucht, um den Elefanten zu ernähren, kann nicht in einem arktischen Klima wachsen, weder in der Waldtundra, noch in der arktischen Tundra, noch in der Steppentundra, noch in der Polarwüste, noch in irgendeiner anderen Art arktischer Pflanzendecke. Es ist dort zu kühl. Und die Zeit, in der die Pflanzen dort wachsen können, ist zu kurz.
(2) Die gesamte Lebendmasse an großen Huftieren von 3844 kg/km² (meistens Mammute, Steppenbison und Wildpferd) kann nicht in einem arktischen Klima leben. Diese Herden von Wollhaarmammuten, Steppenbisons und wilden Steppenpferden wären im Hohen Norden in einem arktischen Klima verhungert. Weder die arktische Tundra, noch die Steppentundra, noch die Polarwüste, noch irgendeine andere Art arktischer Pflanzendecke könnte die Mammutfauna ernähren. Dort gibt es zu wenig Nahrung, weil es dort zu kalt und zu trocken ist, und weil die Zeit, in der die Pflanzen dort wachsen können, viel zu kurz ist.
(3) Die Mammutfauna, mit ihrer Lebendmasse von 3844 kg, kann nur in einem gemäßigten Klima leben, wie wir es jetzt viel weiter im Süden, in Südsibirien und in Südkanada finden, in der Waldsteppe (Espen-Parkland) oder Wiesensteppe, wenn dieses Futter auch im Winter genug Eiweiß enthält.
Der boreale Mischwald in Nordamerika (südwestliches Kanada), nahe 55° Nord, hat eine jährliche Nettostrahlung an der Erdoberfläche von etwa 33 kcal.cm². 1 mm Jahresniederschlag erzeugt oder erhält dort 14.250 g Huftierbiomasse je Quadratkilometer.
Jahresniederschlag (mm) |
Huftierbiomasse (kg/km²) |
100 |
1425 |
200 |
2850 |
300 |
4275 |
Das kanadische einheimische Grasland, bei Lacombe, in der Provinz Alberta, S.W. Kanada, bei 52“ Nord, hat ungefähr 35 kcal cm² Nettostrahlung an der Erdoberfläche im Jahr. 1 mm Jahresniederschlag erzeugt dort 9219 Gramm Huftierbiomasse.
Jahresniederschlag (mm) |
Huftierbiomasse (kg/km²) |
100 |
922 |
200 |
1844 |
300 |
2766 |
400 |
3687 |
Was zeigt uns das? – Das zeigt mir: Die Mammutfauna in Nordostsibirien, im nordöstlichen Jakutien, mit seiner Huftierbiomasse von 3844 kg/km², konnte dort oben nur in diesem Klima leben: Die mittlere jährliche Nettostrahlung an der Erdoberfläche musste dort oben 33-35 kcal cm² betragen, wie jetzt in Südkanada bei 52-55° Nord, statt nur 5-15 kcal cm², wie jetzt bei 70-80° Nord.
In diesem Klima benötigen wir dann 300-400 mm Niederschlag im Jahr. In einem arktischen Klima ist das nicht möglich. Das widerlegt ein für allemal quantitativ die angenommene Anpassung des Wollhaarmammuts an ein strenges arktisches Klima. Die angenommene Anpassung des Wollhaarmammuts an strenge arktische Kälte hat überhaupt nichts mit ernsthafter wissenschaftlicher Forschung zu tun. Es ist nur ein frommer Mythus, ohne einen stichhaltigen wissenschaftlichen Beweis.
Jevdikoja Aksenova, eine Frau vom Stamm der Dolganen, ist in Chatanga Museums-Direktorin. Sie berichtet: Seit den 1700er Jahren ist Chatanga ein Zentrum des Handels mit Mammut-Stoßzähnen gewesen. Man hat in den letzten paar hundert Jahren etwa 50,000 Stosszähne auf der Chatanga Halbinsel geborgen. - Stone, R. 2001:199.
Regen mm/Jahr |
Gesamte Biomasse kg/km² |
Regen mm/Jahr |
Gesamte Biomasse kg/km² |
100 |
78 |
600 |
8250 |
150 |
200 |
650 |
8400 |
200 |
370 |
700 |
8500 |
250 |
500 |
750 |
8700 |
300 |
2000 |
800 |
8800 |
350 |
3500 |
850 |
9000 |
400 |
5000 |
900 |
9150 |
450 |
7600 |
950 |
9300 |
500 |
7600 |
1000 |
9455 |
550 |
8100 |
1500 |
9620 |
Nach R. East (1984) Bild 3a. Gesamte Biomasse der Afrikanischen Pflanzenfresser der trockenen Savanne und mittlerer Jahresniederschlag. Nährstoffgehalt des Bodens: hoch. In: “Rainfall, soil nutrient status and biomass of large African savanna mammals” in African Journal of Ecology 22:245-270 (1984)
Biomasse des Afrikanischen Büffels und Jahresniederschlag
Regen mm/Jahr |
Büffel-Biomasse kg/km² |
Regen mm/Jahr |
Büffel-Biomasse kg/km² |
50 |
50 |
700 |
910 |
100 |
100 |
750 |
962 |
150 |
130 |
800 |
2400 |
200 |
200 |
850 |
3900 |
250 |
219 |
900 |
5300 |
300 |
400 |
950 |
6850 |
350 |
500 |
1000 |
8342 |
400 |
600 |
1050 |
8440 |
450 |
710 |
1100 |
8550 |
500 |
820 |
1150 |
8700 |
550 |
820 |
1200 |
8800 |
600 |
880 |
1250 |
8950 |
650 |
900 |
1300 |
9100 |
Nach R. East (1984) Bild. 1. Biomasse des Afrikanischen Büffels und mittlerer Jahresniederschlag. In: “Rainfall, soil nutrient status and biomass of large African savanna mammals” in African Journal of Ecology 22:245-270 (1984)
Als Beispiel: Bei 1300 mm Regen im Jahr kann die Afrikanische Savanne bis zu 9100 kg/km² Büffel-Biomasse ernähren, aber 9500 kg/km² Elefanten-Biomasse (siehe, bitte, die nächste Tabelle). Das ist 400 kg/km² mehr. Warum? Weil der Elefant viel größer ist als der Büffel. Deshalb hat er einen niedrigeren Stoffwechsel. Bei einem niedrigeren Stoffwechsel braucht der Elefant weniger Futter je Kilogramm Stoffwechselgewicht am Tag als der Büffel. Deshalb kann die gleiche Menge an Niederschlag und Pflanzenproduktion etwas mehr Elefanten-Biomasse ernähren als Büffel-Biomasse.
Biomasse des Afrikanischen Elefanten und Jahresniederschlag
Regen mm/Jahr |
Elefanten-Biomasse kg/km² |
Regen mm/Jahr |
Elefanten Biomasse kg/km² |
100 |
50 |
750 |
6897 |
150 |
80 |
800 |
7300 |
200 |
95 |
850 |
7700 |
250 |
110 |
900 |
8100 |
300 |
260 |
950 |
8500 |
350 |
400 |
1000 |
8925 |
400 |
600 |
1050 |
9000 |
450 |
750 |
1100 |
9100 |
500 |
919 |
1150 |
9200 |
550 |
2100 |
1200 |
9300 |
600 |
3300 |
1250 |
9391 |
650 |
4500 |
1300 |
9500 |
700 |
5700 |
1350 |
9600 |
Nach R. East (1984) Bild 1. Biomasse des Afrikanischen Elefanten and mittlerer Jahresniederschlag. In: “Rainfall, soil nutrient status and biomass of large African savanna mammals” in African Journal of Ecology 22:245-270 (1984).
Als Beispiel: Bei 1300 mm Regen im Jahr kann die Afrikanische Savanne bis zu 9500 kg/km² Elefanten Biomasse ernähren, aber nur 9100 kg/km² Büffel-Biomasse (siehe, bitte, die obere Tabelle). Warum? Weil der Elefant viel größer ist als der Büffel. Deshalb hat er einen niedrigeren Stoffwechsel. Bei einem niedrigeren Stoffwechsel braucht der Elefant weniger Futter je Kilogramm Stoffwechselgewicht am Tag als der Büffel. Deshalb kann die gleiche Menge an Niederschlag und Pflanzenproduktion etwas mehr Elefanten-Biomasse ernähren als Büffel-Biomasse..