Kapitel 10: Klima in Alaska

Kodiak

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Seite 135 der Tabelle VIII: Klima-Tabelle für Kodiak, Breitengrad 57°30'N, Längengrad 152°45'W.

Wärmster Monat: 12.8°C. Kältester Monat: -1.3°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 8. Temperatursumme Tage über 0°C: 1833.1°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 68.2°. Jahrestemperatur: 4.8°C. Jahresniederschlag: 1.477 mm.

Yukatat

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Tabelle X P. 137:

Klima-Tabelle für Yakutat, Breitengrad 59°31'N, Längengrad 139°40'W. Höhe 9 m

Wärmster Monat: 12.3°C. Kältester Monat:-2.6°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 8. Temperatursumme Tage über 0°C: 1854.9°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 211.3°. Jahrestemperatur: 4.4°C. Jahresniederschlag: 3.348 mm.

Anchorage

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Tabelle XII P. 139:

Klima-Tabelle für Anchorage, Breitengrad 61°10'N, Längengrad 199°59'W. Höhe 27 m

Wärmster Monat: 13.9°C. Kältester Monat:-10.9°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 7. Temperatursumme Tage über 0°C: 1399°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 833°. Jahrestemperatur: 1.8°C. Jahresniederschlag: 374 mm.

Fairbanks

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Tabelle XV P. 142.

Klima-Tabelle für Fairbanks, Breitengrad 64°49'N, Längengrad 147°52'W. Höhe 133 m

Wärmster Monat: 15.4°C. Kältester Monat:-23.9°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 5. Temperatursumme Tage über 0°C: 1755.2°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 1153.1°. Jahrestemperatur: 3.4°C. Jahresniederschlag: 287 mm.

Kotzebue

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Tabelle XVI P. 143.

Klima-Tabelle für Kotzebue, Breitengrad 664°52'N, Längengrad 160°38'W. Höhe 3 m

Wärmster Monat: 11.5°C. Kältester Monat:-20.9°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 5. Temperatursumme Tage über 0°C: 1020.8°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 3276.3°. Jahrestemperatur: 3.4°C. Jahresniederschlag: 208 mm.

Barrow

World Survey of Climatology Band 11, Klimate von Nordamerika, redigiert von Reid A. Bryson und F. Kenneth Hare, Amsterdam-London-New York 1974 Tabelle XVI P. 143.

Klima-Tabelle für Barrow, Breitengrad 71°18'N, Längengrad 156°47'W. Höhe 7 m

Wärmster Monat: 3.9°C. Kältester Monat:-27.9°C. Zahl der Monate über dem Gefrierpunkt: 3. Temperatursumme Tage über 0°C: 214.2°. Temperatursumme Tage unter 0°C: 4738.1°. Jahrestemperatur: -12.4°C. Jahresniederschlag: 110 mm.

Zusammenfassung

In was für einem Klima kann der Küstenbraunbär jetzt so groß werden? Wo kann der erwachsene männliche Braunbär ein Körpergewicht von 700, 800, 900 oder sogar 1000 Kilogramm erreichen? In was für einem Klima haben der Braunbär und der Kurznasenbär in Mittel- und Nordalaska und im Yukon gelebt, wo sie genauso groß und schwer wurden wie der heutige Küstenbraunbär? Die Daten von Alaska zeigen uns:

• Der Sommer ist recht nass. Im Sommer regnet es viel, wenn die Pflanzen wachsen, wenn der Bär das frische, jungen, grüne Gras und die Seggen auf den Wiesen frisst, die dann viel Protein enthalten und nur wenige Fasern. Der Himmel ist dort im Sommer meist bewölkt, damit das neue grüne Gras nicht zu früh vertrocknet. Der Jahres-Niederschlag kann zwischen 2000 und 3000 mm liegen.

• Die Jahres-Temperatur der Luft muss über dem Gefrierpunkt, über 0°C liegen. An der Pazifikküste von Alaska und auf der Kodiak Insel liegt die Jahrestemperatur zwischen 1.8 – 4.8°C. Deshalb gibt es dort keinen Dauerfrostboden.

• Die „warme“ Jahreszeit, in der die mittlere Temperatur der Luft über Null, über dem Gefrierpunkt liegt, ist sehr lang: 7 bis 8 Monate.

• Die Temperatursumme von Tagen über 0°C liegt zwischen 1399 und 1885°. Aber Fairbanks, im trockenen Innern von Südalaska hat auch eine Temperatursumme an Tagen über 0°C von 1755°.

• Der Winter ist ziemlich mild. Die mittlere Temperatur der Luft des kältesten Monats auf der Kodiak Insel beträgt nur -1.3°C, in Yakutat an der Pazifikküste -2.6°C. In Anchorage ist der kälteste Monat -10°C. Anchorage ist im Winter am kältesten, weil es am Ende einer langen engen Bucht liegt, in der Cook Bucht. Und es ist von den hohen Bergen des Alaska Gebirges umgeben.

• Die Temperatursumme von Tagen unter 0°C, unter dem Gefrierpunkt ist im Winter sehr klein, im Vergleich mit denen in Mittel- und Nordalaska. Die Kodiak Insel hat eine Temperatursumme an Tagen unter 0°C von nur 86.2, und Yakutat hat 211.3°. Anchorage, das am Ende der schmalen Cook-Bucht liegt, hat 833°.

In diesem Klima kann der Braunbär Südalaskas an der Pazifikküste so groß und schwer werden. In diesem Klima kann der erwachsene männliche Braunbär, im Herbst, wenn er fett ist, ein Körpergewicht von 700, 800, 900 und sogar 1000 Kilogramm erreichen.

In diesem Klima konnten der Braunbär und der Kurznasenbär auch in Mittel- und Nordalaska und im mittleren und nördlichen Teil des Yukongebietes leben, als das Mammut dort oben graste. Sie waren dann genau so groß und so schwer wie der heutige Küstenbraunbär. Auch der erwachsene männliche Braunbär und der Kurznasenbär erreichten im Herbst, wenn sie fett waren, ein Körpergewicht von 700, 800, 900 und sogar 1000 Kilogramm. In einem arktischen Klima ist dies nicht möglich.

Der Boden im mittleren und nördlichen Teil Alaskas und im Yukongebiet war damals nicht ständig gefroren. Es gab dort keinen Dauerfrostboden. Die warme Zeit des Jahres, in der die Pflanzen wachsen, dauerte dann 7 bis 8 Monate. Die kalte Jahreszeit, in der die Pflanzen nicht wachsen können, war sehr kurz und sehr mild. Sie dauerte nur 4 bis 5 Monate.

In einem arktischen Tundraklima hätten diese großen Bären nicht leben können. Sie wären dort verhungert, weil der Sommer zu kalt und zu kurz war. Die jährliche oberirdische Pflanzenproduktion wäre zu niedrig gewesen sein. Und während des langen arktischen Winters hätten auch die Gräser, Seggen und anderen Pflanzen zu wenig verdauliches Eiweiß enthalten. Auch das Mammut wäre dort in einem arktischen Klima verhungert, an Protein- und Energie-Mangel eingegangen. Die Eiszeittheorie, wie jetzt allgemein gelehrt, stimmt nicht mit den wissenschaftlichen Tatsachen überein, die wir jetzt kennen. Sie ist auf der Waage gewogen und für zu leicht befunden worden.

Wollhaarmammut und Säbelzahnkatze im Yukongebiet. Nach: John Storer, Discover Beringia